18:1 Jonatans Freundschaft mit David: 18,1-9 Nach dem Gespraech Davids mit Saul schloss Jonatan David in sein Herz. Und Jonatan liebte David wie sein eigenes Leben. 18:2 Saul behielt David von jenem Tag an bei sich und liess ihn nicht mehr in das Haus seines Vaters zurueckkehren. [16,22; 17,15] 18:3 Jonatan schloss mit David einen Bund, weil er ihn wie sein eigenes Leben liebte. [19,1; 20,8.17; 23,18; 2 Sam 1,26; 21,7] 18:4 Er zog den Mantel, den er anhatte, aus und gab ihn David, ebenso seine Ruestung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Guertel. Jonatan gibt symbolisch einen Teil seiner selbst als Zeichen der Verbundenheit. 18:5 David zog ins Feld, und ueberall, wohin Saul ihn schickte, hatte er Erfolg, so dass Saul ihn an die Spitze seiner Krieger stellte. David war beim ganzen Volk und bei den Dienern Sauls beliebt. 18:6 Als sie nach Davids Sieg ueber den Philister heimkehrten, zogen die Frauen aus allen Staedten Israels Koenig Saul singend und tanzend mit Handpauken, Freudenrufen und Zimbeln entgegen. [(6-7) 21,12; 29,5] 18:7 Die Frauen spielten und riefen voll Freude: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend. 18:8 Saul wurde darueber sehr zornig. Das Lied missfiel ihm, und er sagte: David geben sie Zehntausend, mir aber geben sie nur Tausend. Jetzt fehlt ihm nur noch die Koenigswuerde. 18:9 Von diesem Tag an war Saul gegen David voll Argwohn. 18:10 Sauls Feindschaft gegen David: 18,10-30 Am folgenden Tag kam ueber Saul wieder ein boeser Gottesgeist, so dass er in seinem Haus in Raserei geriet. David aber spielte wie jeden Tag. Saul hatte den Speer in der Hand. [16,14] 18:11 Saul dachte: Ich will David an die Wand spiessen!, und schleuderte den Speer, aber David wich ihm zweimal aus. [20,33] 18:12 Und Saul begann sich vor David zu fuerchten, weil der Herr mit David war, Saul aber verlassen hatte. 18:13 Darum entfernte Saul David aus seiner Umgebung und machte ihn zum Obersten einer Tausendschaft. So zog David an der Spitze der Leute hinaus (in den Krieg) und wieder heim. 18:14 David hatte Erfolg, wohin ihn auch sein Weg fuehrte, und der Herr war mit ihm. 18:15 Als Saul sah, dass David sehr erfolgreich war, bekam er noch mehr Angst vor ihm. 18:16 Ganz Israel und Juda aber liebte David, weil er an ihrer Spitze hinaus (in den Krieg) und wieder heimzog. 18:17 Saul sagte zu David: Hier ist meine aelteste Tochter Merab. Ich will sie dir zur Frau geben, wenn du dich mir als tapfer erweist und die Kriege des Herrn fuehrst. Saul dachte naemlich: Ich will nicht meine Hand gegen ihn erheben; das sollen die Philister tun. 18:18 David antwortete Saul: Wer bin ich denn, und was ist schon meine Sippe und die Verwandtschaft meines Vaters in Israel, dass ich der Schwiegersohn des Koenigs werden sollte? 18:19 Als aber dann die Zeit kam, in der Sauls Tochter Merab David zur Frau gegeben werden sollte, wurde sie Adriel aus Mehola zur Frau gegeben. [2 Sam 21,8] 18:20 Sauls Tochter Michal liebte David; dies teilte man Saul mit. Es war ihm recht; 18:21 denn er sagte sich: Ich will sie ihm geben; sie soll ihm zum Verhaengnis werden, so dass er den Philistern in die Haende faellt. Saul sagte zu David: Heute in zwei Jahren kannst du mein Schwiegersohn werden. [in zwei Jahren: Text korr., vgl. V. 26] 18:22 Seinen Dienern aber befahl Saul: Redet heimlich mit David und sagt: Du siehst, dass der Koenig Gefallen an dir hat und dass alle seine Diener dich gern haben; du koenntest sofort der Schwiegersohn des Koenigs werden. 18:23 Sauls Diener redeten also in dieser Weise mit David. David aber erwiderte: Scheint es euch so leicht zu sein, der Schwiegersohn des Koenigs zu werden? Ich bin doch ein armer und geringer Mann. 18:24 Die Diener berichteten Saul: Das und das hat David gesagt. 18:25 Saul antwortete: So sollt ihr David sagen: Der Koenig moechte keine andere Brautgabe als die Vorhaeute von hundert Philistern, um an den Feinden des Koenigs Rache zu nehmen. Saul plante naemlich, David den Philistern in die Haende fallen zu lassen. 18:26 Seine Diener berichteten David, was Saul gesagt hatte, und es war David recht, dass er so der Schwiegersohn des Koenigs werden sollte. Die gesetzte Frist war noch nicht um, 18:27 als David sich auf den Weg machte und mit seinen Leuten zog; er erschlug zweihundert von den Philistern, brachte ihre Vorhaeute zum Koenig und legte sie vollzaehlig vor ihn hin, um sein Schwiegersohn zu werden. Und Saul gab ihm seine Tochter Michal zur Frau. [2 Sam 3,14] 18:28 Als Saul immer deutlicher erkannte, dass der Herr mit David war und dass seine Tochter Michal ihn liebte, 18:29 fuerchtete er sich noch mehr vor David. So wurde Saul fuer alle Zeit zum Feind Davids. 18:30 Die Fuersten der Philister zogen (immer wieder) in den Kampf; sooft sie aber ausrueckten, hatte David mehr Erfolg als alle anderen Diener Sauls, so dass sein Name immer mehr galt.