21:1 David bei Ahimelech: 21,1-10 Dann brach David auf und ging weg, Jonatan aber begab sich in die Stadt zurueck. 21:2 David gelangte nach Nob zu dem Priester Ahimelech. Ahimelech kam David aufgeregt entgegen und fragte ihn: Warum bist du allein und hast niemand bei dir? [22,9-19 Nob wird nach Jes 10,32 noerdlich von Jerusalem vermutet. Ahimelech ist nach 14,3 ein Urenkel Elis.] 21:3 David antwortete dem Priester Ahimelech: Der Koenig hat mir einen Auftrag gegeben und zu mir gesagt: Niemand darf etwas von der Angelegenheit erfahren, in der ich dich sende und mit der ich dich beauftrage. Darum habe ich meine Leute an einen bestimmten Ort bestellt. 21:4 Hast du vielleicht etwas zur Hand fuer mich? Fuenf Brote vielleicht? Dann gib sie mir, oder gib mir, was du sonst finden kannst. 21:5 Der Priester gab David Antwort und sagte: Gewoehnliches Brot habe ich nicht zur Hand, nur heiliges Brot ist da; aber dann muessen sich die jungen Maenner von Frauen ferngehalten haben. [Lev 24,5-9; Ex 19,15 5-7: Heiliges Brot darf wie die Schaubrote nur im Zustand kultischer Reinheit genossen werden.] 21:6 David antwortete dem Priester: Wir haben uns schon gestern und vorgestern von Frauen ferngehalten. Als ich auszog, waren die Waffen der jungen Maenner geheiligt; wenn dies auch ein gewoehnlicher Marsch ist, so wird er doch durch die Waffen geheiligt. 21:7 Da gab ihm der Priester heiliges Brot, denn es gab dort nur die Schaubrote, die man von (dem Tisch) vor dem Angesicht des Herrn entfernt, um an dem Tag, an dem sie weggenommen werden, frisches Brot aufzulegen. [Mt 12,3f] 21:8 Damals hielt sich dort im Heiligtum des Herrn gerade einer von den Knechten Sauls auf, ein Edomiter namens Doeg; er war der Oberste von Sauls Hirten. 21:9 David fragte Ahimelech: Hast du einen Speer oder ein Schwert zur Hand? Denn ich konnte weder mein Schwert noch andere Waffen mitnehmen, weil der Auftrag des Koenigs so dringend war. 21:10 Der Priester antwortete: Das Schwert des Philisters Goliat, den du im Terebinthental erschlagen hast, liegt hier, in einem Mantel eingewickelt, hinter dem Efod. Wenn du es nehmen willst, nimm es! Ausser diesem gibt es keines hier. David sagte: Kein anderes kommt ihm gleich; gib es mir! [17,50f.54 Efod ist hier ein Kultgegenstand unbekannten Aussehens.] 21:11 David in Gat, Adullam und Mizpe: 21,11 - 22,5 David brach noch am gleichen Tag auf und floh vor Saul. Er kam zu Achisch, dem Koenig von Gat. [27,2; Ps 56,1] 21:12 Doch die Diener des Achisch sagten zu ihrem Herrn: Ist das nicht David, der Koenig des Landes? Ist das nicht der, von dem man beim Reigentanz gesungen hat: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend? [18,7] 21:13 David nahm sich diese Worte zu Herzen, und er fuerchtete sich sehr vor Achisch, dem Koenig von Gat. 21:14 Darum verstellte er sich vor ihnen und tat in ihrer Gegenwart so, als sei er wahnsinnig; er kritzelte auf die Fluegel des Tores und liess sich den Speichel in den Bart laufen. [Ps 34,1] 21:15 Achisch sagte zu seinen Dienern: Seht ihr nicht, dass der Mann verrueckt ist? Warum bringt ihr ihn zu mir? 21:16 Gibt es bei mir nicht schon genug Verrueckte, so dass ihr auch noch diesen Mann zu mir herbringt, damit er bei mir verrueckt spielt? Soll der etwa auch noch in mein Haus kommen?