Die Welt der Sicherungen, der Ansprueche und der Forderungen ist zuletzt eine Welt der Angst. Wenn die Angst heute auch auf viele Christen uebergreift und ihren furchtbaren Ausdruck darin findet, dass sie mit den Gottlosen wetteifern im Ersinnen immer schrecklicherer Todeswaffen, so hat das seinen tiefsten Grund in dem verborgenen Zwiespalt ihrer Existenz. Alle letzte Angst des Menschen kommt aus der Luege und noch aus Resten der Luege, in denen er lebt; ist Angst davor, dass etwas aufgedeckt wird. Die Luege im Christen ist die, dass er sich Christ nennt und dennoch der Liebe nicht glaubt. Nur wer arm ist in dieser Welt, wer es wagt, ganz angewiesen zu sein auf die Liebe des Vaters, ganz ihr ausgeliefert, ihr allein, der fuerchtet sich nicht, er vertraut. Denn, Furcht ist nicht in der Liebe (1 Joh 4,18) (Heinrich Spaemann).