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       # taz.de -- Hannovers CDU will OB-Kandidaten
       
       > Medienberichten zufolge könnte ein parteiloser ehemaliger
       > Volkswagen-Manager ins Rennen geschickt werden
       
       Der frühere Vorstandschef von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), Eckhard
       Scholz, soll nach Medienberichten CDU-Kandidat für die
       Oberbürgermeisterwahl in Hannover werden. „Wir werden am Montag einen
       Personalvorschlag des Kreisvorstands präsentieren, über den dann die
       Mitgliederversammlung der hannoverschen CDU entscheiden muss“, sagte am
       Wochenende der CDU-Kreisvorsitzende Maximilian Oppelt. Bevor der Kandidat
       vorgestellt werde, müssten die zuständigen Gremien informiert werden.
       
       Die Neuwahl des Oberbürgermeisters in der Landeshauptstadt wird nötig, weil
       die Staatsanwaltschaft Hannover den bis vor Kurzem amtierenden
       Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) wegen schwerer Untreue angeklagt
       hat. Er soll von unzulässigen Gehaltszulagen für Spitzenbeamte gewusst
       haben. Schostok beantragte daraufhin seine Versetzung in den Ruhestand.
       
       Die SPD will nun mit dem Ex-Finanzdezernenten der Landeshauptstadt, Marc
       Hansmann, als Oberbürgermeister-Kandidat antreten. Hansmann war vor zwei
       Jahren als Vorstandsmitglied zum hannoverschen Energieversorger Enercity
       gewechselt. In der Nachkriegszeit haben stets die Sozialdemokraten den
       Rathauschef in Hannover gestellt.
       
       Die Grünen haben bisher keinen eigenen OB-Kandidaten präsentiert, werden
       dies aber noch tun – bei der Europawahl vor einer Woche wurden sie in
       Hannover stärkste Kraft und erhielten mehr Stimmen als SPD und CDU.
       
       Der von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse als
       möglicher CDU-Kandidat genannte Scholz galt in seiner Zeit bei Volkswagen
       als erfolgreicher Manager, der sich stets für den Standort Hannover
       einsetze. Der parteilose Ingenieur lebt mit seiner Familie in Braunschweig
       und gilt als gut vernetzt in Hannover.
       
       Sollte der im Vorjahr bei VWN ausgeschiedene Manager vorgeschlagen werden,
       müsste er sich zunächst auf Vorstellungstour durch die CDU-Ortsvereine
       begeben. Danach könnte es dann eine Urwahl der Mitglieder geben. (dpa)
       
       3 Jun 2019
       
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