28. August Hl. Augustinus Bischof, Kirchenlehrer Ueber Augustinus sind wir gut unterrichtet durch seine Bekenntnisse (Confessiones), in denen er seine Irrwege bekennt und die Fuehrung Gottes preist. Er war der Sohn des Heiden Patricius und der Christin Monika, wurde in Tagaste geboren, studierte in Madaura und Karthago und wurde Lehrer der Rhetorik in Tagaste und Karthago. 383 siedelte er nach Rom ueber, 384 begann er seine Lehrtaetigkeit in Mailand. Mailand wurde fuer sein leidenschaftliches Herz und seinen suchenden Geist entscheidend. Er las Platon und lernte den Bischof Ambrosius kennen. In der Osternacht 387 empfing er die Taufe. Schon vorher hatte er sich von jener gewiss ungewoehnlichen Frau getrennt, mit der er vierzehn Jahre gelebt hatte. Nun loeste er sich auch von seiner Karriere und seinem Besitz. Er kehrte nach Tagaste zurueck und begann mit einigen Freunden ein klosteraehnliches Leben zu fuehren. Aber bald entdeckte ihn der Bischof von Hippo und weihte ihn 391 zum Priester. Nach dem Tod des Bischofs wurde Augustinus sein Nachfolger in Hippo. Er lebte nun mit einigen Klerikern zusammen, fuer die er auch eine Regel schrieb; sie enthaelt grundlegende Normen fuer das Zusammenleben einer religioesen Gemeinschaft. Augustinus starb 430, waehrend die Vandalen seine Bischofsstadt belagerten. Augustinus ist der bedeutendste lateinische Kirchenvater. Er schrieb ausser den Bekenntnissen die 22 Buecher ueber den Gottesstaat, philosophische und theologische Abhandlungen, Schrifterklaerungen, Predigten, Briefe. Die Philosophie und Theologie des Westens, aber auch die Froemmigkeit stehen bis heute unter seinem Einfluss. Zu dir hin geschaffen Gross bist du, Herr, und ueber alles Lob erhaben. Und da will der Mensch dich preisen, dieser winzige Teil deiner Schoepfung. Du selbst regst ihn dazu an; denn du hast uns zu dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir. Sag mir in der Fuelle deiner Erbarmung, mein Herr und mein Gott, was du mir bist! Sag zu meiner Seele: Dein Heil bin ich. Sag es so, dass ich es hoere! (Augustinus, Bekenntnisse)