Rebecca Horn wurde 1944 in Michelstadt geboren, sie studierte in Hamburg und London. Bis 1981 lebte sie vor allem in New York, später auch in Paris. Seit 2007 baute sie die frühere Fabrik ihrer Familie im Odenwald zum Kunstort aus. Nach einem Schlaganfall 2015 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt dorthin. Das New Yorker Guggenheim Museum zeigte schon 1993 eine Retrospektive zu ihrem Werk, 2010 wurde sie mit dem Praemium Imperiale geehrt. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt der "Schildkrötenseufzerbaum", aus dessen Schalltrichtern Klagelaute in vielen Sprachen dringen. 1972 nahm Horn als jüngste Teilnehmerin erstmals an der Documenta teil. Sie drehte Filme, um ihre Performances zu dokumentieren. Später wurden es beseelte Maschinen, denen sie sich widmete: Aus Geigen, Koffern, Klavieren, Rohren, Metallhämmern, Spiralzeichnen oder Pumpstationen schuf sie Skulpturen, die fortwährend in Bewegung sind. "Bei meinen Ausstellungen oder Filmen werden die Menschen Teil der Bilder", sagte sie zu ihrem 70.Geburtstag: "Nicht nur sie bewegen sich, auch meine Skulpturen. Und plötzlich werden sie Teil dieses künstlerischen Prozesses." .