Han Kang gilt als wichtigste literarische Stimme Koreas. 2016 war die 53- Jährige für ihr Werk "Die Vegetarierin" mit dem britischen International Booker Prize für fremdsprachige, ins Englische übersetzte Literatur ausgezeichnet worden. Der Roman handelt vom Entschluss einer Frau, auf Fleisch zu verzichten, und den verheerenden Auswirkungen der Entscheidung. Han wurde 1970 in Gwangju geboren. Im Alter von zehn Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Seoul. Sie studierte koreanische Literatur an der Yonsei- Universität. Ihr literarisches Debüt gab Han mit fünf Gedichten, darunter "Winter in Seoul", in der Zeitschrift Literatur und Gesellschaft 1993. Im Jahr darauf begann sie ihre erfolgreiche Karriere als Romanautorin, schon 1994 gewann sie mit "Roter Anker" einen Literaturwettbewerb in Seoul. Zu Hans Werken gehört die Kurzgeschichtensammlung "Die Früchte meiner Frau" von 2000 und Romane wie "Deine Kalten Hände", 2002, "Weiß" von 2016 und "Griechischstunden" von 2011. Auf Deutsch sind u.a. "Die Vegetarierin" und "Menschenwerk" erschienen. Seit 2017 ist der Literaturnobelpreis immer abwechselnd Frauen und Männern zugesprochen worden - bei dieser abwechselnden Abfolge bleibt es auch diesmal. Im vergangenen Jahr hatte ihn der Norweger Jon Fosse erhalten, davor mit der Französin Annie Ernaux ebenfalls ein großer Name der Weltliteratur. Sowohl Fosse als auch Ernaux hatten zuvor zum engeren Favoritenkreis gezählt - Han Kang dagegen hatte kaum jemand auf dem Zettel gehabt. Die Auswahl der Preisträgerin sei eine Überraschung, aber eine angenehme, sagte der Literaturkritiker Denis Scheck. .