11:1 Hilfe fuer Jabesch: 11,1-13 Da zog der Ammoniter Nahasch heran und belagerte Jabesch-Gilead. Die Maenner von Jabesch sagten zu Nahasch: Schliess einen Vertrag mit uns, dann wollen wir dir dienen. 11:2 Der Ammoniter Nahasch erwiderte ihnen: Unter einer Bedingung will ich mit euch einen Vertrag schliessen: Ich steche euch allen das rechte Auge aus und bringe damit Schande ueber ganz Israel. 11:3 Die Aeltesten von Jabesch sagten: Lass uns sieben Tage Zeit! Wir wollen Boten durch das ganze Gebiet von Israel schicken. Wenn sich niemand findet, der uns retten kann, werden wir uns dir ergeben. 11:4 Als die Boten nach Gibea-Saul kamen und die Sache dem Volk vortrugen, brach das ganze Volk in lautes Weinen aus. [Gibea-Saul liegt noerdlich von Jerusalem. Ausgrabungen haben eine Burg aus der Zeit um 1000 v. Chr. freigelegt, die man mit Saul in Verbindung bringt.] 11:5 Saul kam gerade hinter seinen Rindern vom Feld her und fragte: Was haben denn die Leute, dass sie weinen? Sie erzaehlten ihm, was die Maenner von Jabesch berichtet hatten. 11:6 Als Saul das hoerte, kam der Geist Gottes ueber ihn, und sein Zorn entbrannte heftig. [Ri 13,25] 11:7 Er ergriff ein Gespann Rinder und hieb es in Stuecke, schickte die Stuecke durch Boten in das ganze Gebiet von Israel und liess sagen: Wer nicht hinter Saul und Samuel in den Kampf zieht, dessen Rindern soll es ebenso gehen. Da fiel der Schrecken des Herrn auf das ganze Volk, und sie rueckten aus wie ein Mann. 11:8 Als Saul sie in Besek musterte, waren es dreihunderttausend Maenner aus Israel und dreissigtausend Maenner aus Juda. 11:9 Sie sagten zu den Boten, die gekommen waren: Folgendes sollt ihr den Maennern von Jabesch-Gilead sagen: Morgen, wenn die Sonne am heissesten brennt, bekommt ihr Hilfe. Die Boten gingen heim und berichteten alles, und die Maenner von Jabesch freuten sich. 11:10 Sie liessen Nahasch sagen: Morgen werden wir zu euch hinauskommen. Dann koennt ihr mit uns machen, was euch gefaellt. 11:11 Am naechsten Morgen stellte Saul das Volk in drei Abteilungen auf. Um die Zeit der Morgenwache drangen sie mitten in das Lager ein, und zur Zeit der Mittagshitze hatten sie die Ammoniter geschlagen. Nur wenige blieben uebrig; sie wurden zerstreut, so dass nicht einmal zwei von ihnen beieinander blieben. 11:12 Da sagte das Volk zu Samuel: Wer hat damals gesagt: Soll etwa Saul als Koenig ueber uns herrschen? Gebt diese Maenner heraus, damit wir sie toeten. [10,27] 11:13 Saul aber sagte: An diesem Tag soll niemand getoetet werden; denn heute hat der Herr Israel Hilfe gebracht. [14,45] 11:14 Samuels Abschied: 11,14 - 12,25 Samuel sagte zum Volk: Kommt, wir wollen nach Gilgal gehen und dort das Koenigtum erneuern. [10,8] 11:15 Da ging das ganze Volk nach Gilgal. Sie machten dort in Gilgal Saul vor dem Herrn zum Koenig, schlachteten dem Herrn Heilsopfer, und Saul und alle Maenner Israels waren voll Freude.