73:1 Das dritte Buch Das scheinbare Glueck der Frevler [Ein Psalm Asafs.] Lauter Guete ist Gott fuer Israel, fuer alle Menschen mit reinem Herzen. 73:2 Ich aber - fast waeren meine Fuesse gestrauchelt, beinahe waere ich gefallen. [37,1; Jer 12,1] 73:3 Denn ich habe mich ueber die Prahler ereifert, als ich sah, dass es diesen Frevlern so gut ging. [(3-12) Ijob 21,7-13] 73:4 Sie leiden ja keine Qualen, ihr Leib ist gesund und wohlgenaehrt. [Text korr.] 73:5 Sie kennen nicht die Muehsal der Sterblichen, sind nicht geplagt wie andere Menschen. 73:6 Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck, wie ein Gewand umhuellt sie Gewalttat. [17,10] 73:7 Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett, ihr Herz laeuft ueber von boesen Plaenen. [Ijob 15,27; Jer 5,28] 73:8 Sie hoehnen, und was sie sagen, ist schlecht; sie sind falsch und reden von oben herab. 73:9 Sie reissen ihr Maul bis zum Himmel auf und lassen auf Erden ihrer Zunge freien Lauf. 73:10 Darum wendet sich das Volk ihnen zu und schluerft ihre Worte in vollen Zuegen. [das Volk ihnen zu, woertlich: sein Volk hierher. Text korr.; H: Wasser in Fuelle schluerfen sie.] 73:11 Sie sagen: "Wie sollte Gott das merken? Wie kann der Hoechste das wissen?" [10,11] 73:12 Wahrhaftig, so sind die Frevler: Immer im Glueck, haeufen sie Reichtum auf Reichtum. [17,14] 73:13 Also hielt ich umsonst mein Herz rein und wusch meine Haende in Unschuld. [26,6; Mal 3,14] 73:14 Und doch war ich alle Tage geplagt und wurde jeden Morgen gezuechtigt. [Ijob 7,18] 73:21 Mein Herz war verbittert, mir bohrte der Schmerz in den Nieren; 73:22 ich war toericht und ohne Verstand, war wie ein Stueck Vieh vor dir. 73:15 Haette ich gesagt: "Ich will reden wie sie", dann haette ich an deinen Kindern Verrat geuebt. [Text korr. nach S und der aramaeischen Uebersetzung.] 73:16 Da sann ich nach, um das zu begreifen; es war eine Qual fuer mich, 73:17 bis ich dann eintrat ins Heiligtum Gottes und begriff, wie sie enden. 73:18 Ja, du stellst sie auf schluepfrigen Grund, du stuerzt sie in Taeuschung und Trug. 73:19 Sie werden ploetzlich zunichte, werden dahingerafft und nehmen ein schreckliches Ende, [49,15] 73:20 wie ein Traum, der beim Erwachen verblasst, dessen Bild man vergisst, wenn man aufsteht. [Ijob 20,8 Woertlich: Wie ein Traum nach dem Erwachen, Herr, in der Stadt vertreibst du ihr (Goetzen)bild.] 73:23 Ich aber bleibe immer bei dir, du haeltst mich an meiner Rechten. [121,5; Roem 8,35-39] 73:24 Du leitest mich nach deinem Ratschluss und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit. [16,10; 49,16] 73:25 Was habe ich im Himmel ausser dir? Neben dir erfreut mich nichts auf der Erde. [ausser dir: ergaenzt.] 73:26 Auch wenn mein Leib und mein Herz verschmachten, / Gott ist der Fels meines Herzens und mein Anteil auf ewig. [142,6; Num 18,20; Dtn 10,9; Klgl 3,24] 73:27 Ja, wer dir fern ist, geht zugrunde; du vernichtest alle, die dich treulos verlassen. 73:28 Ich aber - Gott nahe zu sein ist mein Glueck. / Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. Ich will all deine Taten verkuenden.