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       # taz.de -- DER RECHTE RANDWO NSU-KUMPEL PUBLIZIEREN: Ein Verlag will verbinden
       
       Von der Kleinstadt in die Landeshauptstadt: Aus dem
       schleswig-holsteinischen Preetz ist der rechtsextreme Regin-Verlag von
       Dietmar Alfred R. Sokoll mit seinem Programm zwischen rechtsextremen
       Klassikern und rechts-esoterischer Literatur in die Kieler Steinstraße
       gezogen. Ganz neu im Angebot: Eric Fröhlich / Benedikt Kaiser: „Phänomen
       Inselfaschismus“.
       
       Seit Mai kann das 300 Seiten starke Buch über die „britischen Blackshirts
       und irischen Blueshirts“ bestellt werden, für 24,95 Euro. Eine vermeintlich
       „unbekannte autoritäre Bewegung auf der Insel“ würde vorgestellt, heißt es
       im Ankündigungstext. Die „Blueshirts“, hinter denen sich die „Army Comrades
       Association“ um Eoin O’Duffy verbirgt, war in den 1930er-Jahren von Adolf
       Hitler und Benito Mussolini beeinflusst. Auch die „Blackshirts“, die
       „British Union of Fascists“ um Oswald Mosley, hatten sich an Mussolini
       orientiert.
       
       Die Autoren sind in der rechten Szene gut vernetzt. Benedikt „Benni“ Kaiser
       ist Teil des militanten Kameradschaftsnetzwerks „Freies Netz“, wie sich
       herausstellte, als Hacker in dessen Online-Forum einbrachen. In dem Forum
       wirkte auch der im Verfahren gegen die rechtsextreme Terrorzelle NSU
       Mitangeklagte Ralf Wohlleben mit, der eine der Mordwaffen geliefert haben
       soll.
       
       Nach Aussagen von Ermittlern im NSU-Verfahren soll auch Co-Autor Fröhlich
       gute Kontakte zu Wohlleben gehabt haben. „Sehr gute“, betont Volkmar Wölk,
       Rechtsextremismusexperte der Linkspartei in Sachsen, der mehrere Bücher zum
       militanten und intellektuellen Rechtsextremismus veröffentlicht hat. Für
       Wölk passt das Buch von Kaiser und Fröhlich gut zum Regin-Verlag: „Der
       Verlag will mit seinem Programm von vermeintlich wissenschaftlichen rechten
       Publikationen das intellektuelle Milieu wie auch die militante Szene der
       rechtsextremen Szene ansprechen – und beide Strömungen verbinden.“
       
       Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die
       rechte Szene nicht nur in Norddeutschland
       
       23 May 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR ANDREAS SPEIT
       
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