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       # taz.de -- Nepal fünf Tagen nach dem Erdbeben: Teenager noch lebend geborgen
       
       > Der überlebende Junge war in einem Hohlraum gefangen. Die Zahl der
       > Todesopfer ist inzwischen auf mehr als 5.500 gestiegen.
       
   IMG Bild: Der nach noch fünf Tagen gerettete 18-jährige Pemba Tamang kurz vor dem Abtranspoort in einem Krankenwagen.
       
       KATHMANDU ap | Fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal haben
       Retter einen Teenager lebend aus den Trümmern befreit. Der 18-Jährige sei
       bei Bewusstsein und ansprechbar, sagte der Polizist L. B. Basnet am
       Donnerstag. „Er sagte seinen Namen, seine Adresse und ich habe ihm etwas
       Wasser gegeben“, berichtete Basnet, der zu dem Eingeschlossenen
       vorgedrungen war. Danach habe er den Teenager aus dem Hohlraum geholt.
       
       Die Hilfsorganisation USAID teilte mit, der Jugendliche habe in den
       Überresten eines siebenstöckigen Hauses in der Hauptstadt Kathmandu
       überlebt. Er habe zwar nicht sehr tief im Schutt gesteckt, sei aber
       zwischen zwei zusammengebrochenen Deckenkonstruktionen eingesperrt gewesen.
       Die Helfer hätten stundenlang gearbeitet, um den Jungen freizubekommen.
       
       Der Jugendliche sei mit Hilfe einer Kamera entdeckt worden, sagte der
       Leiter des Teams, Andrew Olvera. Nur die Reste der Stahlarmierung hätten
       verhindert, dass riesige Betonplatten auf die Retter und den Jungen
       gestürzt seien. „Die ganze Operation ist gefährlich“, sagte er. „Aber der
       Preis steht gegen das Risiko. Um ein Menschenleben zu retten, riskieren wir
       fast alles.“
       
       Als der 18-Jährige endlich auf einer Trage ins Freie gebracht wurde,
       brachen die Umstehenden in lauten Jubel aus. Der völlig verstaubte Junge
       kam sofort an einen Tropf. Er schien benommen und blinzelte nach Tagen in
       der Dunkelheit im gleißenden Sonnenlicht.
       
       Die Zahl der Todesopfer des verheerenden Himalaya-Bebens liegt bei mehr als
       5500. Allein in Nepal seien 5489 Menschen umgekommen und 11 440 verletzt
       worden, teilte die Polizei der besonders stark getroffenen Hauptstadt
       Kathmandu mit. Weitere Tote gab es in Indien und Tibet.
       
       30 Apr 2015
       
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