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       # taz.de -- Weil will nichts gewusst haben
       
       > Ministerpräsident Stephan Weil spricht als Zeuge im Prozess um die
       > Rathausaffäre in Hannover
       
       Im Prozess um die Rathausaffäre in Hannover ist Niedersachsens
       Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) als Zeuge befragt worden. Der
       Regierungschef schilderte ein Treffen mit dem damaligen Oberbürgermeister
       Stefan Schostok (SPD) am 1. März 2018 und beantwortete anschließend Fragen.
       
       Er habe Schostok damals Unterlagen aus der Stadtverwaltung übergeben, die
       er von dem niedersächsischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Dirk Toepffer
       bekommen habe, sagte Weil am Dienstag. Für ihn habe im Vordergrund
       gestanden, dass Personalunterlagen in Umlauf geraten waren. Er habe damals
       keine Anhaltspunkte dafür gehabt, dass im Rathaus unrechtmäßige Zulagen
       gezahlt worden seien. Die Zeugenaussage des Ministerpräsidenten dauerte
       rund 20 Minuten.
       
       Schostok muss sich seit Dezember wegen schwerer Untreue vor dem Landgericht
       Hannover verantworten. Er soll laut Anklage die Zahlung der unzulässigen
       Zulagen für seinen damaligen Bürochef Frank Herbert nicht sofort gestoppt
       haben, als er erfuhr, dass diese rechtswidrig waren. Der nach
       Anklageerhebung zurückgetretene OB hält sich für unschuldig und strebt
       einen Freispruch an. Herbert und der frühere Personaldezernent Harald Härke
       sind Mitangeklagte. Härke soll die Gehaltszulage von monatlich rund 1.300
       Euro für Herbert auf dessen Drängen zwischen April 2015 und Mai 2018
       gewährt haben. Am ersten Verhandlungstag hatte lediglich Härke Fehler
       eingeräumt. (dpa)
       
       4 Mar 2020
       
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