Es gibt Menschen, die sich zu behaupten wissen, und andere, die sich in Hingabe verzehren. Wer sich durchsetzt, erringt seine Erfolge. Wer sich verzehrt, sieht unter Umstaenden seine Erfolge hinschwinden. Wer sich behauptet, steht aber gleichsam mit dem Gesicht in der falschen Richtung, er steht gegen die Richtung seines Lebens, denn das Leben des Erwachsenen ist auf das Abnehmen eingerichtet. Wer sich hingibt, steht in der Richtung, in der sein Leben sich vollzieht, und lebt im Einklang mit ihm. Wer sich behauptet, ist darum ungluecklicher, als wer sich verbraucht, und hat weniger teil an der Wahrheit. Die Seligpreisungen, die in der Bergpredigt stehen, geben den Massstab. Leben und ewiges Leben sind dasselbe. Es fliesst eins ins andere. Beider Geheimnis ist das Gewaehren und Empfangen von Vergebung. Darum steht die Taufe, die von Tod und Leben spricht und von Schuld und Vergebung, am Anfang. Wer seine Taufe versteht, weiss, dass er Gottes Kind ist und einen Vater hat. Er weiss, dass er gefuehrt wird und dass der Tod ein Heimweg ist. Er wird sich ins Leben einueben und den Tod nicht mehr gar so wichtig nehmen (Joerg Zink).