E-1 Das Buch Exodus Das Buch Exodus ist vom Buch Genesis deutlich abgehoben. Es schildert die weiteren Schicksale der Nachkommen Jakobs, die in Aegypten zu einem grossen Volk werden. Das Buch traegt in der griechischen und lateinischen Bibel den Namen Exodus, das heisst "Auszug", weil die Schilderung des Auszugs der Israeliten aus Aegypten unter Fuehrung des Mose wesentlicher Bestandteil dieses Buches ist. Bei den Juden heisst das Buch nach den Anfangsworten Elle Schemot (Das sind die Namen). Die Darstellung reicht von der Volkwerdung Israels in Aegypten bis zu den Ereignissen am Sinai. Da aber die erzaehlenden Teile durch Gesetzestexte und Anordnungen ueber die Errichtung des Heiligtums sowie Berichte ueber die Ausfuehrung dieser Anordnungen unterbrochen werden, ist die Gliederung nicht so durchsichtig wie im Buch Genesis. E-2 Man kann den Inhalt folgendermassen gliedern: Volkwerdung und Fronknechtschaft in Aegypten (Kap. 1); Jugend und Flucht des Mose (Kap. 2); Berufung des Mose und seine Rueckkehr nach Aegypten (Kap. 3 und 4); Verhandlungen mit dem Pharao, die aegyptischen Plagen (Kap. 5 - 11); die Feier des Pascha und die Vorbereitungen fuer den Auszug (12,1 - 13,16); Auszug und Rettung am Schilfmeer (13,17 - 15,21); Wanderung zum Sinai (15,22 - 19,2); Bundesschluss am Sinai (19,3 - 24,18; hier sind eingearbeitet die Zehn Gebote 20,1-17 und das sogenannte Bundesbuch Kap. 21 - 23); Anordnungen ueber Bundeslade, Zeltheiligtum und Priesterschaft (Kap. 25 - 31); der Bundesbruch und seine Folgen (Kap. 32 - 34); die Ausfuehrung der Anordnungen ueber Bundeslade und Heiligtum (Kap. 35 - 40). E-3 In der Geschichtsdarstellung lassen sich die gleichen literarischen Schichten feststellen wie in Genesis (vgl. die Einleitung zu Genesis). Dazu kommen umfangreiche Gesetze, von denen die Zehn Gebote, das sogenannte Bundesbuch und die Vorschriften in 34,11-26 einst selbstaendige kleine Gesetzbuecher waren. Sie alle koennen in ihrem Kern auf die Zeit des Mose (13. Jahrhundert v. Chr.) zurueckgehen. Auch ist ein laengeres Lied aufgenommen, das die Rettungstat Gottes am Schilfmeer verherrlicht (15,1-18). E-4 Der Auszug aus Aegypten wird heute allgemein in die zweite Haelfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. datiert. Da wir ueber diese Ereignisse keine ausserbiblischen Quellen besitzen und ausserdem die Texte erst nach langer muendlicher Ueberlieferung Jahrhunderte nach den Ereignissen ihre heutige Gestalt erhalten haben, koennen wir den genauen geschichtlichen Hergang nur schwer feststellen. Der wesentliche Verlauf, wie die Knechtschaft in Aegypten, der Auszug unter der Fuehrung des Mose, die Rettung am Schilfmeer, der Bundesschluss am Sinai durch Mose als Mittler zwischen Volk und Gott und die Anfaenge einer israelitischen Gesetzgebung duerften aber zuverlaessig wiedergegeben sein. E-5 Das Buch ist von grosser theologischer Bedeutung wegen der Aussagen ueber die Erloesung aus Knechtschaft durch das rettende Eingreifen Gottes, ueber den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel, ueber Mose als den Fuehrer des Volkes, den Mittler des Bundes und auch den grossen Fuerbitter, der Gottes Zorn nach dem Bundesbruch Israels durch sein Eintreten fuer das Volk besaenftigt. An den grossen Jahresfesten Pascha, Pfingsten und Laubhuettenfest wurden die in Exodus geschilderten Ereignisse im Gottesdienst Israels vergegenwaertigt. Sie werden im Christentum als Vorwegnahme und Bilder fuer die Erloesung durch Jesus Christus verstanden. Die Zehn Gebote haben die Ethik der Kulturvoelker massgeblich gepraegt. 1:1 Israel in Aegypten: 1,1 - 11,10 Jakobs Nachkommen in Aegypten: 1,1-22 Das sind die Namen der Soehne Israels, die nach Aegypten gekommen waren - mit Jakob waren sie gekommen, jeder mit seiner Familie: 1:2 Ruben, Simeon, Levi, Juda, 1:3 Issachar, Sebulon, Benjamin, 1:4 Dan, Naftali, Gad und Ascher. 1:5 Zusammen waren es siebzig Personen; sie alle stammten von Jakob ab. Josef aber war bereits in Aegypten. 1:6 Josef, alle seine Brueder und seine Zeitgenossen waren gestorben. 1:7 Aber die Soehne Israels waren fruchtbar, so dass das Land von ihnen wimmelte. Sie vermehrten sich und wurden ueberaus stark; sie bevoelkerten das Land. 1:8 In Aegypten kam ein neuer Koenig an die Macht, der Josef nicht gekannt hatte. 1:9 Er sagte zu seinem Volk: Seht nur, das Volk der Israeliten ist groesser und staerker als wir. 1:10 Gebt acht! Wir muessen ueberlegen, was wir gegen sie tun koennen, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, koennen sie sich unseren Feinden anschliessen, gegen uns kaempfen und sich des Landes bemaechtigen. [und sich des Landes bemaechtigen, andere Uebersetzungsmoeglichkeit: und aus dem Land fortziehen.] 1:11 Da setzte man Fronvoegte ueber sie ein, um sie durch schwere Arbeit unter Druck zu setzen. Sie mussten fuer den Pharao die Staedte Pitom und Ramses als Vorratslager bauen. [Die beiden Staedte wurden vom Pharao Ramses II. (1304-1237 v. Chr.) im oestlichen Nildelta als Garnisons- und Vorratsstaedte zur Vorbereitung seines Feldzugs gegen die Hetiter angelegt.] 1:12 Je mehr man sie aber unter Druck hielt, um so staerker vermehrten sie sich und breiteten sie sich aus, so dass die Aegypter vor ihnen das Grauen packte. 1:13 Daher gingen sie hart gegen die Israeliten vor und machten sie zu Sklaven. 1:14 Sie machten ihnen das Leben schwer durch harte Arbeit mit Lehm und Ziegeln und durch alle moeglichen Arbeiten auf den Feldern. So wurden die Israeliten zu harter Sklavenarbeit gezwungen. 1:15 Zu den hebraeischen Hebammen - die eine hiess Schifra, die andere Pua - sagte der Koenig von Aegypten: 1:16 Wenn ihr den Hebraeerinnen Geburtshilfe leistet, dann achtet auf das Geschlecht! Ist es ein Knabe, so lasst ihn sterben! Ist es ein Maedchen, dann kann es am Leben bleiben. 1:17 Die Hebammen aber fuerchteten Gott und taten nicht, was ihnen der Koenig von Aegypten gesagt hatte, sondern liessen die Kinder am Leben. 1:18 Da rief der Koenig von Aegypten die Hebammen zu sich und sagte zu ihnen: Warum tut ihr das und lasst die Kinder am Leben? 1:19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Bei den hebraeischen Frauen ist es nicht wie bei den Aegypterinnen, sondern wie bei den Tieren: Wenn die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie schon geboren. 1:20 Gott verhalf den Hebammen zu Glueck; das Volk aber vermehrte sich weiter und wurde sehr stark. 1:21 Weil die Hebammen Gott fuerchteten, schenkte er ihnen Kindersegen. 1:22 Daher gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl: Alle Knaben, die den Hebraeern geboren werden, werft in den Nil! Die Maedchen duerft ihr alle am Leben lassen. 2:1 Die Jugend des Mose: 2,1-14 Ein Mann aus einer levitischen Familie ging hin und nahm eine Frau aus dem gleichen Stamm. 2:2 Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Weil sie sah, dass es ein schoenes Kind war, verbarg sie es drei Monate lang. 2:3 Als sie es nicht mehr verborgen halten konnte, nahm sie ein Binsenkaestchen, dichtete es mit Pech und Teer ab, legte den Knaben hinein und setzte ihn am Nilufer im Schilf aus. 2:4 Seine Schwester blieb in der Naehe stehen, um zu sehen, was mit ihm geschehen wuerde. 2:5 Die Tochter des Pharao kam herab, um im Nil zu baden. Ihre Dienerinnen gingen unterdessen am Nilufer auf und ab. Auf einmal sah sie im Schilf das Kaestchen und liess es durch ihre Magd holen. 2:6 Als sie es oeffnete und hineinsah, lag ein weinendes Kind darin. Sie bekam Mitleid mit ihm, und sie sagte: Das ist ein Hebraeerkind. 2:7 Da sagte seine Schwester zur Tochter des Pharao: Soll ich zu den Hebraeerinnen gehen und dir eine Amme rufen, damit sie dir das Kind stillt? 2:8 Die Tochter des Pharao antwortete ihr: Ja, geh! Das Maedchen ging und rief die Mutter des Knaben herbei. 2:9 Die Tochter des Pharao sagte zu ihr: Nimm das Kind mit, und still es mir! Ich werde dich dafuer entlohnen. Die Frau nahm das Kind zu sich und stillte es. 2:10 Als der Knabe groesser geworden war, brachte sie ihn der Tochter des Pharao. Diese nahm ihn als Sohn an, nannte ihn Mose und sagte: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen. [Der Name Mose ist aegyptisch und bedeutet "Kind"; der israelitische Erzaehler hoert das hebraeische Zeitwort "ziehen" (maschah) heraus.] 2:11 Die Jahre vergingen, und Mose wuchs heran. Eines Tages ging er zu seinen Bruedern hinaus und schaute ihnen bei der Fronarbeit zu. Da sah er, wie ein Aegypter einen Hebraeer schlug, einen seiner Stammesbrueder. 2:12 Mose sah sich nach allen Seiten um, und als er sah, dass sonst niemand da war, erschlug er den Aegypter und verscharrte ihn im Sand. 2:13 Als er am naechsten Tag wieder hinausging, sah er zwei Hebraeer miteinander streiten. Er sagte zu dem, der im Unrecht war: Warum schlaegst du deinen Stammesgenossen? 2:14 Der Mann erwiderte: Wer hat dich zum Aufseher und Schiedsrichter ueber uns bestellt? Meinst du, du koenntest mich umbringen, wie du den Aegypter umgebracht hast? Da bekam Mose Angst und sagte: Die Sache ist also bekannt geworden. 2:15 Mose in Midian: 2,15-22 Der Pharao hoerte von diesem Vorfall und wollte Mose toeten; Mose aber entkam ihm. Er wollte in Midian bleiben und setzte sich an einen Brunnen. 2:16 Der Priester von Midian hatte sieben Toechter. Sie kamen zum Wasserschoepfen und wollten die Troege fuellen, um die Schafe und Ziegen ihres Vaters zu traenken. 2:17 Doch die Hirten kamen und wollten sie verdraengen. Da stand Mose auf, kam ihnen zu Hilfe und traenkte ihre Schafe und Ziegen. 2:18 Als sie zu ihrem Vater Reguel zurueckkehrten, fragte er: Warum seid ihr heute so schnell wieder da? [Reguel: So auch Num 10,29. In Ex 3,1; 4,18; 18,1 heisst er Jitro, in Ri 4,11 aber Hobab. In den verschiedenen Traditionsschichten lautet der Name anders, aehnlich wie der Berg des Bundesschlusses bald Sinai, bald Horeb heisst.] 2:19 Sie erzaehlten: Ein Aegypter hat uns gegen die Hirten verteidigt; er hat uns sogar Wasser geschoepft und das Vieh getraenkt. 2:20 Da fragte Reguel seine Toechter: Wo ist er? Warum habt ihr ihn dort gelassen? Holt ihn, und ladet ihn zum Essen ein! 2:21 Mose entschloss sich, bei dem Mann zu bleiben, und dieser gab seine Tochter Zippora Mose zur Frau. 2:22 Als sie einen Sohn gebar, nannte er ihn Gerschom (Oedgast) und sagte: Gast bin ich in fremdem Land. [18,3 Wortspiel mit dem Namen Gerschom, der aus ger (= Gast) und schom (= Oede) zusammengesetzt ist; in der Deutung des Namens wird aber das ungewoehnliche schom durch das gelaeufigere nokra (= fremd) verdeutlicht.] 2:23 Die Berufung des Mose: 2,23 - 4,17 Nach vielen Jahren starb der Koenig von Aegypten. Die Israeliten stoehnten noch unter der Sklavenarbeit; sie klagten, und ihr Hilferuf stieg aus ihrem Sklavendasein zu Gott empor. 2:24 Gott hoerte ihr Stoehnen, und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob. 2:25 Gott blickte auf die Soehne Israels und gab sich ihnen zu erkennen. [und gab sich ihnen zu erkennen: so nach G.] 3:1 Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh ueber die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. 3:2 Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. 3:3 Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die aussergewoehnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? 3:4 Als der Herr sah, dass Mose naeher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 3:5 Der Herr sagte: Komm nicht naeher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 3:6 Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhuellte Mose sein Gesicht; denn er fuerchtete sich, Gott anzuschauen. 3:7 Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Aegypten gesehen, und ihre laute Klage ueber ihre Antreiber habe ich gehoert. Ich kenne ihr Leid. 3:8 Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Aegypter zu entreissen und aus jenem Land hinaufzufuehren in ein schoenes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fliessen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 3:9 Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie die Aegypter sie unterdruecken. 3:10 Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Fuehre mein Volk, die Israeliten, aus Aegypten heraus! 3:11 Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Aegypten herausfuehren koennte? 3:12 Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt, und als Zeichen dafuer soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Aegypten herausgefuehrt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. 3:13 Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Vaeter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heisst er? Was soll ich ihnen darauf sagen? 3:14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der "Ich-bin-da". Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der "Ich-bin-da" hat mich zu euch gesandt. [14f: Im Hebraeischen ist "Jahwe" eine Zeitwortform in der 3. Person Einzahl, etwa "er ist da"; da hier Gott von sich selbst in der 1. Person redet, gebraucht er das Zeitwort in der Ich-Form: Ich bin da. Fuer "Jahwe" werden allerdings auch andere Erklaerungen versucht, von denen noch am ehesten zutreffen koennte: Er setzt ins Dasein. Zur Umschreibung des Gottesnamens Jahwe mit "der Herr" vgl. die Anmerkung zu Gen 4,26.] 3:15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Vaeter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name fuer immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen. 3:16 Geh, versammle die Aeltesten Israels, und sag ihnen: Jahwe, der Gott eurer Vaeter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Aegypten antut. 3:17 Darum habe ich beschlossen, euch aus dem Elend Aegyptens hinaufzufuehren in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fliessen. 3:18 Wenn sie auf dich hoeren, so geh mit den Aeltesten Israels zum Koenig von Aegypten; sagt ihm: Jahwe, der Gott der Hebraeer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmaersche weit in die Wueste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen. [Hier und an aehnlichen Stellen, wo der Name Jahwe im Gespraech mit fremden Voelkern gebraucht wird, ist die Umschreibung mit "der Herr" nicht angebracht, weil die nicht-israelitischen Voelker den Gott Israels nicht als Herrn anerkennen und weil sie fuer ihre Goetter Eigennamen haben.] 3:19 Ich weiss, dass euch der Koenig von Aegypten nicht ziehen laesst, es sei denn, er wuerde von starker Hand dazu gezwungen. 3:20 Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Aegypten niederschlage mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe, wird er euch ziehen lassen. 3:21 Dann werde ich die Aegypter zugunsten dieses Volkes umstimmen, und wenn ihr wegzieht, werdet ihr nicht mit leeren Haenden gehen. 3:22 Jede Frau kann von ihrer Nachbarin oder Hausgenossin silberne und goldene Geraete und Kleider verlangen. Uebergebt sie euren Soehnen und Toechtern, und pluendert so die Aegypter aus! 4:1 Mose antwortete: Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hoeren, sondern sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen? 4:2 Der Herr entgegnete ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab. 4:3 Da sagte der Herr: Wirf ihn auf die Erde! Mose warf ihn auf die Erde. Da wurde der Stab zu einer Schlange, und Mose wich vor ihr zurueck. 4:4 Der Herr aber sprach zu Mose: Streck deine Hand aus, und fasse sie am Schwanz! Er streckte seine Hand aus und packte sie. Da wurde sie in seiner Hand wieder zu einem Stab. 4:5 So sollen sie dir glauben, dass dir Jahwe erschienen ist, der Gott ihrer Vaeter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. 4:6 Weiter sprach der Herr zu ihm: Leg deine Hand in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand hinein. Als er sie herauszog, war seine Hand von Aussatz weiss wie Schnee. 4:7 Darauf sagte der Herr: Leg deine Hand noch einmal in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand noch einmal hinein. Als er sie wieder herauszog, sah sie wieder aus wie der uebrige Leib. 4:8 Wenn sie dir nicht glauben und sich durch das erste Zeichen nicht ueberzeugen lassen, werden sie auf das zweite Zeichen hin glauben. 4:9 Glauben sie aber selbst nach diesen beiden Zeichen nicht und lassen sie sich nicht ueberzeugen, dann nimm etwas Nilwasser, und schuett es auf trockenen Boden! Das Wasser, das du aus dem Nil geholt hast, wird auf dem Boden zu Blut werden. 4:10 Doch Mose sagte zum Herrn: Aber bitte, Herr, ich bin keiner, der gut reden kann, weder gestern noch vorgestern, noch seitdem du mit deinem Knecht sprichst. Mein Mund und meine Zunge sind naemlich schwerfaellig. 4:11 Der Herr entgegnete ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gegeben, und wer macht taub oder stumm, sehend oder blind? Doch wohl ich, der Herr! 4:12 Geh also! Ich bin mit deinem Mund und weise dich an, was du reden sollst. 4:13 Doch Mose antwortete: Aber bitte, Herr, schick doch einen andern! [Woertlich: Schicke, wen du schickst!] 4:14 Da entbrannte der Zorn des Herrn ueber Mose, und er sprach: Hast du nicht noch einen Bruder, den Leviten Aaron? Ich weiss, er kann reden; ausserdem bricht er gerade auf und wird dir begegnen. Wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen. 4:15 Sprich mit ihm, und leg ihm die Worte in den Mund! Ich aber werde mit deinem und seinem Mund sein, ich werde euch anweisen, was ihr tun sollt, 4:16 und er wird fuer dich zum Volk reden. Er wird fuer dich der Mund sein, und du wirst fuer ihn Gott sein. 4:17 Diesen Stab nimm in deine Hand! Mit ihm wirst du die Zeichen vollbringen. 4:18 Die Rueckkehr des Mose nach Aegypten: 4,18-31 Darauf kehrte Mose zu seinem Schwiegervater Jitro zurueck. Er sagte zu ihm: Ich will zu meinen Bruedern nach Aegypten zurueckkehren. Ich will sehen, ob sie noch am Leben sind. Jitro antwortete Mose: Geh in Frieden! [Zu Jitro vgl. die Anmerkung zu 2,18.] 4:19 Der Herr sprach zu Mose in Midian: Mach dich auf, und kehr nach Aegypten zurueck; denn alle, die dir nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. 4:20 Da holte Mose seine Frau und seine Soehne, setzte sie auf einen Esel und trat den Rueckweg nach Aegypten an. Den Gottesstab hielt er in der Hand. [18,3f] 4:21 Der Herr sprach zu Mose: Wenn du gehst und nach Aegypten zurueckkehrst, halte dir alle Wunder vor Augen, die ich in deine Hand gelegt habe, und vollbring sie vor dem Pharao! Ich will sein Herz verhaerten, so dass er das Volk nicht ziehen laesst. 4:22 Dann sag zum Pharao: So spricht Jahwe: Israel ist mein erstgeborener Sohn. 4:23 Ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mich verehren kann. Wenn du dich weigerst, ihn ziehen zu lassen, bringe ich deinen erstgeborenen Sohn um. 4:24 Unterwegs am Rastplatz trat der Herr dem Mose entgegen und wollte ihn toeten. [24-26: Eine aehnlich geheimnisvolle Szene wie Gen 32,23-33. Wahrscheinlich betont diese Erzaehlung die religioese Bedeutung der Beschneidung. Der schwerkranke Mose konnte nicht beschnitten werden, weil bei den damaligen hygienischen Verhaeltnissen die Beschneidung fast immer Wundfieber zur Folge hatte (vgl. Gen 34,25 und Jos 5,8f); daher nimmt seine Frau einen Ersatzritus an ihrem Sohn vor.] 4:25 Zippora ergriff einen Feuerstein und schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab. Damit beruehrte sie die Beine des Mose und sagte: Ein Blutbraeutigam bist du mir. 4:26 Da liess der Herr von ihm ab. "Blutbraeutigam" sagte sie damals wegen der Beschneidung. 4:27 Der Herr sprach zu Aaron: Geh hinaus in die Wueste, Mose entgegen! Da ging er. Am Gottesberg traf er ihn und kuesste ihn. 4:28 Mose erzaehlte Aaron von dem Auftrag, mit dem der Herr ihn gesandt hatte, und von allen Zeichen, zu denen er ihn ermaechtigt hatte. 4:29 Mose und Aaron gingen und versammelten alle Aeltesten der Israeliten. 4:30 Aaron wiederholte vor ihnen alle Worte, die der Herr zu Mose gesprochen hatte, und Mose vollbrachte die Zeichen vor den Augen des Volkes. 4:31 Da glaubte das Volk, und als sie hoerten, dass der Herr sich der Israeliten angenommen und ihr Elend gesehen habe, verneigten sie sich und warfen sich vor ihm nieder. 5:1 Die erfolglosen Verhandlungen mit dem Pharao: 5,1-19 Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wueste ein Fest feiern koennen. 5:2 Der Pharao erwiderte: Wer ist Jahwe, dass ich auf ihn hoeren und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne Jahwe nicht und denke auch nicht daran, Israel ziehen zu lassen. 5:3 Da sagten sie: Der Gott der Hebraeer ist uns begegnet, und jetzt wollen wir drei Tagesmaersche weit in die Wueste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, damit er uns nicht mit Pest oder Schwert straft. 5:4 Der Koenig von Aegypten entgegnete ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr die Leute zum Nichtstun verleiten? Fort mit euch, tut euren Frondienst! 5:5 Der Pharao fuhr fort: So viele Leute sind jetzt im Land, und ihr wollt sie vom Frondienst abhalten? 5:6 Am selben Tag noch gab der Pharao den Antreibern der Leute und den Listenfuehrern die Anweisung: 5:7 Gebt den Leuten nicht mehr, wie bisher, Stroh zum Ziegelmachen! Sie sollen selber gehen und sich Stroh besorgen. [Stroh, zu Haecksel geschnitten, dient bei der Ziegelherstellung als Bindemittel fuer den Lehm.] 5:8 Legt ihnen aber das gleiche Soll an Ziegeln auf, das sie bisher erfuellen mussten. Lasst ihnen davon nichts nach! Denn sie sind faul, und deshalb schreien sie: Wir wollen gehen und unserem Gott Schlachtopfer darbringen. 5:9 Erschwert man den Leuten die Arbeit, dann sind sie beschaeftigt und kuemmern sich nicht um leeres Geschwaetz. 5:10 Da gingen die Antreiber der Leute und die Listenfuehrer zu den Leuten und sagten: So spricht der Pharao: Ich gebe euch kein Stroh mehr. 5:11 Geht selbst, und besorgt euch Stroh, wo ihr es findet. Von eurem Arbeitssoll aber wird euch nichts erlassen. 5:12 Die Leute verteilten sich also ueber ganz Aegypten, um sich Stroh zu besorgen. 5:13 Die Antreiber draengten und sagten: Ihr muesst euer taegliches Soll erfuellen wie bisher, als euch noch Stroh geliefert wurde. 5:14 Die Antreiber des Pharao schlugen die israelitischen Listenfuehrer, die sie eingesetzt hatten, und sagten: Warum habt ihr heute nicht wie neulich noch das festgesetzte Soll an Ziegeln erfuellt? 5:15 Da gingen die israelitischen Listenfuehrer zum Pharao und erhoben vor ihm Klage: Warum tust du deinen Sklaven das an? 5:16 Man gibt deinen Sklaven kein Stroh, aber man sagt uns: Macht Ziegel! Schau, man hat deine Sklaven geschlagen; die Schuld aber liegt bei deinen Leuten. 5:17 Er entgegnete: Faul seid ihr, faul. Nur deshalb sagt ihr: Wir wollen gehen und Jahwe Schlachtopfer darbringen. 5:18 Jetzt aber fort mit euch, und tut eure Arbeit! Stroh bekommt ihr nicht, aber euer Soll an Ziegeln muesst ihr erfuellen. 5:19 Da sahen sich die israelitischen Listenfuehrer in einer ueblen Lage, weil man ihnen sagte: Nichts von eurem taeglichen Soll an Ziegeln wird euch erlassen. 5:20 Die Klage des Mose und die Verheissung Gottes: 5,20 - 6,13 Als sie vom Pharao kamen, stiessen sie auf Mose und Aaron, die ihnen entgegenkamen. 5:21 Die Listenfuehrer sagten zu ihnen: Der Herr soll euch erscheinen und euch richten; denn ihr habt uns beim Pharao und seinen Dienern in Verruf gebracht und ihnen ein Schwert in die Hand gegeben, mit dem sie uns umbringen koennen. 5:22 Da wandte sich Mose an den Herrn und sagte: Mein Herr, warum behandelst du dieses Volk so schlecht? Wozu hast du mich denn gesandt? 5:23 Seit ich zum Pharao gegangen bin, um in deinem Namen zu reden, behandelt er dieses Volk noch schlechter, aber du hast dein Volk nicht gerettet. 6:1 Der Herr antwortete Mose: Jetzt wirst du sehen, was ich dem Pharao antue. Denn von starker Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, ja, von starker Hand gezwungen, wird er sie sogar aus seinem Land ausweisen. 6:2 Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe. 6:3 Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als El-Schaddai (Gott, der Allmaechtige) erschienen, aber unter meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben. 6:4 Auch habe ich einen Bund mit ihnen geschlossen und habe versprochen, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land, in dem sie als Fremde lebten. 6:5 Ferner habe ich gehoert, wie die Israeliten darueber stoehnen, dass die Aegypter sie wie Sklaven behandeln. Da habe ich meines Bundes gedacht, 6:6 und deshalb sag zu den Israeliten: Ich bin Jahwe. Ich fuehre euch aus dem Frondienst fuer die Aegypter heraus und rette euch aus der Sklaverei. Ich erloese euch mit hoch erhobenem Arm und durch ein gewaltiges Strafgericht ueber sie. 6:7 Ich nehme euch als mein Volk an und werde euer Gott sein. Und ihr sollt wissen, dass ich Jahwe bin, euer Gott, der euch aus dem Frondienst in Aegypten herausfuehrt. 6:8 Ich fuehre euch in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe. Ich uebergebe es euch als Eigentum, ich, der Herr. 6:9 So redete Mose zu den Israeliten. Sie aber hoerten nicht auf Mose, weil sie vor harter Arbeit verzagten. 6:10 Da sprach der Herr zu Mose: 6:11 Geh, sag dem Pharao, dem Koenig von Aegypten, er solle die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen. 6:12 Mose erwiderte dem Herrn: Wenn schon die Israeliten nicht auf mich hoerten, wie sollte mich dann der Pharao anhoeren, zumal ich ungeschickt im Reden bin? 6:13 So redete der Herr mit Mose und mit Aaron. Er gab ihnen den Auftrag, zu den Israeliten und zum Pharao, dem Koenig von Aegypten, zu gehen und die Israeliten aus Aegypten herauszufuehren. 6:14 Die Nachkommen Rubens, Simeons und Levis: 6,14-30 Das sind die Oberhaeupter ihrer Grossfamilien: Die Soehne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi; das waren die Sippenverbaende Rubens. [14f: Wahrscheinlich Rest eines verlorengegangenen Verzeichnisses der Zwoelf Staemme Israels.] 6:15 Die Soehne Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin; das waren die Sippenverbaende Simeons. 6:16 Das sind die Namen der Soehne Levis nach ihrer Geschlechterfolge: Gerschon, Kehat und Merari. Die Lebenszeit Levis betrug hundertsiebenunddreissig Jahre. 6:17 Die Soehne Gerschons: Libni und Schimi, nach ihren Sippenverbaenden. 6:18 Die Soehne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiel. Die Lebenszeit Kehats betrug hundertdreiunddreissig Jahre. 6:19 Die Soehne Meraris: Machli und Muschi; das waren die Sippenverbaende der Leviten nach ihrer Geschlechterfolge. 6:20 Amram nahm seine Tante Jochebed zur Frau. Sie gebar ihm Aaron und Mose. Die Lebenszeit Amrams betrug hundertsiebenunddreissig Jahre. 6:21 Die Soehne Jizhars: Korach, Nefeg und Sichri. 6:22 Die Soehne Usiels: Mischael, Elizafan und Sitri. 6:23 Aaron nahm Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, zur Frau. Sie gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar. 6:24 Die Soehne Korachs: Assir, Elkana und Abiasaf. Das waren die Sippenverbaende der Korachiter. 6:25 Eleasar, der Sohn Aarons, nahm eine Tochter Putiels zur Frau. Sie gebar ihm Pinhas. Das waren die Oberhaeupter der levitischen Grossfamilien nach ihren Sippenverbaenden. 6:26 Das waren also Aaron und Mose, zu denen der Herr gesagt hatte: Fuehrt die Israeliten aus Aegypten, und uebernehmt dabei die Leitung der Scharen! 6:27 Die beiden waren es, die mit dem Pharao, dem Koenig von Aegypten, reden und die Israeliten aus Aegypten herausfuehren sollten, Mose und Aaron. 6:28 Damals, als der Herr mit Mose in Aegypten redete, 6:29 sagte er zu Mose: Ich bin Jahwe. Sag dem Pharao, dem Koenig von Aegypten, alles, was ich dir auftrage. 6:30 Mose aber antwortete dem Herrn: Ich bin doch ungeschickt im Reden; wie soll der Pharao auf mich hoeren? [4,10; 6,12] 7:1 Die aegyptischen Plagen: 7,1 - 11,10 Der Herr sprach zu Mose: Hiermit mache ich dich fuer den Pharao zum Gott; dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein. [4,15f Wie Gott durch einen Propheten zu Menschen redet, so soll Mose durch seinen Bruder Aaron zum Pharao reden.] 7:2 Du sollst alles sagen, was ich dir auftrage; dein Bruder Aaron soll es dem Pharao sagen, und der Pharao muss die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen. 7:3 Ich aber will das Herz des Pharao verhaerten, und dann werde ich meine Zeichen und Wunder in Aegypten haeufen. 7:4 Der Pharao wird nicht auf euch hoeren. Deshalb werde ich meine Hand auf Aegypten legen und unter gewaltigem Strafgericht meine Scharen, mein Volk, die Israeliten, aus Aegypten fuehren. 7:5 Erst wenn ich meine Hand gegen die Aegypter ausstrecke, werden sie erkennen, dass ich der Herr bin, und dann werde ich die Israeliten aus ihrer Mitte herausfuehren. 7:6 Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. So machten sie es. 7:7 Mose war achtzig Jahre und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, als sie mit dem Pharao verhandelten. 7:8 Der Herr sprach zu Mose und Aaron: 7:9 Wenn der Pharao zu euch sagt: Tut doch ein Wunder zu eurer Beglaubigung!, dann sag zu Aaron: Nimm deinen Stab, und wirf ihn vor den Pharao hin! Er wird zu einer Schlange werden. [4,1-5] 7:10 Als Mose und Aaron zum Pharao kamen, taten sie, was ihnen der Herr aufgetragen hatte: Aaron warf seinen Stab vor den Pharao und seine Diener hin, und er wurde zu einer Schlange. 7:11 Da rief auch der Pharao Weise und Beschwoerungspriester, und sie, die Wahrsager der Aegypter, taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das gleiche: 7:12 Jeder warf seinen Stab hin, und die Staebe wurden zu Schlangen. Doch Aarons Stab verschlang die Staebe der Wahrsager. 7:13 Das Herz des Pharao aber blieb hart, und er hoerte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt. 7:14 Der Herr sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist ungeruehrt, und er ist nicht bereit, das Volk ziehen zu lassen. 7:15 Geh morgen frueh zum Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und tritt am Nilufer vor ihn hin! Den Stab, der sich in eine Schlange verwandelt hat, nimm mit! 7:16 Sag zum Pharao: Jahwe, der Gott der Hebraeer, hat mich zu dir gesandt und laesst dir sagen: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich in der Wueste verehren koennen. Bis jetzt hast du nicht hoeren wollen. 7:17 So spricht Jahwe: Daran sollst du erkennen, dass ich Jahwe bin: Mit dem Stab in meiner Hand schlage ich auf das Wasser im Nil, und es wird sich in Blut verwandeln. 7:18 Die Fische im Nil werden sterben, und der Nil wird stinken, so dass sich die Aegypter davor ekeln, Nilwasser zu trinken. 7:19 Dann sprach der Herr zu Mose: Sag Aaron: Nimm deinen Stab, und streck deine Hand ueber die Gewaesser Aegyptens aus, ueber ihre Fluesse und Nilarme, ueber ihre Suempfe und alle Wasserstellen; sie sollen zu Blut werden. Blut soll es geben in ganz Aegypten, in den Gefaessen aus Holz und Stein. 7:20 Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. Er erhob den Stab und schlug vor den Augen des Pharao und seiner Hoeflinge auf das Wasser im Nil. Da verwandelte sich alles Nilwasser in Blut. 7:21 Die Fische im Nil starben, und der Nil stank, so dass die Aegypter kein Nilwasser mehr trinken konnten. Das Blut gab es in ganz Aegypten. 7:22 Doch die Wahrsager der Aegypter taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das gleiche. Das Herz des Pharao blieb hart, und er hoerte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt. 7:23 Der Pharao kehrte nach Hause zurueck und nahm die Sache nicht ernst. 7:24 Alle Aegypter gruben in der Umgebung des Nil nach Trinkwasser, denn das Nilwasser konnten sie nicht trinken. 7:25 So vergingen sieben Tage, nachdem der Herr den Nil geschlagen hatte. 7:26 Dann sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao, und sag ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren koennen. 7:27 Weigerst du dich, sie ziehen zu lassen, so bringe ich eine Froschplage ueber dein ganzes Land. 7:28 Der Nil wird von Froeschen wimmeln; sie werden heraufkommen und in dein Haus eindringen, in dein Schlafgemach, auf dein Bett werden sie kommen, in die Haeuser deiner Diener und deines Volkes, in deine Backoefen und Backschuesseln. 7:29 Ueber dich, dein Volk und alle deine Diener werden die Froesche kommen. 8:1 Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deine Hand mit dem Stab aus ueber die Fluesse, ueber die Nilarme und die Suempfe, und lass die Froesche ueber Aegypten kommen! 8:2 Aaron streckte seine Hand ueber die Gewaesser Aegyptens aus. Da stiegen die Froesche herauf und bedeckten ganz Aegypten. 8:3 Doch die Wahrsager taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das gleiche und liessen die Froesche ueber Aegypten kommen. 8:4 Der Pharao rief Mose und Aaron zu sich und sagte: Betet zu Jahwe, er moege mich und mein Volk von den Froeschen befreien. Dann will ich das Volk ziehen lassen, und sie koennen Jahwe Schlachtopfer darbringen. 8:5 Da sagte Mose zum Pharao: Verfueg ueber mich! Wann soll ich fuer dich, deine Diener und dein Volk um Beseitigung der Froesche von dir und aus deinen Haeusern beten? Nur im Nil sollen sie erhalten bleiben. 8:6 Er sagte: Morgen. Mose antwortete: Wie du willst; du sollst erkennen, dass keiner Jahwe, unserem Gott, gleichkommt. 8:7 Die Froesche werden von dir und deinen Haeusern, von deinen Dienern und deinem Volk weichen; nur im Nil werden sie bleiben. 8:8 Als Mose und Aaron vom Pharao weggegangen waren, schrie Mose zum Herrn um Befreiung von der Froschplage, die er ueber den Pharao gebracht hatte. 8:9 Der Herr erfuellte Mose die Bitte, und die Froesche in den Haeusern, in den Hoefen und auf den Feldern starben. 8:10 Man sammelte sie zu riesigen Haufen, und das ganze Land stank davon. 8:11 Als der Pharao sah, dass die Not vorbei war, verschloss er sein Herz wieder und hoerte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt. 8:12 Darauf sprach der Herr zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deinen Stab aus, und schlag damit auf die Erde in den Staub! In ganz Aegypten sollen daraus Stechmuecken werden. 8:13 Sie taten es. Aaron streckte die Hand aus und schlug mit seinem Stab auf die Erde in den Staub. Da wurden Stechmuecken daraus, die sich auf Mensch und Vieh setzten. In ganz Aegypten wurden aus dem Staub auf der Erde Stechmuecken. 8:14 Die Wahrsager versuchten mit Hilfe ihrer Zauberkunst ebenfalls Stechmuecken hervorzubringen, konnten es aber nicht. Die Stechmuecken sassen auf Mensch und Vieh. 8:15 Da sagten die Wahrsager zum Pharao: Das ist der Finger Gottes. Doch das Herz des Pharao blieb hart, und er hoerte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt. 8:16 Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh frueh auf, tritt vor den Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und sag zu ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren koennen. 8:17 Denn wenn du mein Volk nicht ziehen laesst, lasse ich Ungeziefer auf dich los, auf deine Diener, dein Volk und deine Haeuser. Die Haeuser in Aegypten werden voll Ungeziefer sein; es wird sogar den Boden, auf dem sie stehen, bedecken. 8:18 Das Land Goschen aber, in dem mein Volk lebt, will ich an jenem Tag auszeichnen: Dort wird es kein Ungeziefer geben. Daran wirst du erkennen, dass ich, Jahwe, Herr mitten im Land bin. 8:19 Ich mache einen Unterschied zwischen meinem und deinem Volk. Morgen wird das Zeichen geschehen. 8:20 Und so tat es der Herr. Ungeziefer kam in Massen ueber das Haus des Pharao, ueber das Haus seiner Diener und ueber ganz Aegypten. Das Land erlitt durch das Ungeziefer schweren Schaden. 8:21 Da liess der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte: Geht, bringt eurem Gott hier im Land Schlachtopfer dar! 8:22 Doch Mose erwiderte: Das koennen wir nicht. Denn wir muessen dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, die bei den Aegyptern Anstoss erregen. Wenn wir vor ihren Augen Schlachtopfer darbringen, die bei ihnen Anstoss erregen, werden sie uns dann nicht steinigen? 8:23 Wir wollen drei Tagesmaersche weit in die Wueste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, wie er es uns gesagt hat. 8:24 Der Pharao antwortete: Ich lasse euch ziehen. Bringt also Jahwe, eurem Gott, in der Wueste Schlachtopfer dar! Aber zu weit duerft ihr euch nicht entfernen. Betet auch fuer mich! 8:25 Darauf sagte Mose: Gut, ich gehe von dir fort und bete zu Jahwe. Dann wird morgen das Ungeziefer vom Pharao, von seinen Dienern und seinem Volk ablassen. Nur darf der Pharao nicht wieder wortbruechig werden und das Volk daran hindern, wegzuziehen und Jahwe zu opfern. 8:26 Mose verliess den Pharao und betete zum Herrn. 8:27 Der Herr erfuellte Mose die Bitte und befreite den Pharao, seine Diener und sein Volk von dem Ungeziefer; nichts blieb uebrig. 8:28 Der Pharao aber verschloss sein Herz auch diesmal und liess das Volk nicht ziehen. 9:1 Wieder sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao, und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebraeer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren koennen. 9:2 Wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie immer noch festhaeltst, 9:3 wird die Hand Jahwes dein Vieh auf dem Feld, die Pferde und Esel, die Kamele und Rinder, die Schafe und Ziegen, ueberfallen und ueber sie eine sehr schwere Seuche bringen. 9:4 Aber Jahwe wird einen Unterschied zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Aegypter machen; nichts von dem, was den Israeliten gehoert, wird eingehen. 9:5 Auch den Zeitpunkt hat Jahwe schon festgesetzt: Morgen wird Jahwe das im Lande tun. 9:6 Am folgenden Tag tat es der Herr. Alles Vieh der Aegypter ging ein, vom Vieh der Israeliten aber ging kein einziges Stueck ein. 9:7 Der Pharao erkundigte sich, und wirklich: Vom Vieh Israels war kein einziges Stueck eingegangen. Doch der Pharao verschloss sein Herz und liess das Volk nicht ziehen. 9:8 Da sprach der Herr zu Mose und Aaron: Holt euch eine Handvoll Ofenruss, und Mose soll ihn vor den Augen des Pharao in die Hoehe werfen. 9:9 Er wird als Staub auf ganz Aegypten niedergehen und an Mensch und Vieh Geschwuere mit aufplatzenden Blasen hervorrufen, in ganz Aegypten. 9:10 Sie holten den Ofenruss, traten vor den Pharao, und Mose warf ihn in die Hoehe. Da bildeten sich an Mensch und Vieh Geschwuere mit aufplatzenden Blasen. 9:11 Die Wahrsager konnten wegen der Geschwuere Mose nicht gegenuebertreten, sie waren wie alle Aegypter von Geschwueren befallen. 9:12 Aber der Herr verhaertete das Herz des Pharao, so dass er nicht auf sie hoerte. So hatte es der Herr dem Mose vorausgesagt. 9:13 Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh frueh am Morgen auf, tritt vor den Pharao hin, und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebraeer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren koennen. 9:14 Denn diesmal will ich alle meine Plagen loslassen auf dich, deine Diener und dein Volk. Daran wirst du erkennen, dass mir keiner im ganzen Land gleichkommt. 9:15 Denn schon jetzt haette ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen koennen, und du waerst vom Erdboden verschwunden. 9:16 Ich habe dich aber am Leben gelassen, um meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen. 9:17 Wenn du dich weiterhin als den grossen Herrn ueber mein Volk aufspielst und sie nicht ziehen laesst, 9:18 dann lasse ich morgen um diese Zeit ein sehr schweres Hagelwetter niedergehen, wie es in Aegypten seit seiner Gruendung bis auf den heutigen Tag noch keines gegeben hat. 9:19 Und nun schick Leute aus, bring dein Vieh in Sicherheit und alles, was dir auf dem Feld gehoert. Auf alle Menschen und auf das Vieh, das auf dem Feld bleibt und nicht unter Dach gebracht wird, geht der Hagel nieder und erschlaegt sie. 9:20 Wer sich von den Dienern des Pharao vor der Drohung des Herrn fuerchtete, liess seine Knechte und sein Vieh unter Dach bringen. 9:21 Wer aber das Wort des Herrn nicht ernst nahm, liess seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld. 9:22 Und der Herr sprach zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel empor! Dann wird Hagel auf ganz Aegypten niedergehen, auf Mensch und Vieh und auf alle Feldpflanzen in Aegypten. 9:23 Mose streckte seinen Stab zum Himmel empor, und der Herr liess es donnern und hageln. Blitze fuhren auf die Erde herab, und der Herr liess Hagel ueber Aegypten niedergehen. 9:24 Schwerer Hagel prasselte herab, und in den sehr schweren Hagel hinein zuckten Blitze. Aehnliches hatte es im ganzen Land der Aegypter noch nicht gegeben, seit sie ein Volk geworden waren. 9:25 Der Hagel erschlug in ganz Aegypten alles, was auf dem Feld war. Menschen, Vieh und alle Feldpflanzen erschlug der Hagel, und alle Feldbaeume zerbrach er. 9:26 Nur in Goschen, wo sich die Israeliten aufhielten, hagelte es nicht. 9:27 Da liess der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: Diesmal bekenne ich mich schuldig. Jahwe ist im Recht; ich aber und mein Volk, wir sind im Unrecht. 9:28 Betet zu Jahwe! Die Donnerstimme Gottes und der Hagel, das ist zuviel. Ich will euch jetzt ziehen lassen; ihr muesst nicht laenger bleiben. 9:29 Mose antwortete ihm: Sobald ich ausserhalb der Stadt bin, werde ich meine Haende vor Jahwe ausbreiten; der Donner wird aufhoeren, und es wird kein Hagel mehr fallen. So wirst du erkennen, dass das Land Jahwe gehoert. 9:30 Du und Deine Diener aber, das weiss ich, ihr fuerchtet euch noch immer nicht vor dem Gott Jahwe. 9:31 Der Flachs und die Gerste waren zerschlagen; denn die Gerste hatte gerade Aehren angesetzt, und der Flachs stand in Bluete. 9:32 Der Weizen und der Spelt wurden nicht zerschlagen, denn sie kommen spaeter heraus. 9:33 Mose verliess den Pharao, ging vor die Stadt hinaus und breitete seine Haende vor dem Herrn aus. Da hoerte der Donner auf, und kein Hagel und kein Regen fiel mehr auf die Erde. 9:34 Doch als der Pharao sah, dass Regen, Hagel und Donner aufgehoert hatten, blieb er bei seiner Suende; er und seine Diener verschlossen wieder ihr Herz. 9:35 Das Herz des Pharao blieb hart, und er liess die Israeliten nicht ziehen. So hatte es der Herr durch Mose vorausgesagt. 10:1 Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Pharao! Ich habe sein Herz und das Herz seiner Diener verschlossen, damit ich diese Zeichen unter ihnen vollbringen konnte 10:2 und damit du deinem Sohn und deinem Enkel erzaehlen kannst, was ich den Aegyptern angetan und welche Zeichen ich unter ihnen vollbracht habe. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. 10:3 Mose und Aaron gingen zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott der Hebraeer: Wie lange willst du dich noch weigern, dich mir zu unterwerfen? Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren koennen. 10:4 Wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, so schicke ich morgen Heuschrecken ueber dein Land. 10:5 Sie werden die Oberflaeche der Erde bedecken, so dass man den Erdboden nicht mehr sehen kann. Sie werden auch noch das verzehren, was der Hagel verschont hat, und alle Baeume kahlfressen, die auf euren Feldern wachsen. 10:6 Deine Haeuser, die Haeuser aller deiner Diener und die aller Aegypter werden voll davon sein. So etwas haben deine Vaeter und Vorvaeter bis heute nicht gesehen, seitdem sie in diesem Land leben. Dann wandte sich Mose um und verliess den Pharao. 10:7 Die Diener sagten zum Pharao: Wie lange soll uns dieser Mann noch Unglueck bringen? Lass die Leute ziehen, damit sie Jahwe, ihren Gott, verehren koennen. Merkst du denn noch immer nicht, dass Aegypten zugrunde geht? 10:8 Da holte man Mose und Aaron zum Pharao zurueck, und er sagte zu ihnen: Geht, verehrt Jahwe, euren Gott! Wer von euch will denn mitgehen? 10:9 Mose antwortete: Wir gehen mit jung und alt, mit unseren Soehnen und Toechtern; auch die Schafe, Ziegen und Rinder nehmen wir mit. Denn wir feiern ein Jahwefest. 10:10 Da sagte er zu ihnen: Dann sei Jahwe ebensowenig mit euch, wie ich euch und eure Kinder ziehen lasse. Seht, ihr habt Boeses im Sinn. 10:11 Nein, nur ihr Maenner duerft gehen und Jahwe verehren; denn das habt ihr verlangt. Und man jagte sie vom Pharao weg. 10:12 Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand ueber Aegypten aus! Dann werden Heuschrecken kommen und ueber Aegypten herfallen. Sie werden den ganzen Pflanzenwuchs des Landes auffressen, alles, was der Hagel verschont hat. 10:13 Da streckte Mose seinen Stab ueber Aegypten aus, und der Herr schickte den Ostwind in das Land, einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang. Als es Morgen wurde, hatte der Ostwind die Heuschrecken ins Land gebracht. 10:14 Sie fielen ueber ganz Aegypten her und liessen sich in Schwaermen auf dem Gebiet von Aegypten nieder. Niemals vorher gab es so viele Heuschrecken wie damals, auch wird es nie wieder so viele geben. 10:15 Sie bedeckten die Oberflaeche des ganzen Landes, und das Land war schwarz von ihnen. Sie frassen allen Pflanzenwuchs des Landes und alle Baumfruechte auf, die der Hagel verschont hatte, und an den Baeumen und Feldpflanzen in ganz Aegypten blieb nichts Gruenes. 10:16 Da liess der Pharao Mose und Aaron eiligst rufen und sagte zu ihnen: Ich habe gegen Jahwe, euren Gott, gesuendigt und auch gegen euch. 10:17 Nur noch diesmal nehmt meine Suende von mir, und betet zu Jahwe, eurem Gott, er moege mich wenigstens noch von dieser toedlichen Gefahr befreien. 10:18 Mose verliess den Pharao wieder und betete zum Herrn. 10:19 Der Herr liess den Wind in einen sehr starken Westwind umschlagen, der die Heuschrecken forttrug und ins Schilfmeer warf. Im ganzen Gebiet von Aegypten blieb keine einzige Heuschrecke mehr uebrig. 10:20 Der Herr aber verhaertete das Herz des Pharao, so dass er die Israeliten nicht ziehen liess. 10:21 Da sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel aus; dann wird eine Finsternis ueber Aegypten kommen, und es wird stockdunkel werden. 10:22 Mose streckte seine Hand zum Himmel aus, und schon breitete sich tiefe Finsternis ueber ganz Aegypten aus, drei Tage lang. 10:23 Man konnte einander nicht sehen und sich nicht von der Stelle ruehren, drei Tage lang. Wo aber die Israeliten wohnten, blieb es hell. 10:24 Da liess der Pharao Mose rufen und sagte: Geht und verehrt Jahwe! Nur eure Schafe, Ziegen und Rinder sollen bleiben. Eure Kinder duerfen mitziehen. 10:25 Mose erwiderte: Selbst wenn du uns Schlacht- und Brandopfer mitgaebest, damit wir sie Jahwe, unserem Gott, darbringen, 10:26 muessten unsere Herden doch mitgehen, keine Klaue darf zurueckbleiben. Denn aus unseren Herden nehmen wir das Opfer, mit dem wir Jahwe, unseren Gott, verehren; aber mit welchem Opfertier wir Jahwe verehren sollen, wissen wir nicht, ehe wir dort angekommen sind. 10:27 Der Herr verhaertete das Herz des Pharao, so dass er sie nicht ziehen lassen wollte. 10:28 Der Pharao sagte zu Mose: Weg von mir! Huete dich, mir jemals wieder unter die Augen zu treten. Denn an dem Tag, an dem du mir unter die Augen trittst, musst du sterben. 10:29 Da sagte Mose: Gut, dein Wort soll gelten. Ich werde dir nie mehr unter die Augen treten. 11:1 Da sprach der Herr zu Mose: Noch eine Plage schicke ich dem Pharao und seinem Land. Danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Und wenn er euch endlich ziehen laesst, wird er euch sogar fortjagen. 11:2 Lass unter dem Volk ausrufen, jeder Mann und jede Frau soll sich von dem Nachbarn Geraete aus Silber und Gold erbitten. [3,22; 12,35f] 11:3 Der Herr liess das Volk bei den Aegyptern Gunst finden. Auch Mose genoss in Aegypten bei den Dienern des Pharao und beim Volk hohes Ansehen. 11:4 Mose sagte: So spricht Jahwe: Um Mitternacht will ich mitten durch Aegypten gehen. 11:5 Dann wird jeder Erstgeborene in Aegypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmuehle und bis zu den Erstlingen unter dem Vieh. [4,23] 11:6 Geschrei wird sich in ganz Aegypten erheben, so gross, wie es keines je gegeben hat oder geben wird. 11:7 Doch gegen keinen der Israeliten wird auch nur ein Hund die Zaehne fletschen, weder gegen Mensch noch Vieh; denn ihr sollt wissen, dass Jahwe zwischen Aegypten und Israel einen Unterschied macht. 11:8 Dann werden alle deine Diener hier zu mir herabsteigen, sich vor mir niederwerfen und sagen: Zieht doch fort, du und das ganze Volk, das du anfuehrst. Danach werde ich fortziehen. Er verliess den Pharao, rot vor Zorn. 11:9 Der Herr sprach zu Mose: Der Pharao hoert nicht auf euch; denn ich will viele Wunder in Aegypten vollbringen. 11:10 Mose und Aaron vollbrachten alle diese Wunder vor den Augen des Pharao, aber der Herr verhaertete das Herz des Pharao, so dass er die Israeliten nicht aus seinem Land fortziehen liess. 12:1 Der Auszug aus Aegypten: 12,1 - 18,27 Das Pascha: 12,1 - 13,16 Der Herr sprach zu Mose und Aaron in Aegypten: [1-13,16: Pascha und das Fest der Ungesaeuerten Brote waren wohl urspruenglich verschiedene Feste: Pascha ein Hirtenfest und Ungesaeuerte Brote ein Bauernfest. In Kanaan sind sie zusammengefallen. Das Pascha wurde in den einzelnen Familien gefeiert. Ein Zusatz zu Dtn 16,1-4 in den VV. 5-8 ordnet eine gemeinsame Feier im Zentralheiligtum an. Spaeter schlachten die Priester im Tempel zu Jerusalem die Paschalaemmer, die dann von den einzelnen Wallfahrergruppen beim Paschamahl gegessen werden. So feiert auch Jesus das Paschamahl mit seinen Juengern in Jerusalem.] 12:2 Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eroeffnen, er soll euch als der erste unter den Monaten des Jahres gelten. 12:3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm fuer seine Familie holen, ein Lamm fuer jedes Haus. 12:4 Ist die Hausgemeinschaft fuer ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am naechsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes muesst ihr beruecksichtigen, wieviel der einzelne essen kann. 12:5 Nur ein fehlerfreies, maennliches, einjaehriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege muesst ihr nehmen. 12:6 Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Laemmer schlachten. 12:7 Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Tuerpfosten und den Tuersturz an den Haeusern, in denen man das Lamm essen will. 12:8 Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Ueber dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesaeuertem Brot und Bitterkraeutern soll man es essen. 12:9 Nichts davon duerft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es muss ueber dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine duerfen noch nicht vom Rumpf getrennt sein. 12:10 Ihr duerft nichts bis zum Morgen uebriglassen. Wenn aber am Morgen noch etwas uebrig ist, dann verbrennt es im Feuer! 12:11 So aber sollt ihr es essen: eure Hueften geguertet, Schuhe an den Fuessen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier fuer den Herrn. 12:12 In dieser Nacht gehe ich durch Aegypten und erschlage in Aegypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Ueber alle Goetter Aegyptens halte ich Gericht, ich, der Herr. 12:13 Das Blut an den Haeusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch voruebergehen, und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Aegypten dreinschlage. 12:14 Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Fuer die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel! 12:15 Sieben Tage lang sollt ihr ungesaeuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Haeusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesaeuertes isst, soll aus Israel ausgemerzt werden. 12:16 Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, duerft ihr zubereiten. 12:17 Begeht das Fest der ungesaeuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Scharen aus Aegypten herausgefuehrt. Begeht diesen Tag in allen kommenden Generationen; das sei fuer euch eine feste Regel. 12:18 Im ersten Monat, vom Abend des vierzehnten Tags bis zum Abend des einundzwanzigsten Tags, esst ungesaeuerte Brote! 12:19 Sieben Tage lang darf sich in euren Haeusern kein Sauerteig befinden; denn jeder, der Gesaeuertes isst, sei er fremd oder einheimisch, soll aus der Gemeinde Israel ausgemerzt werden. 12:20 Esst also nichts Gesaeuertes! Ueberall, wo ihr wohnt, sollt ihr ungesaeuerte Brote essen. 12:21 Da rief Mose alle Aeltesten Israels zusammen und sagte zu ihnen: Holt Schafe oder Ziegen fuer eure Sippenverbaende herbei, und schlachtet das Paschalamm! 12:22 Dann nehmt einen Ysopzweig, taucht ihn in die Schuessel mit Blut, und streicht etwas von dem Blut in der Schuessel auf den Tuersturz und auf die beiden Tuerpfosten! Bis zum Morgen darf niemand von euch das Haus verlassen. 12:23 Der Herr geht umher, um die Aegypter mit Unheil zu schlagen. Wenn er das Blut am Tuersturz und an den beiden Tuerpfosten sieht, wird er an der Tuer voruebergehen und dem Vernichter nicht erlauben, in eure Haeuser einzudringen und euch zu schlagen. 12:24 Haltet euch an diese Anordnung! Sie gelte dir und deinen Nachkommen als feste Regel. 12:25 Wenn ihr in das Land kommt, das euch der Herr gibt, wie er gesagt hat, so begeht diese Feier! 12:26 Und wenn euch eure Soehne fragen: Was bedeutet diese Feier?, 12:27 dann sagt: Es ist das Pascha-Opfer zur Ehre des Herrn, der in Aegypten an den Haeusern der Israeliten vorueberging, als er die Aegypter mit Unheil schlug, unsere Haeuser aber verschonte. Das Volk verneigte sich und warf sich nieder. 12:28 Dann gingen die Israeliten und taten, was der Herr Mose und Aaron befohlen hatte. So machten sie es. 12:29 Es war Mitternacht, als der Herr alle Erstgeborenen in Aegypten erschlug, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sass, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, und jede Erstgeburt beim Vieh. 12:30 Da standen der Pharao, alle seine Diener und alle Aegypter noch in der Nacht auf, und grosses Wehgeschrei erhob sich bei den Aegyptern; denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war. 12:31 Der Pharao liess Mose und Aaron noch in der Nacht rufen und sagte: Auf, verlasst mein Volk, ihr beide und die Israeliten! Geht und verehrt Jahwe, wie ihr gesagt habt. 12:32 Auch eure Schafe, Ziegen und Rinder nehmt mit, wie ihr gesagt habt. Geht und betet auch fuer mich! 12:33 Die Aegypter draengten das Volk, eiligst das Land zu verlassen, denn sie sagten: Sonst kommen wir noch alle um. 12:34 Das Volk nahm den Brotteig ungesaeuert mit; sie wickelten ihre Backschuesseln in Kleider ein und luden sie sich auf die Schultern. 12:35 Die Israeliten taten, was Mose gesagt hatte. Sie erbaten von den Aegyptern Geraete aus Silber und Gold und auch Gewaender. [(35f) 3,22; 11,2f; Ps 105,37] 12:36 Der Herr liess das Volk bei den Aegyptern Gunst finden, so dass sie auf ihre Bitte eingingen. Auf diese Weise pluenderten sie die Aegypter aus. 12:37 Die Israeliten brachen von Ramses nach Sukkot auf. Es waren an die sechshunderttausend Mann zu Fuss, nicht gerechnet die Kinder. [Die Zahl von 600000 Maennern wuerde etwa 3 Millionen Personen voraussetzen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine symbolische Zahl, deren Bedeutung uns nicht mehr bekannt ist.] 12:38 Auch ein grosser Haufen anderer Leute zog mit, dazu Schafe, Ziegen und Rinder, eine sehr grosse Menge Vieh. 12:39 Aus dem Teig, den sie aus Aegypten mitgebracht hatten, backten sie ungesaeuerte Brotfladen; denn der Teig war nicht durchsaeuert, weil sie aus Aegypten verjagt worden waren und nicht einmal Zeit hatten, fuer Reiseverpflegung zu sorgen. 12:40 Der Aufenthalt der Israeliten in Aegypten dauerte vierhundertdreissig Jahre. 12:41 Nach Ablauf der vierhundertdreissig Jahre, genau an jenem Tag, zogen alle Scharen des Herrn aus Aegypten fort. 12:42 Eine Nacht des Wachens war es fuer den Herrn, als er sie aus Aegypten herausfuehrte. Als eine Nacht des Wachens zur Ehre des Herrn gilt sie den Israeliten in allen Generationen. 12:43 Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Folgende Regel gilt fuer das Pascha: Kein Fremder darf davon essen; 12:44 aber jeder Sklave, den du fuer Geld gekauft hast, darf davon essen, sobald du ihn beschnitten hast. 12:45 Halbbuerger und Lohnarbeiter duerfen nicht davon essen. 12:46 In einem Haus muss man es essen. Trag nichts vom Fleisch aus dem Haus! Und ihr sollt keinen Knochen des Paschalammes zerbrechen. 12:47 Die ganze Gemeinde Israel soll es so halten. 12:48 Lebt bei dir jemand als Fremder, der das Pascha zur Ehre des Herrn feiern will, so muss er alle maennlichen Angehoerigen beschneiden lassen; dann darf er sich am Pascha beteiligen. Er gilt dann wie ein Einheimischer. Doch kein Unbeschnittener darf davon essen. 12:49 Fuer Einheimische und fuer Fremde, die dauernd bei euch leben, gilt das gleiche Gesetz. 12:50 Alle Israeliten taten, was der Herr Mose und Aaron aufgetragen hatte. So machten sie es. 12:51 Genau an jenem Tag fuehrte der Herr die Israeliten aus Aegypten heraus, an der Spitze ihrer Scharen. 13:1 Der Herr sprach zu Mose: 13:2 Erklaere alle Erstgeburt als mir geheiligt! Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoss durchbricht, bei Mensch und Vieh, gehoert mir. 13:3 Mose sagte zum Volk: Denkt an diesen Tag, an dem ihr aus Aegypten, dem Sklavenhaus, fortgezogen seid; denn mit starker Hand hat euch der Herr von dort herausgefuehrt. Nichts Gesaeuertes soll man essen. 13:4 Heute im Monat Abib seid ihr weggezogen. 13:5 Wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter gefuehrt hat - er hat deinen Vaetern mit einem Eid zugesichert, dir das Land zu geben, wo Milch und Honig fliessen -, begeh die Feier in diesem Monat! 13:6 Sieben Tage sollst du ungesaeuerte Brote essen, am siebten Tag ist ein Fest zur Ehre des Herrn. 13:7 Ungesaeuerte Brote soll man sieben Tage lang essen. Nichts Gesaeuertes soll man bei dir sehen, und kein Sauerteig soll in deinem ganzen Gebiet zu finden sein. 13:8 An diesem Tag erzaehl deinem Sohn: Das geschieht fuer das, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Aegypten auszog. 13:9 Es sei dir ein Zeichen an der Hand und ein Erinnerungsmal an der Stirn, damit das Gesetz des Herrn in deinem Mund sei. Denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Aegypten herausgefuehrt. 13:10 Halte dich an diese Regel, Jahr fuer Jahr, zur festgesetzten Zeit! 13:11 Der Herr wird dich in das Land der Kanaaniter bringen und wird es dir geben, wie er dir und deinen Vaetern mit einem Eid zugesichert hat. 13:12 Dann musst du alles, was den Mutterschoss durchbricht, vor den Herrn bringen; alle maennlichen Erstlinge, die dein Vieh wirft, gehoeren dem Herrn. 13:13 Jeden Erstling vom Esel aber loese durch ein Schaf aus! Willst du ihn nicht ausloesen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Soehne musst du ausloesen. 13:14 Wenn dich morgen dein Sohn fragt: Was bedeutet das?, dann sag ihm: Mit starker Hand hat uns der Herr aus Aegypten, aus dem Sklavenhaus, herausgefuehrt. 13:15 Als der Pharao hart blieb und uns nicht ziehen liess, erschlug der Herr alle Erstgeborenen in Aegypten, bei Mensch und Vieh. Darum opfere ich dem Herrn alle maennlichen Tiere, die den Mutterschoss durchbrechen; alle Erstgeborenen meiner Soehne aber loese ich aus. 13:16 Das sei dir ein Zeichen an deiner Hand und ein Schmuck auf deiner Stirn; denn mit starker Hand hat uns der Herr aus Aegypten herausgefuehrt. 13:17 Die Rettung am Schilfmeer: 13,17 - 14,31 Als der Pharao das Volk ziehen liess, fuehrte sie Gott nicht den Weg ins Philisterland, obwohl er der kuerzere war. Denn Gott sagte: Die Leute koennten es sonst, wenn sie Krieg erleben, bereuen und nach Aegypten zurueckkehren wollen. 13:18 So liess sie Gott einen Umweg machen, der durch die Wueste zum Schilfmeer fuehrte. Geordnet zogen die Israeliten aus Aegypten hinauf. 13:19 Mose nahm die Gebeine Josefs mit; denn dieser hatte die Soehne Israels beschworen: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf! [Gen 50,25] 13:20 Sie brachen von Sukkot auf und schlugen ihr Lager in Etam am Rand der Wueste auf. 13:21 Der Herr zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensaeule, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersaeule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht unterwegs sein. 13:22 Die Wolkensaeule wich bei Tag nicht von der Spitze des Volkes, und die Feuersaeule nicht bei Nacht. 14:1 Der Herr sprach zu Mose: 14:2 Sag den Israeliten, sie sollen umkehren und vor Pi-Hahirot zwischen Migdol und dem Meer ihr Lager aufschlagen. Gegenueber von Baal-Zefon sollt ihr am Meer das Lager aufschlagen. 14:3 Dann denkt der Pharao: Die Israeliten haben sich im Land verlaufen, die Wueste hat sie eingeschlossen. 14:4 Ich will das Herz des Pharao verhaerten, so dass er ihnen nachjagt; dann will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht meine Herrlichkeit erweisen, und die Aegypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin. Und so taten sie es. 14:5 Als man dem Koenig von Aegypten meldete, das Volk sei geflohen, aenderten der Pharao und seine Diener ihre Meinung ueber das Volk und sagten: Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen! 14:6 Er liess seinen Streitwagen anspannen und nahm seine Leute mit. 14:7 Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit und alle anderen Streitwagen der Aegypter und drei Mann auf jedem Wagen. 14:8 Der Herr verhaertete das Herz des Pharao, des Koenigs von Aegypten, so dass er den Israeliten nachjagte, waehrend sie voll Zuversicht weiterzogen. 14:9 Die Aegypter jagten mit allen Pferden und Streitwagen des Pharao, mit seiner Reiterei und seiner Streitmacht hinter ihnen her und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten. Es war bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon. 14:10 Als der Pharao sich naeherte, blickten die Israeliten auf und sahen ploetzlich die Aegypter von hinten anruecken. Da erschraken die Israeliten sehr und schrien zum Herrn. 14:11 Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Graeber in Aegypten, dass du uns zum Sterben in die Wueste holst? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Aegypten herausgefuehrt? 14:12 Haben wir dir in Aegypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Aegypter bleiben; denn es ist fuer uns immer noch besser, Sklaven der Aegypter zu sein, als in der Wueste zu sterben. 14:13 Mose aber sagte zum Volk: Fuerchtet euch nicht! Bleibt stehen, und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet. Wie ihr die Aegypter heute seht, so seht ihr sie niemals wieder. 14:14 Der Herr kaempft fuer euch, ihr aber koennt ruhig abwarten. 14:15 Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen. 14:16 Und du heb deinen Stab hoch, streck deine Hand ueber das Meer, und spalte es, damit die Israeliten auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen koennen. 14:17 Ich aber will das Herz der Aegypter verhaerten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweisen. 14:18 Die Aegypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweise. 14:19 Der Engel Gottes, der den Zug der Israeliten anfuehrte, erhob sich und ging an das Ende des Zuges, und die Wolkensaeule vor ihnen erhob sich und trat an das Ende. 14:20 Sie kam zwischen das Lager der Aegypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke war da und Finsternis, und Blitze erhellten die Nacht. So kamen sie die ganze Nacht einander nicht naeher. [H unklar, darum Uebersetzung unsicher.] 14:21 Mose streckte seine Hand ueber das Meer aus, und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. Er liess das Meer austrocknen, und das Wasser spaltete sich. 14:22 Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, waehrend rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand. 14:23 Die Aegypter setzten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein. 14:24 Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensaeule auf das Lager der Aegypter und brachte es in Verwirrung. 14:25 Er hemmte die Raeder an ihren Wagen und liess sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Aegypter: Ich muss vor Israel fliehen; denn Jahwe kaempft auf ihrer Seite gegen Aegypten. 14:26 Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand ueber das Meer, damit das Wasser zurueckflutet und den Aegypter, seine Wagen und Reiter zudeckt. 14:27 Mose streckte seine Hand ueber das Meer, und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurueck, waehrend die Aegypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb der Herr die Aegypter mitten ins Meer. 14:28 Das Wasser kehrte zurueck und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. Nicht ein einziger von ihnen blieb uebrig. 14:29 Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, waehrend rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand. 14:30 So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Aegypter. Israel sah die Aegypter tot am Strand liegen. 14:31 Als Israel sah, dass der Herr mit maechtiger Hand an den Aegyptern gehandelt hatte, fuerchtete das Volk den Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen Knecht. 15:1 Das Lied des Mose: 15,1-21 Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben. Rosse und Wagen warf er ins Meer. 15:2 Meine Staerke und mein Lied ist der Herr, er ist fuer mich zum Retter geworden. Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; den Gott meines Vaters will ich ruehmen. [Ps 118,14; Jes 12,2] 15:3 Der Herr ist ein Krieger, Jahwe ist sein Name. 15:4 Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer. Seine besten Kaempfer versanken im Schilfmeer. 15:5 Fluten deckten sie zu, sie sanken in die Tiefe wie Steine. 15:6 Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Staerke; deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind. 15:7 In deiner erhabenen Groesse wirfst du die Gegner zu Boden. Du sendest deinen Zorn; er frisst sie wie Stoppeln. 15:8 Du schnaubtest vor Zorn, da tuermte sich Wasser, da standen Wogen als Wall, Fluten erstarrten im Herzen des Meeres. 15:9 Da sagte der Feind: Ich jage nach, hole ein. Ich teile die Beute, ich stille die Gier. Ich zuecke mein Schwert, meine Hand jagt sie davon. 15:10 Da schnaubtest du Sturm. Das Meer deckte sie zu. Sie sanken wie Blei ins tosende Wasser. 15:11 Wer ist wie du unter den Goettern, o Herr? Wer ist wie du gewaltig und heilig, gepriesen als furchtbar, Wunder vollbringend? 15:12 Du strecktest deine Rechte aus, da verschlang sie die Erde. 15:13 Du lenktest in deiner Guete das Volk, das du erloest hast, du fuehrtest sie machtvoll zu deiner heiligen Wohnung. 15:14 Als die Voelker das hoerten, erzitterten sie, die Philister packte das Schuetteln. 15:15 Damals erschraken die Haeuptlinge Edoms, die Maechtigen von Moab packte das Zittern, Kanaans Bewohner, sie alle verzagten. 15:16 Schrecken und Furcht ueberfiel sie, sie erstarrten zu Stein vor der Macht deines Arms, bis hindurchzog, o Herr, dein Volk, bis hindurchzog das Volk, das du erschufst. 15:17 Du brachtest sie hin und pflanztest sie ein auf dem Berg deines Erbes. Einen Ort, wo du thronst, Herr, hast du gemacht; ein Heiligtum, Herr, haben deine Haende gegruendet. [Der "Berg deines Erbes" ist wahrscheinlich der Zion in Jerusalem. Demnach duerfte das Lied erst im Tempelgottesdienst von Jerusalem seine heutige Gestalt erhalten haben.] 15:18 Der Herr ist Koenig fuer immer und ewig. 15:19 Denn als die Rosse des Pharao mit Wagen und Reitern ins Meer zogen, liess der Herr das Wasser des Meeres auf sie zurueckfluten, nachdem die Israeliten auf trockenem Boden mitten durchs Meer gezogen waren. 15:20 Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand, und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her. 15:21 Mirjam sang ihnen vor: Singt dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben! Rosse und Wagen warf er ins Meer. 15:22 Auf dem Weg zum Sinai: 15,22 - 17,16 Mose liess Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen zur Wueste Schur weiter. Drei Tage waren sie in der Wueste unterwegs und fanden kein Wasser. 15:23 Als sie nach Mara kamen, konnten sie das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war. Deshalb nannte man es Mara (Bitterbrunn). 15:24 Da murrte das Volk gegen Mose und sagte: Was sollen wir trinken? 15:25 Er schrie zum Herrn, und der Herr zeigte ihm ein Stueck Holz. Als er es ins Wasser warf, wurde das Wasser suess. Dort gab Gott dem Volk Gesetz und Rechtsentscheidungen, und dort stellte er es auf die Probe. 15:26 Er sagte: Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hoerst und tust, was in seinen Augen gut ist, wenn du seinen Geboten gehorchst und auf alle seine Gesetze achtest, werde ich dir keine der Krankheiten schicken, die ich den Aegyptern geschickt habe. Denn ich bin der Herr, dein Arzt. 15:27 Dann kamen sie nach Elim. Dort gab es zwoelf Quellen und siebzig Palmen; dort am Wasser schlugen sie ihr Lager auf. 16:1 Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wueste Sin, die zwischen Elim und dem Sinai liegt. Es war der fuenfzehnte Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus Aegypten. 16:2 Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wueste gegen Mose und Aaron. 16:3 Die Israeliten sagten zu ihnen: Waeren wir doch in Aegypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtoepfen sassen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wueste gefuehrt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen. 16:4 Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen taeglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es pruefen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht. 16:5 Wenn sie am sechsten Tag feststellen, was sie zusammengebracht haben, wird es doppelt soviel sein, wie sie sonst taeglich gesammelt haben. 16:6 Da sagten Mose und Aaron zu allen Israeliten: Heute abend sollt ihr erfahren, dass der Herr euch aus Aegypten gefuehrt hat, 16:7 und morgen werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen; denn er hat euer Murren gegen ihn gehoert. Aber wer sind schon wir, dass ihr gegen uns murrt? 16:8 Weiter sagte Mose: Wenn der Herr euch heute abend Fleisch zu essen gibt und euch am Morgen mit Brot saettigt, wenn er also euer Murren hoert, mit dem ihr ihn bedraengt, was sind wir dann? Nicht uns galt euer Murren, sondern dem Herrn. [Num 11,31-33; Ps 78,26-29; Weish 19,11f] 16:9 Dann sagte Mose zu Aaron: Sag der ganzen Gemeinde der Israeliten: Tretet hin vor den Herrn; denn er hat euer Murren gehoert. 16:10 Waehrend Aaron zur ganzen Gemeinde der Israeliten sprach, wandten sie sich zur Wueste hin. Da erschien ploetzlich in der Wolke die Herrlichkeit des Herrn. 16:11 Der Herr sprach zu Mose: 16:12 Ich habe das Murren der Israeliten gehoert. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot, und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin. 16:13 Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. 16:14 Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wuestenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde. 16:15 Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt. [16,4; Num 11,7-9; Dtn 8,3.16; Ps 78,24; Weish 16,20-28] 16:16 Das ordnet der Herr an: Sammelt davon so viel, wie jeder zum Essen braucht, ein Gomer je Kopf. Jeder darf so viel Gomer holen, wie Personen im Zelt sind. 16:17 Die Israeliten taten es und sammelten ein, der eine viel, der andere wenig. 16:18 Als sie die Gomer zaehlten, hatte keiner, der viel gesammelt hatte, zuviel, und keiner, der wenig gesammelt hatte, zu wenig. Jeder hatte so viel gesammelt, wie er zum Essen brauchte. 16:19 Mose sagte zu ihnen: Davon darf bis zum Morgen niemand etwas uebriglassen. 16:20 Doch sie hoerten nicht auf Mose, sondern einige liessen etwas bis zum Morgen uebrig. Aber es wurde wurmig und stank. Da geriet Mose in Zorn ueber sie. 16:21 Sie sammelten es Morgen fuer Morgen, jeder so viel, wie er zum Essen brauchte. Sobald die Sonnenhitze einsetzte, zerging es. 16:22 Am sechsten Tag sammelten sie die doppelte Menge Brot, zwei Gomer fuer jeden. Da kamen alle Sippenhaeupter der Gemeinde und berichteten es Mose. 16:23 Er sagte zu ihnen: Es ist so, wie der Herr gesagt hat: Morgen ist Feiertag, heiliger Sabbat zur Ehre des Herrn. Backt, was ihr backen wollt, und kocht, was ihr kochen wollt, den Rest bewahrt bis morgen frueh auf! 16:24 Sie bewahrten es also bis zum Morgen auf, wie es Mose angeordnet hatte, und es faulte nicht, noch wurde es madig. 16:25 Da sagte Mose: Esst es heute, denn heute ist Sabbat zur Ehre des Herrn. Heute findet ihr draussen nichts. 16:26 Sechs Tage duerft ihr es sammeln, am siebten Tag ist Sabbat; da findet ihr nichts. 16:27 Am siebten Tag gingen trotzdem einige vom Volk hinaus, um zu sammeln, fanden aber nichts. 16:28 Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange wollt ihr euch noch weigern, meine Gebote und Weisungen zu befolgen? 16:29 Ihr seht, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; daher gibt er auch am sechsten Tag Brot fuer zwei Tage. Jeder bleibe, wo er ist. Am siebten Tag verlasse niemand seinen Platz. 16:30 Das Volk ruhte also am siebten Tag. 16:31 Das Haus Israel nannte das Brot Manna. Es war weiss wie Koriandersamen und schmeckte wie Honigkuchen. [Manna bedeutet "Was ist das?" (vgl. V. 15). Man vergleicht das biblische Manna oft mit dem geniessbaren suesslichen Harz der auf der Sinaihalbinsel noch heute vorkommenden Manna-Tamariske; doch kommt dieses "Manna" in so geringen Mengen vor, dass es nicht fuer eine groessere wandernde Gruppe die Nahrung ersetzen kann. Die Bibel versteht die Mannagabe als Wunder.] 16:32 Mose sagte: Der Herr ordnet folgendes an. Ein volles Gomer Manna ist fuer die Generationen nach euch aufzubewahren, damit sie das Brot sehen, das ich euch in der Wueste zu essen gab, als ich euch aus Aegypten herausfuehrte. 16:33 Zu Aaron sagte Mose: Nimm ein Gefaess, schuette ein volles Gomer Manna hinein, und stell es vor den Herrn! Es soll fuer die nachkommenden Generationen aufbewahrt werden. 16:34 Wie der Herr dem Mose befohlen hatte, stellte Aaron das Manna vor die Bundesurkunde, damit es dort aufbewahrt wuerde. 16:35 Die Israeliten assen vierzig Jahre lang Manna, bis sie in bewohntes Land kamen. Sie assen Manna, bis sie die Grenze von Kanaan erreichten. [Jos 5,12] 16:36 Ein Gomer ist der zehnte Teil eines Efa. 17:1 Die ganze Gemeinde der Israeliten zog von der Wueste Sin weiter, von einem Rastplatz zum andern, wie es der Herr jeweils bestimmte. In Refidim schlugen sie ihr Lager auf. Weil das Volk kein Wasser zu trinken hatte, 17:2 geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Wasser zu trinken! Mose aber antwortete: Was streitet ihr mit mir? Warum stellt ihr den Herrn auf die Probe? 17:3 Das Volk duerstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum hast du uns ueberhaupt aus Aegypten hierher gefuehrt? Um uns, unsere Soehne und unser Vieh verdursten zu lassen? 17:4 Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig, und sie steinigen mich. 17:5 Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei, und nimm einige von den Aeltesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh! 17:6 Dort drueben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen, und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Aeltesten Israels. 17:7 Den Ort nannte er Massa und Meriba (Probe und Streit), weil die Israeliten Streit begonnen und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht? [Num 20,7-13; Dtn 32,51; 33,8; Ps 95,8f; 106,32f] 17:8 Als Amalek kam und in Refidim den Kampf mit Israel suchte, 17:9 sagte Mose zu Josua: Waehl uns Maenner aus, und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen auf den Gipfel des Huegels stellen und den Gottesstab mitnehmen. 17:10 Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kaempfte gegen Amalek, waehrend Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Huegels stiegen. 17:11 Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel staerker; sooft er aber die Hand sinken liess, war Amalek staerker. 17:12 Als dem Mose die Haende schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben ihn unter Mose, und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stuetzten seine Arme, der eine rechts, der andere links, so dass seine Haende erhoben blieben, bis die Sonne unterging. 17:13 So besiegte Josua mit scharfem Schwert Amalek und sein Heer. 17:14 Danach sprach der Herr zu Mose: Halte das zur Erinnerung in einer Urkunde fest, und praeg es Josua ein! Denn ich will die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel austilgen. 17:15 Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen "Jahwe mein Feldzeichen". 17:16 Er sagte: Die Hand an Jahwes Feldzeichen! Krieg ist zwischen Jahwe und Amalek von Generation zu Generation. 18:1 Jitros Rat: Die Berufung von Richtern: Jitro, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hoerte, was Gott alles an Mose und seinem Volk Israel getan und wie der Herr Israel aus Aegypten herausgefuehrt hatte. 18:2 Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora mit sich, die Frau des Mose - Mose hatte sie wieder zurueckgeschickt -, 18:3 und ihre beiden Soehne. Der eine hiess Gerschom (Oedgast), weil Mose gesagt hatte: Gast bin ich in fremdem Land. [2,22] 18:4 Der andere hiess Elieser (Gotthelf), weil Mose gesagt hatte: Der Gott meines Vaters hat mir geholfen und hat mich vor dem Schwert des Pharao gerettet. 18:5 Jitro, der Schwiegervater des Mose, kam mit dessen Soehnen und dessen Frau in die Wueste am Gottesberg, wo Mose gerade lagerte. 18:6 Er liess Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir zusammen mit deiner Frau und ihren beiden Soehnen. 18:7 Da ging Mose seinem Schwiegervater entgegen, fiel vor ihm nieder und kuesste ihn. Dann fragten sie einander nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt. 18:8 Mose erzaehlte seinem Schwiegervater alles, was der Herr dem Pharao und den Aegyptern um Israels willen angetan hatte, auch von allen Schwierigkeiten, denen sie unterwegs begegnet waren, und wie der Herr sie gerettet hatte. 18:9 Jitro freute sich ueber alles, was der Herr an Israel Gutes getan hatte, als er es aus der Hand der Aegypter rettete. 18:10 Jitro sagte: Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Hand der Aegypter und des Pharao gerettet hat. 18:11 Jetzt weiss ich: Jahwe ist groesser als alle Goetter. Denn die Aegypter haben Israel hochmuetig behandelt, doch der Herr hat das Volk aus ihrer Hand gerettet. [Der Satz "doch der Herr hat sein Volk aus ihrer Hand gerettet" steht in H schon in V. 10.] 18:12 Dann holte Jitro, der Schwiegervater des Mose, Tiere fuer Brandopfer und Schlachtopfer zur Ehre Gottes. Aaron und alle Aeltesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater des Mose vor dem Angesicht Gottes ein Mahl zu halten. 18:13 Am folgenden Morgen setzte sich Mose, um fuer das Volk Recht zu sprechen. Die Leute mussten vor Mose vom Morgen bis zum Abend anstehen. 18:14 Als der Schwiegervater des Mose sah, was er alles fuer das Volk zu tun hatte, sagte er: Was soll das, was du da fuer das Volk tust? Warum sitzt du hier allein, und die vielen Leute muessen vom Morgen bis zum Abend vor dir anstehen? 18:15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Die Leute kommen zu mir, um Gott zu befragen. 18:16 Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir. Ich entscheide dann ihren Fall und teile ihnen die Gesetze und Weisungen Gottes mit. 18:17 Da sagte der Schwiegervater zu Mose: Es ist nicht richtig, wie du das machst. 18:18 So richtest du dich selbst zugrunde und auch das Volk, das bei dir ist. Das ist zu schwer fuer dich; allein kannst du es nicht bewaeltigen. 18:19 Nun hoer zu, ich will dir einen Rat geben, und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott! Bring ihre Rechtsfaelle vor ihn, 18:20 unterrichte sie in den Gesetzen und Weisungen, und lehre sie, wie sie leben und was sie tun sollen. 18:21 Du aber sieh dich im ganzen Volk nach tuechtigen, gottesfuerchtigen und zuverlaessigen Maennern um, die Bestechung ablehnen. Gib dem Volk Vorsteher fuer je tausend, hundert, fuenfzig und zehn! 18:22 Sie sollen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfuegung stehen. Alle wichtigen Faelle sollen sie vor dich bringen, die leichteren sollen sie selber entscheiden. Entlaste dich, und lass auch andere Verantwortung tragen! 18:23 Wenn du das tust, sofern Gott zustimmt, bleibst du der Aufgabe gewachsen, und die Leute hier koennen alle zufrieden heimgehen. 18:24 Mose hoerte auf seinen Schwiegervater und tat alles, was er vorschlug. 18:25 Mose waehlte sich tuechtige Maenner in ganz Israel aus und setzte sie als Hauptleute ueber das Volk ein, als Vorsteher fuer je tausend, hundert, fuenfzig und zehn. 18:26 Sie standen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfuegung. Die schwierigen Faelle brachten sie vor Mose, alle leichteren entschieden sie selber. 18:27 Mose verabschiedete seinen Schwiegervater, und dieser kehrte in sein Land zurueck. 19:1 Am Sinai: 19,1 - 40,38 Das Bundesangebot Gottes: 19,1-25 Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Aegypten - am heutigen Tag - kamen sie in der Wueste Sinai an. [am heutigen Tag: Hinweis auf die liturgische Verwendung des Textes an einem bestimmten Tag; die Juden lesen ihn am Wochenfest, unserem Pfingstfest.] 19:2 Sie waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wueste Sinai. Sie schlugen in der Wueste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenueber dem Berg. 19:3 Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkuenden: 19:4 Ihr habt gesehen, was ich den Aegyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerfluegeln getragen und hierher zu mir gebracht habe. 19:5 Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hoert und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Voelkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehoert die ganze Erde, 19:6 ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehoeren. Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst. [(5f) 1 Petr 2,9] 19:7 Mose ging und rief die Aeltesten des Volkes zusammen. Er legte ihnen alles vor, was der Herr ihm aufgetragen hatte. 19:8 Das ganze Volk antwortete einstimmig und erklaerte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun. Mose ueberbrachte dem Herrn die Antwort des Volkes. 19:9 Der Herr sprach zu Mose: Ich werde zu dir in einer dichten Wolke kommen; das Volk soll es hoeren, wenn ich mit dir rede, damit sie auch an dich immer glauben. Da berichtete Mose dem Herrn, was das Volk gesagt hatte. 19:10 Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Volk! Ordne an, dass sie sich heute und morgen heilig halten und ihre Kleider waschen. 19:11 Sie sollen sich fuer den dritten Tag bereithalten. Am dritten Tag naemlich wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen. 19:12 Zieh um das Volk eine Grenze, und sag: Huetet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuss zu beruehren. Jeder, der den Berg beruehrt, wird mit dem Tod bestraft. 19:13 Keine Hand soll den Berg beruehren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; ob Tier oder Mensch, niemand darf am Leben bleiben. Erst wenn das Horn ertoent, duerfen sie auf den Berg steigen. 19:14 Mose stieg vom Berg zum Volk hinunter und ordnete an, das Volk solle sich heilig halten und seine Kleider waschen. 19:15 Er sagte zum Volk: Haltet euch fuer den dritten Tag bereit! Beruehrt keine Frau! 19:16 Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen ueber dem Berg, und gewaltiger Hoernerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern. 19:17 Mose fuehrte es aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen. 19:18 Der ganze Sinai war in Rauch gehuellt, denn der Herr war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig, 19:19 und der Hoernerschall wurde immer lauter. Mose redete, und Gott antwortete im Donner. 19:20 Der Herr war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen, und Mose war hinaufgestiegen. 19:21 Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinunter, und schaerf dem Volk ein, sie sollen nicht neugierig sein und nicht versuchen, zum Herrn vorzudringen; sonst muessten viele von ihnen umkommen. 19:22 Auch die Priester, die sich dem Herrn naehern, muessen sich geheiligt haben, damit der Herr in ihre Reihen keine Bresche reisst. 19:23 Mose entgegnete dem Herrn: Das Volk kann nicht auf den Sinai steigen. Denn du selbst hast uns eingeschaerft: Zieh eine Grenze um den Berg, und erklaer ihn fuer heilig! 19:24 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh hinunter, und komm zusammen mit Aaron wieder herauf! Die Priester aber und das Volk sollen nicht versuchen, hinaufzusteigen und zum Herrn vorzudringen, sonst reisst er in ihre Reihen eine Bresche. 19:25 Da ging Mose zum Volk hinunter und sagte es ihnen. 20:1 Die Zehn Gebote: 20,1-21 Dann sprach Gott alle diese Worte: 20:2 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Aegypten gefuehrt hat, aus dem Sklavenhaus. [(2-18) Dtn 5,6-22] 20:3 Du sollst neben mir keine anderen Goetter haben. 20:4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgend etwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. 20:5 Du sollst dich nicht vor anderen Goettern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersuechtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Vaeter an den Soehnen, an der dritten und vierten Generation; [23,24; Dtn 5,9; 13,3] 20:6 bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld. 20:7 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr laesst den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht. 20:8 Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! 20:9 Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. 20:10 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. 20:11 Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehoert; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn fuer heilig erklaert. 20:12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt. 20:13 Du sollst nicht morden. 20:14 Du sollst nicht die Ehe brechen. 20:15 Du sollst nicht stehlen. 20:16 Du sollst nicht falsch gegen deinen Naechsten aussagen. 20:17 Du sollst nicht nach dem Haus deines Naechsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Naechsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgend etwas, das deinem Naechsten gehoert. 20:18 Das ganze Volk erlebte, wie es donnerte und blitzte, wie Hoerner erklangen und der Berg rauchte. Da bekam das Volk Angst, es zitterte und hielt sich in der Ferne. 20:19 Sie sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hoeren. Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir. 20:20 Da sagte Mose zum Volk: Fuerchtet euch nicht! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Die Furcht vor ihm soll ueber euch kommen, damit ihr nicht suendigt. 20:21 Das Volk hielt sich in der Ferne, und Mose naeherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war. 20:22 Das Altargesetz: 20,22-26 Der Herr sprach zu Mose: Sag den Israeliten: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe. 20:23 Ihr sollt euch neben mir keine Goetter aus Silber machen, auch Goetter aus Gold sollt ihr euch nicht machen. 20:24 Du sollst mir einen Altar aus Erde errichten und darauf deine Schafe, Ziegen und Rinder als Brandopfer und Heilsopfer schlachten. An jedem Ort, an dem ich meinem Namen ein Gedaechtnis stifte, will ich zu dir kommen und dich segnen. 20:25 Wenn du mir einen Altar aus Steinen errichtest, so sollst du ihn nicht aus behauenen Quadern bauen. Du entweihst ihn, wenn du mit einem Meissel daran arbeitest. [Dtn 27,5f] 20:26 Du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Bloesse dabei nicht zum Vorschein komme. 21:1 Das Bundesbuch: 21,1 - 23,33 Einleitung: 21,1 Das sind die Rechtsvorschriften, die du ihnen vorlegen sollst: [1-23,33: Diese Gesetzessammlung bezeichnet man heute als Bundesbuch (vgl. 24,7).] 21:2 Hebraeische Sklaven: 21,2-11 Wenn du einen hebraeischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden. 21:3 Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen. 21:4 Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Soehne oder Toechter geboren, dann gehoeren Frau und Kinder ihrem Herrn, und er muss allein gehen. 21:5 Erklaert aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen, 21:6 dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tuer oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er fuer immer sein Sklave. 21:7 Wenn einer seine Tochter als Sklavin verkauft hat, soll sie nicht wie andere Sklaven entlassen werden. 21:8 Hat ihr Herr sie fuer sich selbst bestimmt, mag er sie aber nicht mehr, dann soll er sie zurueckkaufen lassen. Er hat nicht das Recht, sie an Fremde zu verkaufen, da er seine Zusage nicht eingehalten hat. 21:9 Hat er sie fuer seinen Sohn bestimmt, verfahre er mit ihr nach dem Recht, das fuer Toechter gilt. 21:10 Nimmt er sich noch eine andere Frau, darf er sie in Nahrung, Kleidung und Beischlaf nicht benachteiligen. 21:11 Wenn er ihr diese drei Dinge nicht gewaehrt, darf sie unentgeltlich, ohne Bezahlung, gehen. 21:12 Totschlag und Mord: 21,12-14 Wer einen Menschen so schlaegt, dass er stirbt, wird mit dem Tod bestraft. 21:13 Wenn er ihm aber nicht aufgelauert hat, sondern Gott es durch seine Hand geschehen liess, werde ich dir einen Ort festsetzen, an den er fliehen kann. 21:14 Hat einer vorsaetzlich gehandelt und seinen Mitbuerger aus dem Hinterhalt umgebracht, sollst du ihn von meinem Altar wegholen, damit er stirbt. 21:15 Misshandlung der Eltern: 21,15 Wer seinen Vater oder seine Mutter schlaegt, wird mit dem Tod bestraft. [Lev 20,9; Dtn 27,16] 21:16 Menschenraub: 21,16 Wer einen Menschen raubt, gleichgueltig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft. 21:17 Entehrung der Eltern: 21,17 Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft. 21:18 Koerperverletzung durch Menschen: 21,18-27 Wenn Maenner in Streit geraten und einer den andern mit einem Stein oder einer Hacke verletzt, so dass er zwar nicht stirbt, aber bettlaegerig wird, 21:19 spaeter wieder aufstehen und mit Kruecken draussen umhergehen kann, so ist der freizusprechen, der geschlagen hat; nur fuer die Arbeitsunfaehigkeit des Geschaedigten muss er Ersatz leisten, und er muss fuer die Heilung aufkommen. 21:20 Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlaegt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave geraecht werden. 21:21 Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Taeter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld. 21:22 Wenn Maenner miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, so dass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Taeter eine Busse zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten. 21:23 Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben fuer Leben, 21:24 Auge fuer Auge, Zahn fuer Zahn, Hand fuer Hand, Fuss fuer Fuss, [Lev 24,19f; Dtn 19,21; Mt 5,38] 21:25 Brandmal fuer Brandmal, Wunde fuer Wunde, Strieme fuer Strieme. 21:26 Wenn einer seinem Sklaven oder seiner Sklavin ein Auge ausschlaegt, soll er ihn fuer das ausgeschlagene Auge freilassen. 21:27 Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlaegt, soll er ihn fuer den ausgeschlagenen Zahn freilassen. 21:28 Koerperverletzung durch Haustiere: 21,28-32 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stoesst, dass der Betreffende stirbt, dann muss man das Rind steinigen, und sein Fleisch darf man nicht essen; der Eigentuemer des Rinds aber bleibt straffrei. 21:29 Hat das Rind aber schon frueher gestossen und hat der Eigentuemer, obwohl man ihn darauf aufmerksam gemacht hat, auf das Tier nicht aufgepasst, so dass es einen Mann oder eine Frau getoetet hat, dann soll man das Rind steinigen, und auch sein Eigentuemer soll getoetet werden. 21:30 Will man ihm aber eine Suehne auferlegen, soll er als Loesegeld fuer sein Leben so viel geben, wie man von ihm fordert. 21:31 Stoesst das Rind einen Sohn oder eine Tochter, verfahre man nach dem gleichen Grundsatz. 21:32 Stoesst das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin, soll der Eigentuemer dem Herrn dreissig Silberschekel zahlen; das Rind aber soll gesteinigt werden. 21:33 Ersatz bei Schaedigung fremden Viehs: 21,33-36 Wenn jemand einen Brunnen offen laesst oder einen Brunnen graebt, ohne ihn abzudecken, und es faellt ein Rind oder ein Esel hinein, 21:34 dann soll der Eigentuemer des Brunnens Ersatz leisten; er soll dem Eigentuemer des Tieres Geld zahlen, das verendete Tier aber gehoert ihm. 21:35 Wenn jemandes Rind das Rind eines anderen stoesst, so dass es eingeht, soll man das lebende Rind verkaufen und den Erloes aufteilen; auch das verendete Rind soll man aufteilen. 21:36 Wenn jedoch der Eigentuemer wusste, dass das Rind schon frueher stoessig war, aber trotzdem nicht darauf aufgepasst hat, soll er das Rind ersetzen, Rind fuer Rind, das verendete Rind aber gehoert ihm. 21:37 Ersatz bei Diebstahl: 21,37-22,3 Wenn einer ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fuenf Stueck Grossvieh fuer das Rind oder vier Stueck Kleinvieh fuer das Schaf als Ersatz geben. 22:1 Wird ein Dieb beim Einbruch ertappt und so geschlagen, dass er stirbt, so entsteht dadurch keine Blutschuld. 22:2 Doch ist darueber bereits die Sonne aufgegangen, dann entsteht Blutschuld. Ein Dieb muss Ersatz leisten. Besitzt er nichts, soll man ihn fuer den Wert des Gestohlenen verkaufen. 22:3 Findet man das Gestohlene, sei es Rind, Esel oder Schaf, noch lebend in seinem Besitz, dann soll er doppelten Ersatz leisten. 22:4 Ersatz bei fahrlaessigem Feldbrand: 22,4-5 Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abbrennt und das Feuer sich ausbreiten laesst, so dass es das Feld eines andern in Brand steckt, dann soll er den besten Ertrag seines Feldes oder Weinbergs als Ersatz dafuer geben. 22:5 Breitet sich das Feuer aus, erfasst es eine Dornenhecke und vernichtet einen Getreidehaufen, auf dem Halm stehendes Getreide oder ein Feld, dann soll der fuer den Brand Verantwortliche den Schaden ersetzen. 22:6 Haftung fuer fremdes Eigentum: 22,6-14 Uebergibt jemand einem andern Geld oder Geraet zur Aufbewahrung und es wird aus dessen Haus gestohlen, dann soll der Dieb, wenn man ihn findet, doppelten Ersatz leisten. 22:7 Findet man den Dieb nicht, soll der Hausherr vor Gott erklaeren, dass er sich nicht selbst am Eigentum des andern vergriffen hat. 22:8 Wenn jemandem etwas veruntreut wurde, ein Rind, ein Esel, ein Schaf, ein Kleid oder sonst etwas, und er behauptet: Ja, das ist es, dann soll der Streitfall der beiden vor Gott kommen. Wen Gott als schuldig bezeichnet, soll dem andern doppelten Ersatz leisten. 22:9 Wenn jemand einem andern einen Esel, ein Rind, ein Schaf oder sonst ein Haustier zur Verwahrung uebergibt und das Tier eingeht, sich etwas bricht oder fortgetrieben wird, ohne dass es jemand sieht, 22:10 dann soll ein Eid beim Namen des Herrn Klarheit darueber schaffen, dass der eine sich nicht am Eigentum des andern vergriffen hat. Der Eigentuemer soll an sich nehmen, was noch da ist, ohne dass der andere Ersatz zu leisten haette. 22:11 Ist es ihm aber gestohlen worden, muss er dem Eigentuemer Ersatz leisten. 22:12 Ist das Tier gerissen worden, bringe er es zum Beweis herbei; dann braucht er fuer das Gerissene keinen Ersatz zu leisten. 22:13 Leiht jemand von einem andern ein Tier und bricht es sich etwas oder geht ein, und zwar in Abwesenheit des Eigentuemers, so muss er Ersatz leisten. 22:14 War der Eigentuemer aber anwesend, so braucht der andere keinen Ersatz zu leisten. Ist er Tagloehner, so geht es von seinem Lohn ab. 22:15 Verfuehrung einer Jungfrau: 22,15-16 Wenn jemand ein noch nicht verlobtes Maedchen verfuehrt und bei ihm schlaeft, dann soll er das Brautgeld zahlen und sie zur Frau nehmen. 22:16 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, dann hat er ihm so viel zu zahlen, wie der Brautpreis fuer eine Jungfrau betraegt. 22:17 Todeswuerdige Verbrechen: Zauberei, Bestialitaet, Goetzendienst: Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. [Lev 20,27; Dtn 18,10-12] 22:18 Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden. [27,21] 22:19 Wer einer Gottheit ausser Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden. [Dtn 13,3f; 13-16; 18,13] 22:20 Schutz vor Unterdrueckung und Ausbeutung: 22,20-26 Einen Fremden sollst du nicht ausnuetzen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Aegypten Fremde gewesen. 22:21 Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnuetzen. 22:22 Wenn du sie ausnuetzt und sie zu mir schreit, werde ich auf ihren Klageschrei hoeren. 22:23 Mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, so dass eure Frauen zu Witwen und eure Soehne zu Waisen werden. 22:24 Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Wucherzins fordern. [Lev 25,36f; Dtn 23,20f] 22:25 Nimmst du von einem Mitbuerger den Mantel zum Pfand, dann sollst du ihn bis Sonnenuntergang zurueckgeben; 22:26 denn es ist seine einzige Decke, der Mantel, mit dem er seinen blossen Leib bedeckt. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er zu mir schreit, hoere ich es, denn ich habe Mitleid. 22:27 Gotteslaesterung und Majestaetsbeleidigung: 22,27 Du sollst Gott nicht veraechtlich machen und den Fuersten deines Volkes nicht verfluchen. 22:28 Erstlingsopfer: 22,28-29 Deinen Reichtum und Ueberfluss sollst du nicht fuer dich behalten. Den Erstgeborenen unter deinen Soehnen sollst du mir geben. [34,19f; Dtn 15,19-23] 22:29 Ebenso sollst du es mit deinen Rindern, Schafen und Ziegen halten. Sieben Tage sollen sie bei ihrer Mutter bleiben, am achten Tag sollst du sie mir uebergeben. 22:30 Verbot, gerissene Tiere zu essen: 22,30 Als heilige Maenner sollt ihr mir gehoeren. Fleisch von einem Tier, das auf dem Feld gerissen wurde, sollt ihr nicht essen; ihr sollt es den Hunden vorwerfen. [Lev 17,15] 23:1 Verhalten im Rechtsverfahren: 23,1-3 Du sollst kein leeres Geruecht verbreiten. Biete deine Hand nicht dem, der Unrecht hat, indem du als falscher Zeuge auftrittst. 23:2 Du sollst dich nicht der Mehrheit anschliessen, wenn sie im Unrecht ist, und sollst in einem Rechtsverfahren nicht so aussagen, dass du dich der Mehrheit fuegst und das Recht beugst. 23:3 Du sollst auch den Geringen in seinem Rechtsstreit nicht beguenstigen. [Lev 19,15] 23:4 Verhalten gegen den Feind: 23,4-5 Wenn du dem verirrten Rind oder dem Esel deines Feindes begegnest, sollst du ihm das Tier zurueckbringen. 23:5 Wenn du siehst, wie der Esel deines Gegners unter der Last zusammenbricht, dann lass ihn nicht im Stich, sondern leiste ihm Hilfe! 23:6 Verbot von Rechtsbeugung: 23,6-8 Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtsstreit nicht beugen. 23:7 Von einem unlauteren Verfahren sollst du dich fernhalten. Wer unschuldig und im Recht ist, den bring nicht um sein Leben; denn ich spreche den Schuldigen nicht frei. 23:8 Du sollst dich nicht bestechen lassen; denn Bestechung macht Sehende blind und verkehrt die Sache derer, die im Recht sind. 23:9 Rechtsschutz des Fremden: 23,9 Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Aegypten Fremde gewesen. 23:10 Sabbatjahr und Sabbatfeier: 23,10-12 Sechs Jahre kannst du in deinem Land saeen und die Ernte einbringen; [Lev 25,2-4] 23:11 im siebten sollst du es brach liegen lassen und nicht bestellen. Die Armen in deinem Volk sollen davon essen, den Rest moegen die Tiere des Feldes fressen. Das gleiche sollst du mit deinem Weinberg und deinen Oelbaeumen tun. 23:12 Sechs Tage kannst du deine Arbeit verrichten, am siebten Tag aber sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremde zu Atem kommen. [20,9f; Dtn 5,12-14] 23:13 Mahnung: Treue zum Bundesgott: Auf alles, was ich euch gesagt habe, sollt ihr achten. Den Namen eines anderen Gottes sollt ihr nicht aussprechen, er soll dir nicht ueber die Lippen kommen. 23:14 Die drei Hauptfeste: 23,14-17 Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern. [(14-17) 13,6f; 34,18-23] 23:15 Du sollst das Fest der Ungesaeuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesaeuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn in diesem Monat bist du aus Aegypten ausgezogen. Man soll nicht mit leeren Haenden vor mir erscheinen. 23:16 Du sollst auch das Fest der Ernte, des ersten Ertrags deiner Aussaat auf dem Feld, halten, ebenso das Fest der Lese am Ende des Jahres, wenn du den Ertrag deines Feldes eingebracht hast. 23:17 Dreimal im Jahr sollen alle deine Maenner vor dem Herrn erscheinen. 23:18 Opfervorschriften: 23,18-19 Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht ueber gesaeuertes Brot fliessen lassen. Das Fett meines Festopfers darf nicht bis zum Morgen liegenbleiben. [34,25f] 23:19 Von den Erstlingsfruechten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen. 23:20 Schlussmahnung: Verheissung und Warnung: Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schuetzen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe. 23:21 Achte auf ihn, und hoer auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er wuerde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwaertig. 23:22 Wenn du auf seine Stimme hoerst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedraengen. 23:23 Wenn mein Engel dir vorausgeht und dich in das Land der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter fuehrt und wenn ich sie verschwinden lasse, 23:24 dann sollst du dich vor ihren Goettern nicht niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Du sollst keine Kultgegenstaende herstellen wie sie, sondern sie zerstoeren und ihre Steinmale zerschlagen. [20,5; Dtn 5,9; 13,3] 23:25 Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, dient, wird er dein Brot und dein Wasser segnen. Ich werde Krankheiten von dir fernhalten. 23:26 In deinem Land wird es keine Frau geben, die eine Fehlgeburt hat oder kinderlos bleibt. Ich lasse dich die volle Zahl deiner Lebenstage erreichen. 23:27 Ich sende meinen Schrecken vor dir her, ich verwirre jedes Volk, zu dem du kommst, und alle deine Feinde lasse ich vor dir die Flucht ergreifen. 23:28 Ich lasse vor dir Panik ausbrechen; sie wird die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter vor dir hertreiben. [Dtn 7,20; Jos 24,12] 23:29 Ich vertreibe sie aber nicht gleich im ersten Jahr; sonst veroedet das Land, und die wilden Tiere koennten zu deinem Schaden ueberhand nehmen. 23:30 Nur allmaehlich will ich sie vor dir zurueckdraengen, bis du so zahlreich geworden bist, dass du das Land in Besitz nehmen kannst. 23:31 Ich setze deine Landesgrenzen fest vom Schilfmeer bis zum Philistermeer, von der Wueste bis zum Strom. Wenn ich die Einwohner des Landes in deine Hand gebe und du sie vertreibst, [Der "Strom" ist der Eufrat. Bis an den Eufrat reichten die Grenzen Israels nur zur Zeit Davids und Salomos.] 23:32 dann sollst du keinen Bund mit ihnen und ihren Goettern schliessen. 23:33 Sie sollen nicht in deinem Land bleiben. Sonst koennten sie dich zur Suende gegen mich verfuehren, so dass du ihre Goetter verehrst; denn dann wuerde dir das zu einer Falle. 24:1 Der Bundesschluss: 24,1-18 Zu Mose sprach er: Steig zum Herrn hinauf zusammen mit Aaron, Nadab, Abihu und mit siebzig von den Aeltesten Israels; werft euch in einiger Entfernung nieder! 24:2 Mose allein soll sich dem Herrn naehern, die anderen duerfen nicht naeherkommen, und das Volk darf den Berg nicht mit ihm zusammen besteigen. 24:3 Mose kam und uebermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun. 24:4 Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am naechsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuss des Berges einen Altar und zwoelf Steinmale fuer die zwoelf Staemme Israels. 24:5 Er schickte die jungen Maenner Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer fuer den Herrn. 24:6 Mose nahm die Haelfte des Blutes und goss es in eine Schuessel, mit der anderen Haelfte besprengte er den Altar. 24:7 Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen. 24:8 Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat. 24:9 Danach stiegen Mose, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig von den Aeltesten Israels hinauf, 24:10 und sie sahen den Gott Israels. Die Flaeche unter seinen Fuessen war wie mit Saphir ausgelegt und glaenzte hell wie der Himmel selbst. 24:11 Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus; sie durften Gott sehen, und sie assen und tranken. 24:12 Der Herr sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg, und bleib hier! Ich will dir die Steintafeln uebergeben, die Weisung und die Gebote, die ich aufgeschrieben habe. Du sollst das Volk darin unterweisen. 24:13 Da erhob sich Mose mit seinem Diener Josua und stieg den Gottesberg hinauf. 24:14 Zu den Aeltesten sagte er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurueckkehren; Aaron und Hur sind ja bei euch. Wer ein Anliegen hat, wende sich an sie. 24:15 Dann stieg Mose auf den Berg, und die Wolke bedeckte den Berg. 24:16 Die Herrlichkeit des Herrn liess sich auf den Sinai herab, und die Wolke bedeckte den Berg sechs Tage lang. Am siebten Tag rief der Herr mitten aus der Wolke Mose herbei. 24:17 Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel des Berges zeigte sich vor den Augen der Israeliten wie verzehrendes Feuer. 24:18 Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg hinauf. Vierzig Tage und vierzig Naechte blieb Mose auf dem Berg. 25:1 Die Anordnungen fuer Heiligtum und Kult: 25,1 - 31,17 Das Heiligtum und seine Geraete: Der Herr sprach zu Mose: [(1-9) 35,4-10] 25:2 Sag zu den Israeliten, sie sollen fuer mich eine Abgabe erheben. Von jedem, den sein Sinn dazu bewegt, sollt ihr die Abgabe erheben. 25:3 Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Kupfer, 25:4 violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare, 25:5 roetliche Widderfelle, Tahaschhaeute und Akazienholz; Was Tahaschhaeute sind, wissen wir nicht; man vermutet, dass es Haut von Meerestieren (Delphinen?) war. 25:6 Oel fuer den Leuchter, Balsame fuer das Salboel und fuer duftendes Raeucherwerk; 25:7 Karneolsteine und Ziersteine fuer Efod und Lostasche. [Das Efod ist hier ein Kleidungsstueck des Priesters. Seine Form hat sich im Lauf der Zeit geaendert. In Ri 8,24-27 und 18,14-20 scheint es eher ein Kultobjekt, ein Gottesbild, gewesen zu sein.] 25:8 Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen. 25:9 Genau nach dem Muster der Wohnstaette und aller ihrer Gegenstaende, das ich dir zeige, sollt ihr es herstellen. ["Wohnstaette" ist in der P-Schicht Ausdruck fuer das Zeltheiligtum, das als Wohnstaette Gottes unter dem wandernden Volk galt.] 25:10 Macht eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch! [(10-22) 37,1-9] 25:11 Ueberzieh sie innen und aussen mit purem Gold, und bring daran ringsherum eine Goldleiste an! 25:12 Giess fuer sie vier Goldringe, und befestige sie an ihren vier Fuessen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite! 25:13 Fertige Stangen aus Akazienholz an, und ueberzieh sie mit Gold! 25:14 Steck die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, so dass man die Lade damit tragen kann. 25:15 Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie nicht herausziehen. 25:16 In die Lade sollst du die Bundesurkunde legen, die ich dir gebe. 25:17 Verfertige auch eine Deckplatte aus purem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit! 25:18 Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold, und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus! 25:19 Mach je einen Kerub an dem einen und dem andern Ende; auf der Deckplatte macht die Kerubim an den beiden Enden! 25:20 Die Kerubim sollen die Fluegel nach oben ausbreiten, mit ihren Fluegeln die Deckplatte beschirmen, und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein. 25:21 Setz die Deckplatte oben auf die Lade, und in die Lade leg die Bundesurkunde, die ich dir gebe. 25:22 Dort werde ich mich dir zu erkennen geben und dir ueber der Deckplatte zwischen den beiden Kerubim, die auf der Lade der Bundesurkunde sind, alles sagen, was ich dir fuer die Israeliten auftragen werde. 25:23 Fertige auch einen Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch! [(23-30) 37,10-16] 25:24 Ueberzieh ihn mit purem Gold, und bring daran ringsherum eine Goldleiste an! 25:25 Mach ihm ringsherum eine handbreite Einfassung, und verfertige um diese Einfassung eine goldene Leiste! 25:26 Mach ihm vier Goldringe, und befestige die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Fuessen gebildet werden. 25:27 Die Ringe sollen dicht unter der Einfassung die Stangen aufnehmen, mit denen man den Tisch traegt. 25:28 Mach die Stangen aus Akazienholz, und ueberzieh sie mit Gold! Mit ihnen soll man den Tisch tragen. 25:29 Dazu mach Schuesseln, Schalen, Kannen und Kruege fuer die Trankopfer! Aus purem Gold sollst du sie anfertigen. 25:30 Auf dem Tisch sollst du staendig Schaubrote vor mir auflegen. 25:31 Verfertige auch einen Leuchter aus purem Gold! Der Leuchter, sein Gestell, sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blueten sollen aus einem Stueck getrieben sein. [(31-40) 37,17-24] 25:32 Von seinen Seiten sollen sechs Arme ausgehen, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei auf der anderen Seite. 25:33 Der erste Arm soll drei mandelbluetenfoermige Kelche mit je einer Knospe und einer Bluete aufweisen, und der zweite Arm soll drei mandelbluetenfoermige Kelche mit je einer Knospe und einer Bluete aufweisen; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. 25:34 Auf dem Schaft des Leuchters sollen vier mandelbluetenfoermige Kelche, Knospen und Blueten sein, 25:35 je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen. 25:36 Seine Knospen und die Arme sollen ein Ganzes mit dem Schaft bilden; das Ganze soll ein Stueck aus getriebenem purem Gold sein. 25:37 Dann mach fuer den Leuchter sieben Lampen, und setze seine Lampen so auf, dass sie das Licht nach vorn fallen lassen; 25:38 dazu Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold. 25:39 Aus einem Talent puren Goldes soll man den Leuchter und alle diese Geraete machen. 25:40 Sieh zu, dass du ihn nach dem Muster ausfuehrst, das du auf dem Berg gesehen hast. 26:1 Die Wohnstaette sollst du aus zehn Zelttuechern herstellen; aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin mit Kerubim sollst du sie machen, wie es ein Kunstweber macht. [(1-6) 36,8-13 Zu Byssus vgl. die Anmerkung zu Gen 41,42.] 26:2 Ein Zelttuch soll achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit sein; alle Zelttuecher sollen dasselbe Mass haben. 26:3 Fuenf Zelttuecher sollen jeweils aneinandergefuegt sein. 26:4 Mach Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, am Ende des zusammengefuegten Stueckes; ebenso sollst du es am Rand des letzten Zelttuchs des aussen zusammengefuegten Stueckes machen. 26:5 Fuenfzig Schleifen sollst du an dem einen Zelttuch anbringen und fuenfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefuegten Stueckes; die Schleifen sollen einander entsprechen. 26:6 Du sollst auch fuenfzig Goldhaken machen und die Zelttuecher mit den Haken verbinden, eines mit dem andern; so soll die Wohnstaette ein Ganzes bilden. 26:7 Mach Decken aus Ziegenhaar fuer das Zelt ueber der Wohnstaette; elf Stueck sollst du herstellen. [(7-14) 36,14-19] 26:8 Eine Decke soll dreissig Ellen lang und vier Ellen breit sein; die elf Decken sollen dasselbe Mass haben. 26:9 Verbinde fuenf Decken zu einem Stueck und sechs Decken zu einem Stueck; die sechste Decke sollst du an der Vorderseite des Zeltes doppelt zusammenlegen. 26:10 Fuenfzig Schleifen mach am Saum der Decke, die das Ende eines zusammengesetzten Stueckes bildet, und ebenso fuenfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des andern zusammengesetzten Stueckes bildet. 26:11 Fertige fuenfzig Kupferhaken an, haeng die Haken in die Schleifen, und setz das Zelt so zusammen, dass es ein Ganzes bildet. 26:12 Den herabhaengenden ueberschuessigen Teil der Zeltdecke lass zur Haelfte an der Rueckseite der Wohnstaette herabhaengen! 26:13 Die ueberschuessige Elle auf beiden Laengsseiten der Zeltdecken soll auf die beiden Seiten der Wohnstaette herabhaengen, so dass sie sie bedeckt. 26:14 Schliesslich mach fuer das Zelt eine Decke aus roetlichen Widderfellen und darueber eine Decke aus Tahaschhaeuten! [Zu den Tahaschhaeuten vgl. die Anmerkung zu 25,5.] 26:15 Mach fuer die Wohnstaette Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen! [(15-25) 36,20-30] 26:16 Jedes Brett soll zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit sein; 26:17 jedes Brett soll durch zwei Zapfen mit dem naechsten verbunden werden. So mach es mit allen Brettern fuer die Wohnstaette! 26:18 An Brettern fuer die Wohnstaette verfertige zwanzig fuer die Suedseite! 26:19 Stell vierzig Sockel aus Silber her als Unterlage fuer die zwanzig Bretter, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes fuer seine beiden Zapfen! 26:20 Fuer die zweite Seite der Wohnstaette, die Nordseite, ebenfalls zwanzig Bretter 26:21 und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes. 26:22 Fuer die Rueckseite der Wohnstaette, die Westseite, verfertige sechs Bretter, 26:23 und zwei Bretter stell fuer die Eckstuecke an der Rueckseite der Wohnstaette her! 26:24 Sie sollen einander entsprechen und von unten bis oben zum ersten Ring reichen. So soll es mit den beiden Brettern geschehen, die die Eckstuecke bilden. 26:25 Acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber sollen vorhanden sein, je zwei Sockel als Unterlage fuer jedes Brett. 26:26 Verfertige Querlatten aus Akazienholz, fuenf fuer die Bretter auf der einen Seite der Wohnstaette, [(26-30) 36,31-34] 26:27 fuenf fuer die Bretter der zweiten Seite der Wohnstaette und fuenf fuer die Bretter der Rueckseite der Wohnstaette, der Westseite! 26:28 Die mittlere Querlatte soll in der Mitte der Bretter angebracht werden und von einem Ende zum andern reichen. 26:29 Ueberzieh die Bretter mit Gold, und mach Ringe aus Gold, welche die Querlatten aufnehmen; auch die Querlatten ueberzieh mit Gold! 26:30 So errichte die Wohnstaette nach dem Muster, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist. 26:31 Mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; wie Kunstweberarbeit soll er gemacht werden, mit Kerubim. [(31-37) 36,35-38] 26:32 Haeng ihn an die vier mit Gold ueberzogenen Akaziensaeulen, die auf vier Sockeln aus Silber stehen sollen. Auch die Naegel der Saeulen sollen aus Gold sein. 26:33 Haeng den Vorhang an die Haken, und bring dorthin, hinter den Vorhang, die Lade der Bundesurkunde! Der Vorhang trenne euch das Heiligtum vom Allerheiligsten. 26:34 Setz die Deckplatte auf die Lade der Bundesurkunde im Allerheiligsten! 26:35 Stell den Tisch aussen vor den Vorhang, den Leuchter gegenueber dem Tisch an die Suedseite der Wohnstaette; den Tisch stell an die Nordseite! 26:36 Fuer den Eingang des Zeltes mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; Arbeit eines Buntwirkers soll er sein. 26:37 Fuer den Vorhang mach fuenf Akaziensaeulen, ueberzieh sie mit Gold, und giess fuer sie fuenf kupferne Sockel! Auch die Naegel der Saeulen sollen aus Gold sein. 27:1 Dann mach aus Akazienholz den Altar, fuenf Ellen lang und fuenf Ellen breit - der Altar soll also quadratisch sein - und drei Ellen hoch. [(1-8) 38,1-7] 27:2 Mach ihm Hoerner an seinen vier Ecken - seine Hoerner sollen mit ihm ein Ganzes bilden -, und ueberzieh ihn mit Kupfer! 27:3 Stell auch die Gefaesse her fuer seine Fett-Asche, seine Schaufeln und Schalen, seine Gabeln und Feuerpfannen! Alle seine Geraete sollst du aus Kupfer herstellen. 27:4 Mach fuer den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, und befestige am Netzgitter vier Kupferringe, und zwar an seinen vier Enden! 27:5 Bring das Gitterwerk unterhalb der Altareinfassung unten an! Das Netzgitter soll bis zur Mitte des Altars reichen. 27:6 Verfertige fuer den Altar Stangen - Stangen aus Akazienholz -, und ueberzieh sie mit Kupfer! 27:7 Man soll die Stangen in die Ringe stecken, und zwar sollen die Stangen an beiden Seiten des Altars angebracht sein, wenn man ihn traegt. 27:8 Mach ihn hohl, aus Brettern! Wie man es dir auf dem Berg gezeigt hat, so soll man es ausfuehren. 27:9 Dann mach den Vorhof der Wohnstaette: fuer die Suedseite die Behaenge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang fuer eine Seite, [(9-19) 38,9-20] 27:10 seine zwanzig Saeulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Naegel der Saeulen und deren Querstangen aus Silber; 27:11 ebenso fuer die noerdliche Laengsseite Behaenge, hundert Ellen lang, ihre zwanzig Saeulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Naegel der Saeulen und deren Querstangen aus Silber; 27:12 fuer die Breitseite des Vorhofs im Westen Behaenge von fuenfzig Ellen, ihre zehn Saeulen und deren Sockel. 27:13 Der Vorhof an der Ostseite soll fuenfzig Ellen breit sein, 27:14 und zwar fuenfzehn Ellen Behaenge fuer die eine Seitenwand mit ihren drei Saeulen und deren drei Sockel; 27:15 fuer die andere Seitenwand ebenso fuenfzehn Ellen Behaenge mit ihren drei Saeulen und deren drei Sockel; 27:16 fuer das Tor des Vorhofs als Buntwirkerarbeit einen Vorhang von zwanzig Ellen aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, mit ihren vier Saeulen und deren vier Sockeln; 27:17 alle Saeulen des Vorhofs ringsum mit Querstangen aus Silber sowie ihre Naegel aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer. 27:18 Der Vorhof soll hundert Ellen lang, fuenfzig Ellen breit und fuenf Ellen hoch sein, die Behaenge aus gezwirntem Byssus, ihre Sockel aus Kupfer. 27:19 Alle Geraete der Wohnstaette, die darin zu irgendeinem Dienst verwendet werden, alle ihre Zeltpfloecke und alle Zeltpfloecke des Vorhofs sollen aus Kupfer sein. 27:20 Du aber befiehl den Israeliten, dass sie dir reines Oel aus gestossenen Oliven fuer den Leuchter liefern, damit immer Licht brennt. [(20-21) Lev 24,2f] 27:21 Im Offenbarungszelt ausserhalb des Vorhangs vor der Bundesurkunde sollen es Aaron und seine Soehne zurichten; es soll vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn brennen, als eine staendig eingehaltene Verpflichtung bei den Israeliten von Generation zu Generation. 28:1 Die Priestergewaender: 28,1-43 Lass aus der Mitte der Israeliten deinen Bruder Aaron und mit ihm auch seine Soehne zu dir kommen, damit sie mir als Priester dienen, Aaron mit Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar, den Soehnen Aarons. [(1-43) 39,1-31] 28:2 Lass fuer deinen Bruder Aaron heilige Gewaender anfertigen, die ihm zur Ehre und zum Schmuck gereichen. 28:3 Rede mit allen Sachverstaendigen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfuellt habe; sie sollen Aarons Gewaender anfertigen, damit er geheiligt sei und mir als Priester dient. 28:4 Das sind die Gewaender, die sie anfertigen sollen: Lostasche, Efod, Obergewand, Leibrock aus gewirktem Stoff, Turban und Guertel. Sie sollen also fuer deinen Bruder Aaron und fuer seine Soehne heilige Gewaender anfertigen, damit er mir als Priester dient. 28:5 Sie sollen dazu Gold, violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus verwenden. 28:6 Das Efod sollen sie als Kunstweberarbeit herstellen, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus. [Zum Efod vgl. die Anmerkung zu 25,7.] 28:7 Es soll zwei miteinander verbundene Schulterstuecke haben, und zwar an seinen beiden Enden sollen sie miteinander verbunden sein. 28:8 Die Schaerpe am Efod soll von derselben Machart sein und mit ihm ein einziges Stueck bilden, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus. 28:9 Nimm die beiden Karneolsteine, und schneide die Namen der Soehne Israels ein: 28:10 sechs von den Namen in den einen Stein und die uebrigen sechs Namen in den andern Stein, in der Reihenfolge, wie sie geboren wurden. 28:11 In Steinschneidearbeit wie Siegelgravierung sollst du in die beiden Steine die Namen der Soehne Israels schneiden, in Goldfassungen eingesetzt sollst du sie herstellen. 28:12 Befestige die beiden Steine an den Schulterstuecken des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern. Aaron soll ihre Namen auf beiden Schulterstuecken vor dem Herrn zur Erinnerung tragen. 28:13 Du sollst also die Fassung aus Gold 28:14 und zwei Kettchen aus purem Gold machen; dreh sie wie eine Schnur, und befestige die schnurartigen Kettchen an den Fassungen! 28:15 Mach eine Lostasche fuer den Schiedsspruch; als Kunstweberarbeit wie das Efod sollst du sie herstellen; aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du sie herstellen. 28:16 Sie soll quadratisch sein, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit. 28:17 Besetze sie mit gefassten Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd; 28:18 die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis; 28:19 die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst; 28:20 die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie sollen in Gold gefasst und eingesetzt sein. 28:21 Die Steine sollen auf die Namen der Soehne Israels lauten, zwoelf Steine auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder laute auf einen Namen der zwoelf Staemme. 28:22 Befestige an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold! 28:23 An der Lostasche bring zwei goldene Ringe an, und befestige die Ringe an den Enden der Lostasche! 28:24 Sodann verbinde die beiden Goldschnuere mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche; 28:25 die zwei andern Enden der Schnuere befestige an den beiden Einfassungen, und haeng sie an die Vorderseite der Schulterstuecke des Efod! 28:26 Mach noch zwei Goldringe, und befestige sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist. 28:27 Mach zwei weitere Goldringe, und befestige sie unten an den beiden Schulterstuecken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschaerpe. 28:28 Man soll die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur binden, damit sie ueber der Efodschaerpe bleibt und sich die Lostasche nicht vom Efod verschiebt. 28:29 Aaron soll die Namen der Soehne Israels in der Lostasche fuer den Schiedsspruch ueber seinem Herzen tragen, wenn er zum Heiligtum kommt, zur immerwaehrenden Erinnerung vor dem Herrn. 28:30 In die Lostasche fuer den Schiedsspruch steck die Lose Urim und Tummim; sie sollen sich ueber dem Herzen Aarons befinden, wenn er vor den Herrn kommt; Aaron trage den Schiedsspruch fuer die Israeliten ueber seinem Herzen staendig vor dem Herrn. 28:31 Verfertige den Efodmantel ganz aus violettem Purpur; 28:32 in seiner Mitte soll sich eine Oeffnung fuer den Kopf befinden; an seiner Oeffnung ringsum soll wie bei der Oeffnung eines Panzerhemds ein gewebter, unzerreissbarer Rand angebracht sein. 28:33 An seinem unteren Saum mach Granataepfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Gloeckchen ringsum: 28:34 ein Goldgloeckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels. 28:35 Aaron soll ihn beim Dienst tragen; sein Ton soll zu hoeren sein, wenn er in das Heiligtum vor den Herrn hintritt und wenn er wieder herauskommt; sonst muss er sterben. 28:36 Mach eine Rosette aus purem Gold, und bring darauf nach Art der Siegelgravierung die Inschrift an: Heilig dem Herrn. 28:37 Befestige die Rosette an einer Schnur aus violettem Purpur, und bring sie am Turban an; sie soll an der Vorderseite des Turbans angebracht werden. 28:38 Sie soll auf Aarons Stirn sein, denn Aaron ist verantwortlich fuer die Verfehlungen an den Weihegaben, die die Israeliten weihen, fuer alle heiligen Abgaben; sie soll staendig auf Aarons Stirn sein, damit sie dem Herrn genehm sind. 28:39 Web den Leibrock aus Byssus; mach einen Turban aus Byssus und einen Guertel in Buntwirkerarbeit! 28:40 Fuer die Soehne Aarons verfertige Leibroecke, und mach ihnen Guertel! Mach fuer sie auch Kopfbuende, die ihnen zur Ehre und zum Schmuck gereichen. 28:41 Dann bekleide damit deinen Bruder Aaron und zusammen mit ihm auch seine Soehne, und salbe sie, setze sie ins Priesteramt ein, und weihe sie, damit sie mir als Priester dienen. 28:42 Mach ihnen Beinkleider aus Leinen, damit sie ihre Scham bedecken; von den Hueften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen. 28:43 Aaron und seine Soehne sollen sie tragen, wenn sie zum Offenbarungszelt kommen oder sich dem Altar naehern, um den Dienst am Heiligtum zu verrichten; so werden sie keine Schuld auf sich laden und nicht sterben. Als staendig einzuhaltende Verpflichtung gelte dies fuer ihn und seine Nachkommen. 29:1 Die Weihe der Priester: 29,1-37 Das ist es, was du mit ihnen tun sollst, wenn du sie zum Priesterdienst fuer mich weihst: Nimm einen Jungstier und zwei fehlerlose Widder, [(1-37) Lev 8,1-36] 29:2 ungesaeuerte Brote, mit Oel vermengte ungesaeuerte Kuchen und mit Oel bestrichene ungesaeuerte Brotfladen; aus Feinmehl sollst du sie zubereiten. 29:3 Leg sie in einen Korb, und bring sie im Korb herbei, dazu den Jungstier und die beiden Widder! 29:4 Lass Aaron und seine Soehne zum Eingang des Offenbarungszeltes treten, und wasche sie mit Wasser! 29:5 Nimm die Gewaender, und bekleide Aaron mit Leibrock, Efodmantel, Efod und Lostasche, und bind ihm die Efodschaerpe um! 29:6 Setz ihm den Turban auf den Kopf, und befestige das heilige Diadem am Turban! 29:7 Nimm Salboel, giess es auf sein Haupt, und salb ihn! 29:8 Lass seine Soehne herantreten, und bekleide sie mit Leibroecken! 29:9 Guerte Aaron und seine Soehne mit einem Guertel, und bind ihnen die Kopfbuende um! Das Priestertum gehoert dann ihnen als dauerndes Anrecht. Setz also Aaron und seine Soehne ins Priesteramt ein! 29:10 Lass den Jungstier vor das Offenbarungszelt bringen, und Aaron und seine Soehne sollen ihre Haende auf den Kopf des Jungstiers legen. 29:11 Dann schlachte den Jungstier vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes! 29:12 Nimm vom Blut des Jungstiers, und gib etwas davon mit deinem Finger auf die Hoerner des Altars! Das ganze uebrige Blut aber giess am Sockel des Altars aus! 29:13 Nimm das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse ueber der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett, und lass es auf dem Altar in Rauch aufgehen! 29:14 Das Fleisch des Jungstiers, sein Fell und seinen Mageninhalt verbrenn im Feuer ausserhalb des Lagers, denn es ist ein Suendopfer. 29:15 Dann hol den einen Widder, und Aaron und seine Soehne sollen ihre Haende auf den Kopf des Widders legen. 29:16 Schlachte den Widder, nimm sein Blut, und giess es ringsum an den Altar! 29:17 Zerleg den Widder in seine Teile, wasche seine Eingeweide und seine Beine, und leg sie auf seine uebrigen Teile und auf seinen Kopf! 29:18 Dann lass den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen! Ein Brandopfer ist es fuer den Herrn zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer fuer den Herrn ist es. 29:19 Dann hol den zweiten Widder, und Aaron und seine Soehne sollen ihre Haende auf den Kopf des Widders legen. 29:20 Schlachte den Widder, nimm von seinem Blut, und streich es auf das rechte Ohrlaeppchen Aarons und seiner Soehne, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die grosse Zehe ihres rechten Fusses! Das uebrige Blut giess ringsum an den Altar! 29:21 Nimm vom Blut auf dem Altar und vom Salboel, und bespreng damit Aaron und dessen Gewaender sowie seine Soehne und deren Gewaender! Er und seine Gewaender werden so geweiht sein und mit ihm auch seine Soehne und deren Gewaender. 29:22 Dann nimm vom Widder das Fett, den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse ueber der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett sowie die rechte Schenkelkeule; denn es ist der Widder der Priestereinsetzung. 29:23 Nimm dazu ein rundes Brot, einen mit Oel zubereiteten Brotkuchen und einen Brotfladen aus dem Korb der ungesaeuerten Brote, der sich vor dem Herrn befindet. 29:24 Das alles leg Aaron und seinen Soehnen in die Haende, und lass sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen! 29:25 Dann nimm die Stuecke wieder aus ihren Haenden, und lass sie auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen, zum beruhigenden Duft vor dem Herrn; ein Feueropfer fuer den Herrn ist es. 29:26 Dann nimm die Brust des Widders der Priestereinsetzung Aarons, und schwing sie vor dem Herrn zur Darbringung hin und her! Die Brust gehoert dir als Anteil. 29:27 Erklaere die Brust des Darbringungsritus und die Keule des Erhebungsritus als heilig; denn sie wurden vom Widder des Einsetzungsopfers genommen, dem Widder Aarons und dem seiner Soehne. 29:28 Sie gehoeren Aaron und seinen Soehnen als dauerndes Anrecht gegenueber den Israeliten, denn es ist ein Erhebungsopfer, und zwar ein Erhebungsopfer von den Israeliten, von ihren Heilsopfern, ihren Erhebungsopfern zur Ehre des Herrn. 29:29 Die heiligen Gewaender Aarons gehoeren nach ihm seinen Soehnen, damit man sie darin salbt und ins Priesteramt einsetzt. 29:30 Sieben Tage lang soll sie derjenige von seinen Soehnen tragen, der an seiner Stelle Priester wird und ins Offenbarungszelt eintritt, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten. 29:31 Nimm den Einsetzungswidder, und koch sein Fleisch an heiliger Staette! 29:32 Aaron und seine Soehne sollen das Widderfleisch und das Brot aus dem Korb am Eingang des Offenbarungszeltes essen. 29:33 Sie sollen das essen, womit sie bei ihrer Priestereinsetzung und Weihe entsuehnt wurden; kein Laie darf davon essen, denn es ist heilig. 29:34 Wenn vom Fleisch des Einsetzungsopfers und vom Brot etwas bis zum Morgen uebrigbleibt, dann sollst du das Uebriggebliebene im Feuer verbrennen; man darf es nicht essen, denn es ist heilig. 29:35 Tu mit Aaron und seinen Soehnen genau so wie ich es dir befohlen habe. Sieben Tage verwende fuer ihre Priestereinsetzung! 29:36 Bereite taeglich einen Suendopferstier fuer die Entsuehnung zu, und entsuendige den Altar, indem du ihn entsuehnst. Salb ihn, um ihn zu weihen. 29:37 Sieben Tage sollst du den Altar entsuehnen und so weihen. Der Altar ist dann hochheilig; jeder, der den Altar beruehrt, wird heilig. 29:38 Vorschriften fuer den Kult: 29,38 - 30,38 Folgendes sollst du auf dem Altar darbringen: Tagtaeglich und staendig zwei maennliche einjaehrige Laemmer. [Num 28,1-10] 29:39 Das eine Lamm sollst du am Morgen, das andere zur Zeit der Abenddaemmerung darbringen, 29:40 dazu ein Zehntel Feinmehl, das mit einem Viertel Hin Oel aus gestossenen Oliven vermengt ist, und als Trankopfer ein Viertel Hin Wein fuer ein Lamm. 29:41 Das zweite Lamm bring zur Zeit der Abenddaemmerung dar, mit einer Opfergabe und einem Trankopfer wie am Morgen, zum beruhigenden Duft als Feueropfer fuer den Herrn. 29:42 Es soll von Generation zu Generation ein immerwaehrendes Brandopfer am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn sein, wo ich mich euch offenbare, um mit dir dort zu reden. 29:43 Ich werde mich dort den Israeliten offenbaren und mich in meiner Herrlichkeit als heilig erweisen. 29:44 Ich werde das Offenbarungszelt, den Altar, Aaron und seine Soehne heiligen und fuer meinen Priesterdienst weihen. 29:45 Ich werde mitten unter den Israeliten wohnen und ihnen Gott sein. 29:46 Sie sollen erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, der sie aus Aegypten herausgefuehrt hat, um in ihrer Mitte zu wohnen, ich, der Herr, ihr Gott. 30:1 Mach auch einen Altar zum Verbrennen von Raeucherwerk; aus Akazienholz sollst du ihn machen. [(1-5) 37,25-28] 30:2 Er soll eine Elle lang, eine Elle breit, also quadratisch, und zwei Ellen hoch sein; seine Hoerner sollen mit ihm eine Einheit bilden. 30:3 Mit purem Gold ueberzieh ihn, seine Platte, seine Waende ringsum und seine Hoerner, und bring an ihm ringsum eine Goldleiste an! 30:4 Mach fuer ihn zwei Paar Goldringe, befestige sie unterhalb seiner Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwaenden, zum Aufnehmen der Stangen, so dass man ihn damit tragen kann. 30:5 Mach die Stangen aus Akazienholz, und ueberzieh sie mit Gold! 30:6 Stell ihn vor den Vorhang vor der Lade der Bundesurkunde, vor der Deckplatte ueber der Bundesurkunde! Dort will ich mich dir offenbaren. 30:7 Aaron soll auf ihm Morgen fuer Morgen duftendes Raeucherwerk verbrennen; wenn er die Lampen herrichtet, soll er es verbrennen. 30:8 Wenn Aaron zur Zeit der Abenddaemmerung die Lampen wieder aufsetzt, soll er das Raeucherwerk verbrennen; es soll ein immerwaehrendes Rauchopfer vor dem Herrn sein von Generation zu Generation. 30:9 Ihr duerft auf ihm weder ein unerlaubtes Rauchopfer, noch ein Brandopfer, noch ein Speiseopfer darbringen; auch duerft ihr auf ihm kein Trankopfer ausgiessen. 30:10 An seinen Hoernern soll Aaron einmal im Jahr die Suehne fuer die Suenden vollziehen; mit dem Blut des Suehneopfers soll man einmal im Jahr auf ihm die Suehne vollziehen von Generation zu Generation. Etwas Hochheiliges ist es fuer den Herrn. [Lev 16,18f] 30:11 Der Herr sprach zu Mose: 30:12 Wenn du die Zaehlung der Israeliten fuer ihre Veranlagung durchfuehrst, soll jeder von ihnen ein Loesegeld fuer seine Person anlaesslich der Veranlagung an den Herrn zahlen, damit sie kein Unheil wegen der Veranlagung trifft. [38,21] 30:13 Jeder von ihnen, der zur Veranlagung kommt, soll einen halben Schekel, entsprechend dem Schekelgewicht des Heiligtums, entrichten: zwanzig Gera auf einen Schekel; einen halben Schekel soll die Abgabe fuer den Herrn betragen. 30:14 Jeder von zwanzig Jahren und darueber, der zur Veranlagung kommt, soll eine Abgabe fuer den Herrn entrichten. 30:15 Der Reiche soll nicht mehr, der Arme nicht weniger als einen halben Schekel geben, wenn ihr die Abgabe fuer den Herrn als Loesegeld fuer eure Person entrichtet. 30:16 Nimm das Silber des Loesegeldes von den Israeliten, und verwende es fuer den Dienst im Offenbarungszelt; es diene den Israeliten zur Erinnerung vor dem Herrn, als Loesegeld fuer eure Person. 30:17 Der Herr sprach zu Mose: 30:18 Verfertige ein Becken aus Kupfer und ein Gestell aus Kupfer fuer die Waschungen, und stell es zwischen das Offenbarungszelt und den Altar; dann fuell Wasser ein! 30:19 Aaron und seine Soehne sollen darin ihre Haende und Fuesse waschen. 30:20 Wenn sie zum Offenbarungszelt kommen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Ebenso sollen sie es halten, wenn sie zum Altar treten, um den Dienst zu verrichten und um Feueropfer fuer den Herrn in Rauch aufgehen zu lassen. 30:21 Sie sollen sich ihre Haende und Fuesse waschen, damit sie nicht sterben. Dies soll fuer sie eine immerwaehrende Verpflichtung sein, fuer Aaron und seine Nachkommen von Generation zu Generation. 30:22 Der Herr sprach zu Mose: [(22-33) 37,29] 30:23 Nimm dir Balsam von bester Sorte: fuenfhundert Schekel erstarrte Tropfenmyrrhe, halb soviel, also zweihundertfuenfzig Schekel, wohlriechenden Zimt, zweihundertfuenfzig Schekel Gewuerzrohr 30:24 und fuenfhundert Schekel Zimtnelken, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenoel, 30:25 und mach daraus ein heiliges Salboel, eine wuerzige Salbe, wie sie der Salbenmischer bereitet. Ein heiliges Salboel soll es sein. 30:26 Damit salbe das Offenbarungszelt und die Lade der Bundesurkunde, 30:27 den Tisch und den Leuchter mit ihren Geraeten und den Rauchopferaltar, 30:28 ferner den Brandopferaltar samt allen seinen Geraeten und das Becken mit seinem Gestell. 30:29 So sollst du sie weihen, damit sie hochheilig seien; ein jeder, der sie beruehrt, wird heilig. 30:30 Auch Aaron und seine Soehne sollst du salben und sie weihen, damit sie mir als Priester dienen. 30:31 Zu den Israeliten aber sag: Das soll euch als ein mir heiliges Salboel gelten von Generation zu Generation. 30:32 Auf keinen menschlichen Koerper darf es gegossen werden, und ihr duerft auch keines in der gleichen Mischung herstellen; denn heilig ist es, heilig soll es euch sein. 30:33 Wer eine solche Mischung herstellt oder damit einen Laien salbt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden. 30:34 Der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Duftstoffe, Staktetropfen, Raeucherklaue, Galbanum, Gewuerzkraeuter und reinen Weihrauch, von jedem gleich viel, 30:35 und mach Raeucherwerk daraus, ein Wuerzgemisch, wie es der Salbenmischer herstellt, gesalzen, rein und heilig. 30:36 Zerstoss einen Teil davon ganz fein, und bring davon wieder einen Teil vor die Bundesurkunde im Offenbarungszelt, wo ich dir begegnen werde; hochheilig soll es euch sein. 30:37 Das Raeucherwerk, das du bereiten sollst - in derselben Mischung duerft ihr euch kein anderes herstellen -, soll dir als dem Herrn heilig gelten. 30:38 Wer solches um des Duftes willen herstellt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden. 31:1 Die Beauftragung von Kuenstlern und Handwerkern: 31,1-11 Der Herr sprach zu Mose: 31:2 Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn Uris, den Enkel Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen 31:3 und ihn mit dem Geist Gottes erfuellt, mit Weisheit, mit Verstand und mit Kenntnis fuer jegliche Arbeit: 31:4 Plaene zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszufuehren 31:5 und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Werke herzustellen. 31:6 Ich habe ihm Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, beigegeben und allen Kunstverstaendigen Weisheit verliehen, damit sie alles ausfuehren, was ich dir aufgetragen habe: 31:7 das Offenbarungszelt, die Lade fuer die Bundesurkunde, die Deckplatte darauf und alle Geraete des Zeltes, 31:8 den Tisch mit seinen Geraeten, den Leuchter aus reinem Gold mit allen seinen Geraeten und den Rauchopferaltar, 31:9 den Brandopferaltar mit allen seinen Geraeten und das Becken mit seinem Gestell, 31:10 die gewirkten Gewaender und die heiligen Gewaender des Priesters Aaron sowie die Gewaender seiner Soehne fuer den Priesterdienst, 31:11 das Salboel und das duftende Raeucherwerk fuer das Heiligtum. Sie sollen alles so ausfuehren, wie ich es dir befohlen habe. 31:12 Die Feier des Sabbat: 31,12-17 Der Herr sprach zu Mose: 31:13 Sag den Israeliten: Ihr sollt meine Sabbate halten; denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Generation zu Generation, damit man erkennt, dass ich, der Herr, es bin, der euch heiligt. 31:14 Darum haltet den Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entweiht, soll mit dem Tod bestraft werden. Denn jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden. 31:15 Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist Sabbat, Ruhetag, heilig fuer den Herrn. Jeder, der am Sabbat arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden. [20,9f; Dtn 5,12-14] 31:16 Die Israeliten sollen also den Sabbat halten, indem sie ihn von Generation zu Generation als einen ewigen Bund halten. 31:17 Fuer alle Zeiten wird er ein Zeichen zwischen mir und den Israeliten sein. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht; am siebten Tag ruhte er und atmete auf. [Gen 2,2f] 31:18 Der Bruch des Bundes: das goldene Kalb: Nachdem der Herr zu Mose auf dem Berg Sinai alles gesagt hatte, uebergab er ihm die beiden Tafeln der Bundesurkunde, steinerne Tafeln, auf die der Finger Gottes geschrieben hatte. 32:1 Als das Volk sah, dass Mose noch immer nicht vom Berg herabkam, versammelte es sich um Aaron und sagte zu ihm: Komm, mach uns Goetter, die vor uns herziehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Aegypten heraufgebracht hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. [1-35: Der Stier (im AT oft abwertend: Kalb) ist Sinnbild der Kraft und der Fruchtbarkeit. Darum werden in der Umwelt Israels die Goetter oft in Stiergestalt oder mit Hoernern dargestellt. Als spaeter Jerobeam I. die Nordstaemme von der Dynastie Davids und vom Kult in Jerusalem losreisst, laesst er in seinen Staatsheiligtuemern Bet-El und Dan mit Gold ueberzogene Stierbilder aufstellen, die zunaechst als Symbole fuer den Gott Israels gedacht waren, aber vom Volk bald als Bilder des Fruchtbarkeitsgottes Baal verehrt wurden (vgl. 1 Koen 12,26-33).] 32:2 Aaron antwortete: Nehmt euren Frauen, Soehnen und Toechtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her! 32:3 Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron. 32:4 Er nahm sie von ihnen entgegen, zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da sagten sie: Das sind deine Goetter, Israel, die dich aus Aegypten heraufgefuehrt haben. [Er zeichnete eine Skizze: Die Bedeutung von H ist umstritten; andere Uebersetzungsmoeglichkeit: Er formte das Gold in einer Gussform und goss daraus . . .] 32:5 Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: Morgen ist ein Fest zur Ehre des Herrn. 32:6 Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und fuehrten Tiere fuer das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnuegen. 32:7 Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Aegypten heraufgefuehrt hast, laeuft ins Verderben. 32:8 Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Goetter, Israel, die dich aus Aegypten heraufgefuehrt haben. 32:9 Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein stoerrisches Volk ist es. 32:10 Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu einem grossen Volk machen. 32:11 Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besaenftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit grosser Macht und starker Hand aus Aegypten herausgefuehrt. 32:12 Sollen etwa die Aegypter sagen koennen: In boeser Absicht hat er sie herausgefuehrt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen? Lass ab von deinem gluehenden Zorn, und lass dich das Boese reuen, das du deinem Volk antun wolltest. 32:13 Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es fuer immer besitzen. [Gen 22,17; 26,4; 17,8] 32:14 Da liess sich der Herr das Boese reuen, das er seinem Volk angedroht hatte. 32:15 Mose kehrte um und stieg den Berg hinab, die zwei Tafeln der Bundesurkunde in der Hand, die Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren. Auf der einen wie auf der andern Seite waren sie beschrieben. 32:16 Die Tafeln hatte Gott selbst gemacht, und die Schrift, die auf den Tafeln eingegraben war, war Gottes Schrift. 32:17 Josua hoerte das Laermen und Schreien des Volkes und sagte zu Mose: Horch, Krieg ist im Lager. 32:18 Mose antwortete: Nicht Siegesgeschrei, auch nicht Geschrei nach Niederlage ist das Geschrei, das ich hoere. 32:19 Als Mose dem Lager naeher kam und das Kalb und den Tanz sah, entbrannte sein Zorn. Er schleuderte die Tafeln fort und zerschmetterte sie am Fuss des Berges. 32:20 Dann packte er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zerstampfte es zu Staub. Den Staub streute er in Wasser und gab es den Israeliten zu trinken. 32:21 Zu Aaron sagte Mose: Was hat dir dieses Volk getan, dass du ihm eine so grosse Schuld aufgeladen hast? 32:22 Aaron erwiderte: Mein Herr moege sich doch nicht vom Zorn hinreissen lassen. Du weisst doch, wie boese das Volk ist. 32:23 Sie haben zu mir gesagt: Mach uns Goetter, die uns vorangehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Aegypten heraufgefuehrt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. 32:24 Da habe ich zu ihnen gesagt: Wer Goldschmuck traegt, soll ihn ablegen. Sie haben mir das Gold uebergeben, ich habe es ins Feuer geworfen, und herausgekommen ist dieses Kalb. 32:25 Mose sah, wie verwildert das Volk war. Denn Aaron hatte es verwildern lassen, zur Schadenfreude ihrer Widersacher. 32:26 Mose trat an das Lagertor und sagte: Wer fuer den Herrn ist, her zu mir! Da sammelten sich alle Leviten um ihn. 32:27 Er sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder lege sein Schwert an. Zieht durch das Lager von Tor zu Tor! Jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Naechsten. 32:28 Die Leviten taten, was Mose gesagt hatte. Vom Volk fielen an jenem Tag gegen dreitausend Mann. 32:29 Dann sagte Mose: Fuellt heute eure Haende mit Gaben fuer den Herrn! Denn jeder von euch ist heute gegen seinen Sohn und seinen Bruder vorgegangen, und der Herr hat Segen auf euch gelegt. [Die Haende mit Gaben fuellen war ein Ritus der Priestereinsetzung. Die Priester mussten dabei Opfergaben in die Haende nehmen, die sie Gott darbrachten.] 32:30 Am folgenden Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine grosse Suende begangen. Jetzt will ich zum Herrn hinaufsteigen; vielleicht kann ich fuer eure Suende Suehne erwirken. 32:31 Mose kehrte zum Herrn zurueck und sagte: Ach, dieses Volk hat eine grosse Suende begangen. Goetter aus Gold haben sie sich gemacht. 32:32 Doch jetzt nimm ihre Suende von ihnen! Wenn nicht, dann streich mich aus dem Buch, das du angelegt hast. 32:33 Der Herr antwortete Mose: Nur den, der gegen mich gesuendigt hat, streiche ich aus meinem Buch. 32:34 Aber jetzt geh, fuehre das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag aber, an dem ich Rechenschaft verlange, werde ich ueber ihre Suende mit ihnen abrechnen. 32:35 Der Herr schlug das Volk mit Unheil, weil sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron anfertigen liess. [gemacht, andere Uebersetzungsmoeglichkeit (nach den alten Uebersetzungen): verehrt.] 33:1 Der Herr sprach zu Mose: Geh, zieh mit dem Volk, das du aus Aegypten heraufgefuehrt hast, fort von hier, in das Land hinauf, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versichert habe: Deinen Nachkommen gebe ich es. 33:2 Ich sende einen Engel, der dir vorangeht, und ich vertreibe die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 33:3 In ein Land, in dem Milch und Honig fliessen, wirst du kommen. Ich selbst ziehe nicht in deiner Mitte hinauf, denn du bist ein stoerrisches Volk. Es koennte sonst geschehen, dass ich dich unterwegs vertilge. 33:4 Als das Volk diese Drohung hoerte, trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an. 33:5 Da sprach der Herr zu Mose: Sag zu den Israeliten: Ihr seid ein stoerrisches Volk. Wenn ich auch nur einen einzigen Augenblick mit dir zoege, muesste ich dir ein Ende machen. Jetzt aber leg deinen Schmuck ab! Dann will ich sehen, was ich mit dir tun kann. 33:6 Da trugen die Israeliten keinen Schmuck mehr, vom Berg Horeb an. 33:7 Die Erneuerung des Bundes: 33,7 - 34,35 Mose nahm das Zelt und schlug es fuer sich ausserhalb des Lagers auf, in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungszelt. Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus. 33:8 Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat vor sein Zelt, und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat. 33:9 Sobald Mose das Zelt betrat, liess sich die Wolkensaeule herab und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose. 33:10 Wenn das ganze Volk die Wolkensaeule am Zelteingang stehen sah, erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden. 33:11 Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zurueckging, wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt. 33:12 Mose sagte zum Herrn: Du sagst zwar zu mir: Fuehr dieses Volk hinauf! Du hast mich aber nicht wissen lassen, wen du mitschickst. Du hast doch gesagt: Ich kenne deinen Namen und habe dir meine Gnade geschenkt. 33:13 Wenn ich aber wirklich deine Gnade gefunden habe, so lass mich doch deinen Weg wissen! Dann werde ich dich erkennen, und es wird sich bestaetigen, dass ich deine Gnade gefunden habe. Sieh diese Leute an: Es ist doch dein Volk! 33:14 Der Herr antwortete: Mein Angesicht wird mitgehen, bis ich dir Ruhe verschafft habe. 33:15 Mose entgegnete dem Herrn: Wenn dein Angesicht nicht mitgeht, dann fuehr uns lieber nicht von hier hinauf! 33:16 Woran soll man erkennen, dass ich zusammen mit deinem Volk deine Gnade gefunden habe? Doch wohl daran, dass du mit uns ziehst. Und dann werden wir, ich und dein Volk, vor allen Voelkern auf der Erde ausgezeichnet werden. 33:17 Der Herr erwiderte Mose: Auch das, was du jetzt verlangt hast, will ich tun; denn du hast nun einmal meine Gnade gefunden, und ich kenne dich mit Namen. 33:18 Dann sagte Mose: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! 33:19 Der Herr gab zur Antwort: Ich will meine ganze Schoenheit vor dir vorueberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich gewaehre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will. 33:20 Weiter sprach er: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben. 33:21 Dann sprach der Herr: Hier, diese Stelle da! Stell dich an diesen Felsen! 33:22 Wenn meine Herrlichkeit vorueberzieht, stelle ich dich in den Felsspalt und halte meine Hand ueber dich, bis ich vorueber bin. 33:23 Dann ziehe ich meine Hand zurueck, und du wirst meinen Ruecken sehen. Mein Angesicht aber kann niemand sehen. 34:1 Weiter sprach der Herr zu Mose: Hau dir zwei steinerne Tafeln zurecht wie die ersten! Ich werde darauf die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerschmettert hast. 34:2 Halte dich fuer morgen frueh bereit! Steig am Morgen auf den Sinai, und dort auf dem Gipfel des Berges stell dich vor mich hin! 34:3 Niemand soll mit dir hinaufsteigen; auch soll sich kein Mensch auf dem ganzen Berg sehen lassen, und kein Schaf oder Rind soll am Abhang des Berges weiden. 34:4 Da hieb Mose zwei Tafeln aus Stein zurecht wie die ersten. Am Morgen stand Mose zeitig auf und ging auf den Sinai hinauf, wie es ihm der Herr aufgetragen hatte. Die beiden steinernen Tafeln nahm er mit. 34:5 Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus. 34:6 Der Herr ging an ihm vorueber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnaediger Gott, langmuetig, reich an Huld und Treue: [(6f) 20,5f; Num 14,18; Dtn 5,9f] 34:7 Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Suende weg, laesst aber (den Suender) nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der Vaeter an den Soehnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation. 34:8 Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden. 34:9 Er sagte: Wenn ich deine Gnade gefunden habe, mein Herr, dann ziehe doch mein Herr mit uns. Es ist zwar ein stoerrisches Volk, doch vergib uns unsere Schuld und Suende, und lass uns dein Eigentum sein! 34:10 Da sprach der Herr: Hiermit schliesse ich einen Bund: Vor deinem ganzen Volk werde ich Wunder wirken, wie sie auf der ganzen Erde und unter allen Voelkern nie geschehen sind. Das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird die Taten des Herrn sehen; denn was ich mit dir vorhabe, wird Furcht erregen. 34:11 Halte dich an das, was ich dir heute auftrage. Ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vor dir vertreiben. 34:12 Du huete dich aber, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, einen Bund zu schliessen; sie koennten dir sonst, wenn sie in deiner Mitte leben, zu einer Falle werden. 34:13 Ihre Altaere sollt ihr vielmehr niederreissen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfaehle umhauen. 34:14 Du darfst dich nicht vor einem andern Gott niederwerfen. Denn Jahwe traegt den Namen "der Eifersuechtige"; ein eifersuechtiger Gott ist er. 34:15 Huete dich, einen Bund mit den Bewohnern des Landes zu schliessen. Sonst werden sie dich einladen, wenn sie mit ihren Goettern Unzucht treiben und ihren Goettern Schlachtopfer darbringen, und du wirst von ihren Schlachtopfern essen. 34:16 Du wirst von ihren Toechtern fuer deine Soehne Frauen nehmen; sie werden mit ihren Goettern Unzucht treiben und auch deine Soehne zur Unzucht mit ihren Goettern verfuehren. 34:17 Du sollst dir keine Goetter aus Metall giessen. 34:18 Du sollst das Fest der Ungesaeuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesaeuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn im Monat Abib bist du aus Aegypten ausgezogen. [23,15] 34:19 Das erste, was den Mutterschoss durchbricht, jeder maennliche Erstling beim Vieh, bei deinen Rindern und Schafen, gehoert mir. [13,12f; 22,28f] 34:20 Den Erstling vom Esel aber sollst du durch ein Schaf ausloesen. Willst du ihn nicht ausloesen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Soehne musst du ausloesen. Man soll vor mir nicht mit leeren Haenden erscheinen. 34:21 Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebten Tag sollst du ruhen; selbst zur Zeit des Pfluegens und des Erntens sollst du ruhen. [20,9f; 23,12] 34:22 Du sollst das Wochenfest feiern, das Fest der Erstlingsfruechte von der Weizenernte, und das Fest der Lese an der Jahreswende. 34:23 Dreimal im Jahr sollen alle deine Maenner vor dem Herrn, dem Gott Israels, erscheinen. 34:24 Wenn ich die Voelker vor dir vertrieben und deine Grenzen weiter vorgeschoben habe, wird niemand in dein Land einfallen, waehrend du dreimal im Jahr hinaufziehst, um vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen. 34:25 Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht ueber gesaeuertes Brot fliessen lassen, und vom Schlachttier des Paschafestes darf nichts bis zum Morgen liegenbleiben. [23,18f] 34:26 Von den Erstlingsfruechten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen. 34:27 Dann sprach der Herr zu Mose: Schreib diese Worte auf! Denn aufgrund dieser Worte schliesse ich mit dir und mit Israel einen Bund. 34:28 Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Naechte. Er ass kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf Tafeln. 34:29 Als Mose vom Sinai herunterstieg, hatte er die beiden Tafeln der Bundesurkunde in der Hand. Waehrend Mose vom Berg herunterstieg, wusste er nicht, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, weil er mit dem Herrn geredet hatte. 34:30 Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus, und sie fuerchteten sich, in seine Naehe zu kommen. 34:31 Erst als Mose sie rief, kamen Aaron und alle Sippenhaeupter der Gemeinde zu ihm zurueck, und Mose redete mit ihnen. 34:32 Dann kamen alle Israeliten herbei, und er uebergab ihnen alle Gebote, die der Herr ihm auf dem Sinai mitgeteilt hatte. 34:33 Als Mose aufhoerte, mit ihnen zu reden, legte er ueber sein Gesicht einen Schleier. 34:34 Wenn Mose zum Herrn hineinging, um mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Wenn er herauskam, trug er den Israeliten alles vor, was ihm aufgetragen worden war. 34:35 Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier ueber sein Gesicht, bis er wieder hineinging, um mit dem Herrn zu reden. 35:1 Ausfuehrung der kultischen Anordnungen 35,1 - 40,38 Das Gesetz ueber den Sabbat: 35,1-3 Mose versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sagte zu ihnen: Das ist es, was der Herr euch zu tun befohlen hat: 35:2 Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist heilig, Sabbat, Ruhetag zur Ehre des Herrn. Jeder, der an ihm arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden. [20,9f; 31,15; Dtn 5,12-14] 35:3 Am Sabbat sollt ihr in keiner eurer Wohnstaetten Feuer anzuenden. 35:4 Die Spenden fuer das Heiligtum: 35,4-29 Mose sagte zur ganzen Gemeinde der Israeliten: Der Herr hat folgendes befohlen: [(4-29) 25,1-9] 35:5 Erhebt von euch eine Abgabe fuer den Herrn! Jeder, den sein Herz dazu bewegt, soll eine Abgabe fuer den Herrn bringen: Gold, Silber, Kupfer, 35:6 violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare, 35:7 roetliche Widderfelle, Tahaschhaeute und Akazienholz, 35:8 Oel fuer den Leuchter, Balsam fuer das Salboel und fuer das duftende Raeucherwerk, 35:9 Karneolsteine und Ziersteine fuer Efod und Lostasche. 35:10 Alle Sachverstaendigen unter euch sollen kommen und alles anfertigen, was der Herr angeordnet hat: 35:11 die Wohnstaette, ihr Zelt und seine Decke, seine Haken, Bretter, Querlatten, Saeulen und Sockel, 35:12 die Lade und ihre Stangen, die Deckplatte und den Vorhang, 35:13 den Tisch, seine Stangen, alle seine Geraete und die Schaubrote, 35:14 den Leuchter mit seinen Geraeten und Lampen sowie das Oel fuer den Leuchter, 35:15 den Raeucheraltar mit seinen Stangen, das Salboel, das duftende Raeucherwerk und den Tuervorhang fuer den Eingang der Wohnstaette, 35:16 den Brandopferaltar, sein Gitter aus Kupfer, seine Stangen, all sein Geraet, das Becken und sein Gestell, 35:17 die Behaenge des Vorhofs, seine Saeulen und Sockel sowie den Vorhang fuer das Tor des Vorhofs, 35:18 die Zeltpfloecke der Wohnstaette und des Vorhofs mit ihren Stricken, 35:19 die gewirkten Gewaender fuer den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewaender fuer den Priester Aaron und die Gewaender fuer seine Soehne zum Priesterdienst. 35:20 Da ging die ganze Gemeinde der Israeliten weg von Mose; 35:21 als sie wiederkamen, brachte jeder, den sein Herz bewog, und jeder, den sein Geist dazu antrieb, die Abgabe fuer den Herrn zur Herstellung des Offenbarungszeltes und fuer seinen gesamten Dienst und die heiligen Gewaender. 35:22 Maenner und Frauen kamen; alle brachten auf eigenen Antrieb hin Spangen, Nasenreife und Fingerringe, Halsketten, allerlei Goldgegenstaende, jeder, der Gold fuer den Herrn als Weihegabe bringen wollte. 35:23 Alle, die etwas an violettem und rotem Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaaren, roetlichen Widderfellen oder Tahaschhaeuten bei sich fanden, brachten es. 35:24 Alle, die eine Abgabe an Silber oder Kupfer leisten wollten, brachten die Abgabe fuer den Herrn; alle, die Akazienholz beschaffen konnten, geeignet fuer jede Bearbeitung, brachten es herbei. 35:25 Alle Frauen, die sich auf Handarbeit verstanden, spannen und brachten das Gesponnene: violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus. 35:26 Alle kunstfertigen Frauen, die sich angespornt fuehlten, spannen Ziegenhaare. 35:27 Die Sippenhaeupter brachten Karneolsteine und Ziersteine fuer Efod und Lostasche, 35:28 Balsam und Oel fuer den Leuchter, fuer das Salboel und fuer das duftende Raeucherwerk. 35:29 Alle Maenner und Frauen, die ihr Herz dazu trieb, etwas zu irgendeiner Arbeit beizutragen, die der Herr durch Mose anzufertigen befohlen hatte, alle diese Israeliten brachten eine Spende fuer den Herrn. 35:30 Die Beauftragung von Kuenstlern und Handwerkern: 35,30 - 36,7 Dann sagte Mose zu den Israeliten: Seht, der Herr hat Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen [(30-35) 31,1-11] 35:31 und ihn mit dem Geist Gottes erfuellt, mit Weisheit, Klugheit und Kenntnis fuer jegliche Arbeit, 35:32 Plaene zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszufuehren 35:33 und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Kunstwerke herzustellen. 35:34 Auch hat er ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, die Gabe verliehen, andere zu lehren. 35:35 Er hat sie erfuellt mit Kunstsinn zum Ausfuehren jeder Arbeit eines Steinschneiders, eines Kunstwebers und eines Buntwirkers in violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus sowie eines Webers. Sie koennen alle Arbeiten ausfuehren und die Plaene dazu entwerfen. 36:1 Bezalel und Oholiab und alle kunstverstaendigen Maenner, denen der Herr Weisheit und Klugheit zum Entwerfen und Ausfuehren der ganzen Arbeiten fuer den Dienst am Heiligtum gegeben hat, sollen alles tun, was der Herr angeordnet hat. 36:2 Mose berief also Bezalel, Oholiab und alle kunstverstaendigen Maenner, denen der Herr Weisheit in ihr Herz gegeben hatte, jeden, den sein Herz antrieb, sich ans Werk zu machen und es durchzufuehren. 36:3 Sie nahmen von Mose alle Abgaben entgegen, die die Israeliten gebracht hatten, damit die Arbeiten fuer den Dienst am Heiligtum ausgefuehrt werden koennten. Man brachte ihm auch weiterhin Morgen fuer Morgen Spenden. 36:4 Alle Kunstverstaendigen, die alle Arbeiten fuer das Heiligtum ausfuehrten, kamen aber - jeder von seiner Arbeit, die er gerade verrichtete - 36:5 und sagten zu Mose: Das Volk bringt mehr, als man fuer die Arbeit benoetigt, die der Herr auszufuehren befahl. 36:6 Da erliess Mose einen Befehl und liess im Lager ausrufen: Weder Mann noch Frau soll sich weiterhin um eine Abgabe fuer das Heiligtum bemuehen. So bewog man das Volk, nichts mehr zu bringen. 36:7 Es war Material mehr als genug vorhanden, um alle Arbeiten durchzufuehren. 36:8 Die Ausstattung des Heiligtums: 36,8 - 38,31 Die Kunstverstaendigen unter den Arbeitern verfertigten die Wohnstaette aus zehn Zelttuechern: aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, mit Kerubimfiguren; als Kunstweberarbeit machten sie es. [(8-13) 26,1-6] 36:9 Ein Zelttuch war achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit; alle Zelttuecher hatten dasselbe Mass. 36:10 Er fuegte jeweils fuenf Zelttuecher aneinander. 36:11 Dann machte er Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, das das Ende des zusammengefuegten Stueckes bildete; ebenso machte er es am Rande des letzten Zelttuchs des anderen zusammengefuegten Stueckes. 36:12 Fuenfzig Schleifen brachte er an dem einen Zelttuch an und fuenfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefuegten Stueckes; die Schleifen entsprachen einander. 36:13 Dann machte er fuenfzig Goldhaken und verband die Zelttuecher mit den Haken, eines mit dem andern; so wurde die Wohnstaette ein Ganzes. 36:14 Er machte Decken aus Ziegenhaar fuer das Zelt ueber der Wohnstaette; elf Decken stellte er her. [(14-19) 26,7-14] 36:15 Eine Decke war dreissig Ellen lang und vier Ellen breit; die elf Decken hatten dasselbe Mass. 36:16 Er verband fuenf Decken zu einem Stueck und sechs Decken zu einem Stueck. 36:17 Er machte fuenfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des einen zusammengesetzten Stueckes bildete, und ebenso fuenfzig Schleifen am Saum der Decke, welche das Ende des anderen zusammengesetzten Stueckes bildete. 36:18 Er fertigte fuenfzig Kupferhaken an, um das Zelt zusammenzusetzen, damit es ein Ganzes ergaebe. 36:19 Schliesslich machte er fuer das Zelt eine Decke aus roetlichen Widderfellen und darueber eine Decke aus Tahaschhaeuten. 36:20 Er machte fuer die Wohnstaette Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen. [(20-30) 26,15-25] 36:21 Jedes Brett war zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit; 36:22 jedes Brett wurde durch zwei Zapfen mit dem naechsten verbunden. So machte er es mit allen Brettern der Wohnstaette. 36:23 An Brettern fuer die Wohnstaette verfertigte er zwanzig fuer die Suedseite. 36:24 Er stellte vierzig Sockel aus Silber als Unterlage fuer die zwanzig Bretter her: je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes fuer seine beiden Zapfen. 36:25 Fuer die zweite Seite der Wohnstaette, die Nordseite, machte er ebenfalls zwanzig Bretter 36:26 und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes. 36:27 Fuer die Rueckseite der Wohnstaette, die Westseite, verfertigte er sechs Bretter, 36:28 und zwei Bretter stellte er fuer die Eckstuecke an der Rueckseite der Wohnstaette her. 36:29 Sie entsprachen einander und reichten von unten bis oben, zum ersten Ring. So machte er es mit den beiden Brettern, die die beiden Eckstuecke bildeten. 36:30 Es waren also acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber vorhanden: je zwei Sockel als Unterlage fuer ein Brett. 36:31 Er verfertigte Querlatten aus Akazienholz, fuenf fuer die Bretter auf der einen Seite der Wohnstaette, [(31-34) 26,26-30] 36:32 fuenf fuer die Bretter auf der zweiten Seite der Wohnstaette und fuenf fuer die Bretter der Rueckseite der Wohnstaette, der Westseite. 36:33 Er brachte die mittlere Querlatte in der Mitte der Bretter an; sie reichte von einem Ende zum andern. 36:34 Er ueberzog die Bretter mit Gold und machte Ringe aus Gold, die die Querlatten aufnahmen; auch die Querlatten ueberzog er mit Gold. 36:35 Er machte einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; er machte ihn in Kunstweberarbeit, mit Kerubimfiguren. [(35-38) 26,31-37] 36:36 Er machte fuer ihn vier Akaziensaeulen, ueberzog sie mit Gold - auch die Naegel waren aus Gold - und goss fuer sie vier Sockel aus Silber. 36:37 Fuer den Eingang des Zeltes machte er einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit 36:38 sowie seine fuenf Saeulen mit ihren Naegeln und ueberzog ihre Kapitelle und ihre Querstangen mit Gold; ihre fuenf Sockel waren aus Kupfer. 37:1 Dann machte Bezalel die Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch. [(1-9) 25,10-22] 37:2 Er ueberzog sie innen und aussen mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an. 37:3 Er goss fuer sie vier Goldringe und befestigte sie an ihren vier Fuessen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite. 37:4 Er fertigte Stangen aus Akazienholz an und ueberzog sie mit Gold. 37:5 Er steckte die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, so dass man damit die Lade tragen konnte. 37:6 Er verfertigte auch eine Deckplatte aus purem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit. 37:7 Er machte zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeitete sie aus den beiden Enden der Deckplatte heraus, 37:8 und zwar einen Kerub an dem einen Ende und einen Kerub an dem andern Ende der Deckplatte; er arbeitete die Kerubim an ihren beiden Enden heraus. 37:9 Die Kerubim breiteten ihre Fluegel nach oben aus; mit ihren Fluegeln beschirmten sie die Deckplatte, und sie wandten ihre Gesichter einander zu; die Gesichter waren der Deckplatte zugewandt. 37:10 Er fertigte auch den Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch. [(10-16) 25,23-30] 37:11 Er ueberzog ihn mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an. 37:12 Er machte ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertigte um diese Einfassung eine goldene Leiste. 37:13 Er goss fuer ihn vier Goldringe und befestigte die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Fuessen gebildet wurden. 37:14 Die Ringe waren dicht unter der Einfassung, so dass sie die Stangen aufnahmen und man den Tisch tragen konnte. 37:15 Er machte die Stangen aus Akazienholz und ueberzog sie mit Gold, so dass man den Tisch tragen konnte. 37:16 Dazu machte er die Geraete, die auf dem Tisch stehen sollten: seine Schuesseln, Schalen, Kannen und Kruege fuer die Trankopfer - alles aus purem Gold. 37:17 Er machte den Leuchter aus purem Gold. Der Leuchter, sein Gestell und sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blueten waren aus einem Stueck getrieben. [(17-24) 25,31-39] 37:18 Von seinen Seiten gingen sechs Arme aus, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei Leuchterarme auf der anderen Seite. 37:19 Der erste Arm wies drei mandelbluetenfoermige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Bluete, und der zweite Arm wies drei mandelbluetenfoermige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Bluete; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgingen. 37:20 An dem Leuchter waren vier mandelbluetenfoermige Kelche, Knospen und Blueten: 37:21 je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgingen. 37:22 Die Knospen und Arme bildeten mit dem Schaft ein Ganzes; das Ganze war ein Stueck aus getriebenem purem Gold. 37:23 Dann machte er auch fuer den Leuchter die sieben Lampen, seine Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold. 37:24 Aus einem Talent puren Goldes machte er den Leuchter und alle dazugehoerenden Geraete. 37:25 Auch machte er den Raeucheraltar aus Akazienholz, eine Elle lang, eine Elle breit - also quadratisch - und zwei Ellen hoch; seine Hoerner bildeten mit ihm eine Einheit. [(25-28) 30,1-10] 37:26 Er ueberzog ihn mit purem Gold, seine Platte, seine Waende ringsum und seine Hoerner, und brachte an ihm ringsum eine Goldleiste an. 37:27 Er machte fuer ihn zwei Paar Goldringe und befestigte sie unterhalb der Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwaenden, zum Aufnehmen der Stangen, so dass man ihn damit tragen konnte. 37:28 Er machte die Stangen aus Akazienholz und ueberzog sie mit Gold. 37:29 Er bereitete auch das heilige Salboel und das reine duftende Raeucherwerk, wie Salbenmischer sie zubereiten. [30,22-33] 38:1 Dann machte er den Brandopferaltar aus Akazienholz, fuenf Ellen lang, fuenf Ellen breit - also quadratisch - und drei Ellen hoch. [(1-7) 27,1-8] 38:2 Er machte ihm Hoerner an seinen vier Ecken - seine Hoerner bildeten mit ihm ein Ganzes - und ueberzog ihn mit Kupfer. 38:3 Er stellte auch alle Altargeraete her: die Gefaesse, die Schaufeln, die Schalen, die Gabeln und die Feuerpfannen. Alle seine Geraete stellte er aus Kupfer her. 38:4 Er machte auch fuer den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, unterhalb der Einfassung bis zu seiner halben Hoehe. 38:5 Dann goss er vier Ringe an die vier Enden des kupfernen Gitterwerkes zum Aufnehmen der Stangen. 38:6 Er verfertigte die Stangen aus Akazienholz und ueberzog sie mit Kupfer. 38:7 Er steckte die Stangen in die Ringe an den Seiten des Altars, so dass man ihn damit tragen konnte; er machte ihn hohl, aus Brettern. 38:8 Er machte das Becken und sein Gestell aus Kupfer, und zwar aus den Spiegeln der Frauen, die am Eingang des Offenbarungszeltes Dienst taten. 38:9 Dann machte er den Vorhof: fuer die suedliche Laengsseite Vorhofbehaenge aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen. [(9-20) 27,9-19] 38:10 Ihre zwanzig Saeulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer, die Naegel der Saeulen und ihre Querstangen waren aus Silber. 38:11 Fuer die noerdliche Laengsseite hundert Ellen Behaenge; ihre zwanzig Saeulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer; die Naegel der Saeulen und ihre Querstangen waren aus Silber. 38:12 Fuer die Westseite fuenfzig Ellen Behaenge, ihre zehn Saeulen und deren zehn Sockel; die Naegel der Saeulen und ihre Querstangen waren aus Silber. 38:13 Fuer die Vorderseite, gegen Osten hin, fuenfzig Ellen Behaenge, 38:14 und zwar fuenfzehn Ellen Behaenge fuer die eine Seitenwand mit den drei Saeulen und den drei Sockeln, 38:15 ebenso fuer die andere Seitenwand. So waren beiderseits des Vorhoftores fuenfzehn Ellen Behaenge mit den drei Saeulen und den drei Sockeln. 38:16 Alle Behaenge des Vorhofs ringsum bestanden aus gezwirntem Byssus. 38:17 Die Sockel der Saeulen waren aus Kupfer, die Naegel der Saeulen und ihre Querstangen aus Silber, der Ueberzug ihrer Kapitelle aus Silber. Alle Saeulen des Vorhofs hatten Querstangen aus Silber. [Der letzte Satz des Verses ist in H unklar.] 38:18 Fuer das Tor des Vorhofs machte er einen Vorhang: Er war Buntwirkerarbeit aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, zwanzig Ellen breit und fuenf Ellen hoch, entsprechend den uebrigen Behaengen des Vorhofs. 38:19 Ihre vier Saeulen und deren vier Sockel waren aus Kupfer, ihre Naegel aus Silber und auch der Ueberzug ihrer Kapitelle und ihre Querstangen aus Silber. 38:20 Alle Zeltpfloecke fuer die Wohnstaette und den Vorhof ringsum waren aus Kupfer. 38:21 Das ist die Veranlagung zugunsten der Wohnstaette, der Staette der Bundesurkunde; diese Veranlagung hatte Mose den Leviten unter dem Priester Itamar, dem Sohn Aarons, uebertragen. [(21-26) 30,11-16] 38:22 Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, fuehrte alles aus, was der Herr dem Mose befohlen hatte. 38:23 Mit Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, als Steinschneider, Kunstweber und Buntwirker des violetten und roten Purpurs, des Karmesins und des Byssus fuehrte er alles aus. 38:24 Das gesamte Gold, das man fuer alle Arbeiten zur Errichtung des Heiligtums verwendete - es war das Gold der Weihegaben -, wog 29 Talente und 730 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums. 38:25 Das Silber betrug aufgrund der Veranlagung der Gemeinde 100 Talente und 1775 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, 38:26 einen Halbschekel fuer jede Person, also die Haelfte eines Schekels, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, fuer jeden von zwanzig Jahren und darueber, der zur Veranlagung vortreten musste, also fuer 603550 Mann. 38:27 Verwendet wurden 100 Talente Silber zum Guss der Sockel des Heiligtums und der Sockel der Behaenge, 100 Talente fuer 100 Sockel, also ein Talent fuer einen Sockel. 38:28 Aus 1775 Schekel machte er die Naegel fuer die Saeulen, ueberzog die Kapitelle und verband sie miteinander. 38:29 Das Kupfer der Weihegaben betrug 70 Talente und 2400 Schekel. 38:30 Daraus machte er die Sockel fuer den Eingang des Offenbarungszeltes, den kupfernen Altar samt seinem kupfernen Gitterwerk und alle Altargeraete 38:31 sowie die Sockel fuer den Vorhof ringsum, die Torsockel des Vorhofs, alle Zeltpfloecke der Wohnstaette und alle Zeltpfloecke des Vorhofs ringsum. 39:1 Die Anfertigung der Priestergewaender: 39,1-31 Aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin verfertigten sie die gewirkten Gewaender fuer den Dienst im Heiligtum und verfertigten die heiligen Gewaender fuer Aaron, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. [(1-31) 28,1-43] 39:2 Sie stellten das Efod her aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus. 39:3 Sie schlugen goldene Plaettchen breit, schnitten sie in Faeden, um sie zwischen violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus als Kunstweberarbeit einzuwirken. 39:4 Fuer das Efod machten sie miteinander verbundene Schulterstuecke und befestigten sie an ihren beiden Enden. 39:5 Eine Efodschaerpe daran bildete mit ihm ein einziges Stueck und war von derselben Machart, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 39:6 Sie bearbeiteten die in Goldfassungen eingesetzten Karneolsteine und schnitten nach Siegelart die Namen der Soehne Israels ein. 39:7 Man setzte sie dann auf die Schulterstuecke des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 39:8 Die Lostasche verfertigte man als Kunstweberarbeit wie das Efod, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus. 39:9 Sie machten die Lostasche quadratisch, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit. 39:10 Sie besetzten sie mit Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd, 39:11 die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis, 39:12 die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst, 39:13 die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie waren in Gold gefasst. 39:14 Die Steine lauteten auf die Namen der Soehne Israels, zwoelf auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder lautete auf den Namen eines der zwoelf Staemme. 39:15 Sie befestigten an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold. 39:16 Sie machten zwei goldene Einfassungen und zwei Goldringe und befestigten die beiden Ringe an den beiden Enden der Lostasche. 39:17 Die beiden goldenen Schnuere verbanden sie mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche; 39:18 die zwei anderen Enden der Schnuere befestigten sie an den beiden Einfassungen und haengten sie an die Vorderseite der Schulterstuecke des Efod. 39:19 Sie machten noch zwei Goldringe und befestigten sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist. 39:20 Sie machten zwei weitere Goldringe und befestigten sie unten an den beiden Schulterstuecken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschaerpe. 39:21 Sie banden die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur, so dass sie ueber der Efodschaerpe blieb und sich die Lostasche nicht vom Efod verschob, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 39:22 Er machte den Efodmantel als Weberarbeit gaenzlich aus violettem Purpur. 39:23 In seiner Mitte war die Manteloeffnung, wie die Oeffnung eines Panzerhemds; die Oeffnung hatte ringsum einen gewebten unzerreissbaren Rand. 39:24 An seinem unteren Saum machten sie Granataepfel aus violettem und rotem Purpur und aus gezwirntem Karmesin. 39:25 Sie machten Gloeckchen aus reinem Gold und befestigten die Gloeckchen zwischen den Granataepfeln am Saum des Mantels, ringsum zwischen den Granataepfeln: 39:26 ein Gloeckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels fuer den Dienst, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 39:27 Danach machten sie die Leibroecke aus Byssus als Weberarbeit fuer Aaron und seine Soehne, 39:28 den Turban aus Byssus, den Schmuck der Kopfbuende aus Byssus, die leinenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus 39:29 und den Guertel aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, als Buntwirkerarbeit, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 39:30 Sie machten eine Rosette aus purem Gold, das heilige Diadem, und brachten darauf die Inschrift nach Art der Siegelgravierung an: Heilig dem Herrn. 39:31 Sie befestigten sie an einer Schnur aus violettem Purpur, um sie oben am Turban anzubringen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 39:32 Der Abschluss der Arbeiten: 39,32-43 So wurde das ganze Werk fuer die Wohnstaette des Offenbarungszeltes vollendet; die Israeliten taten genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. So machten sie es. 39:33 Sie brachten die Wohnstaette zu Mose: das Zelt mit allen seinen Geraeten, seinen Haken, Brettern, Querlatten, Saeulen und Sockeln, 39:34 die Decke aus roetlichen Widderfellen, die Decke aus Tahaschhaeuten und die Vorhangdecke, 39:35 die Lade der Bundesurkunde mit ihren Stangen und der Deckplatte, 39:36 den Tisch und alle dazugehoerigen Geraete sowie die Schaubrote, 39:37 den Leuchter aus purem Gold, seine Lampen - die Lampen der Reihe nach aufgestellt - und alle seine Geraete sowie das Oel fuer den Leuchter, 39:38 den goldenen Altar, das Salboel, das duftende Raeucherwerk und den Vorhang fuer den Eingang des Zeltes, 39:39 den kupfernen Altar und das zugehoerige kupferne Gitterwerk mit seinen Stangen und allen seinen Geraeten, das Becken und sein Gestell, 39:40 die Behaenge des Vorhofs, seine Saeulen und Sockel sowie den Vorhang fuer das Tor des Vorhofs, seine Schnuere und Zeltpfloecke und alle Geraete fuer den Dienst an der Wohnstaette, am Offenbarungszelt, 39:41 die gewirkten Gewaender fuer den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewaender fuer den Priester Aaron und die Gewaender seiner Soehne fuer den Priesterdienst. 39:42 Genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte, fuehrten die Israeliten die gesamte Arbeit aus. 39:43 Mose besichtigte das ganze Werk: Sie hatten es gemacht, wie der Herr es befohlen hatte. So hatten sie es gemacht, und Mose segnete sie. 40:1 Die Weihe des Heiligtums: 40,1-38 Der Herr sprach zu Mose: 40:2 Am ersten Tag des ersten Monats sollst du die Wohnstaette des Offenbarungszeltes aufstellen. 40:3 Stell die Lade der Bundesurkunde hinein, und verdeck die Lade durch den Vorhang! 40:4 Bring den Tisch hinein, und leg seine Ausruestung zurecht; stell den Leuchter auf, und setz seine Lampen auf! 40:5 Stell den goldenen Raeucheraltar vor die Lade der Bundesurkunde, und haeng den Vorhang vor den Eingang der Wohnstaette! 40:6 Errichte den Brandopferaltar vor dem Eingang der Wohnstaette, des Offenbarungszeltes! 40:7 Das Becken stell zwischen das Offenbarungszelt und den Altar, und giess Wasser hinein! 40:8 Errichte den Vorhof ringsum, und haeng den Vorhang an das Tor des Vorhofs! 40:9 Nimm das Salboel, und salbe die Wohnstaette und alles, was in ihr ist. Weihe sie mit allen ihren Geraeten! So wird sie heilig sein. 40:10 Salbe auch den Brandopferaltar mit all seinen Geraeten, und weihe den Altar! So wird der Altar hochheilig sein. 40:11 Salbe das Becken mit seinem Gestell, und weihe es! 40:12 Dann lass Aaron und seine Soehne zum Eingang des Offenbarungszeltes herantreten, und wasche sie mit Wasser! 40:13 Bekleide Aaron mit den heiligen Gewaendern, salbe und weihe ihn, damit er mir als Priester dient. 40:14 Dann lass seine Soehne herantreten und bekleide sie mit Leibroecken; 40:15 salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir als Priester dienen. Ihre Salbung soll ihnen ein immerwaehrendes Priestertum sichern von Generation zu Generation. 40:16 Mose tat es. Er machte alles, wie es der Herr ihm befohlen hatte. 40:17 Im zweiten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, stellte man die Wohnstaette auf. 40:18 Mose stellte die Wohnstaette auf, legte ihre Sockel hin, setzte ihre Bretter darauf, brachte ihre Querlatten an und stellte ihre Saeulen auf. 40:19 Dann spannte er das Zelt ueber die Wohnstaette und legte die Decke des Zeltes darueber, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 40:20 Dann nahm er die Bundesurkunde, legte sie in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und setzte die Deckplatte oben auf die Lade. 40:21 Er brachte die Lade in die Wohnstaette, spannte die Vorhangdecke auf und verdeckte so die Lade der Bundesurkunde, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 40:22 Er stellte den Tisch in das Offenbarungszelt, an die Nordseite der Wohnstaette, vor den Vorhang. 40:23 Darauf schichtete er die Brote vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 40:24 Er stellte den Leuchter in das Offenbarungszelt, dem Tisch gegenueber, an die Suedseite der Wohnstaette. 40:25 Er setzte die Lampen vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 40:26 Dann stellte er den goldenen Altar in das Offenbarungszelt vor den Vorhang. 40:27 Er liess auf ihm duftendes Raeucherwerk verbrennen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 40:28 Dann haengte er den Vorhang an den Eingang der Wohnstaette. 40:29 Den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnstaette, des Offenbarungszeltes, und brachte auf ihm das Brand- und Speiseopfer dar, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 40:30 Er stellte das Becken zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und goss Wasser zum Waschen hinein. 40:31 Darin wuschen Mose, Aaron und seine Soehne ihre Haende und Fuesse. 40:32 Wenn sie in das Offenbarungszelt eintraten oder sich dem Altar naeherten, wuschen sie sich, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. 40:33 Er errichtete den Vorhof um die Wohnstaette und den Altar und liess den Vorhang am Tor des Vorhofs aufhaengen. So vollendete Mose das Werk. 40:34 Dann verhuellte die Wolke das Offenbarungszelt, und die Herrlichkeit des Herrn erfuellte die Wohnstaette. 40:35 Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten, denn die Wolke lag darauf, und die Herrlichkeit des Herrn erfuellte die Wohnstaette. 40:36 Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnstaette erhob, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung dauerte. 40:37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. 40:38 Bei Tag schwebte ueber der Wohnstaette die Wolke des Herrn, bei Nacht aber war an ihr Feuer vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange ihre Wanderung dauerte.