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       # taz.de -- Lehrerproteste in Brasilien: Hunderte Verletzte
       
       > Im Süden Brasiliens protestieren Lehrer gegen Pensionskürzungen. Dabei
       > kommt es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei.
       
   IMG Bild: Tränengaseinsatz gegen Lehrer in Curitiba.
       
       RIO DE JANEIRO ap | Bei Ausschreitungen während eines Lehrerstreiks im
       Süden Brasiliens sind mindestens 150 Menschen verletzt worden. Die Polizei
       ging am Mittwoch mit Gummigeschossen, Blendgranaten und Tränengas gegen
       Demonstranten vor, die versuchten, das Regionalparlament des Staats Parana
       in der Stadt Curitiba zu stürmen.
       
       Dort berieten die Abgeordneten gerade über Pensionskürzungen für Lehrer und
       andere Beamte. Erst nach Stunden erschienen die Tumulte vor Anbruch der
       Nacht abzuklingen.
       
       Fernsehbilder zeigten, wie Hunderte protestierende Lehrer flohen, weil
       Blendgranaten und Tränengasbehälter in ihrer Mitte explodierten. Die
       städtische Regierung von Curitiba erklärte auf ihrer Internetseite,
       mindestens 150 Menschen hätten sich wegen bei dem Gemenge zugezogenen
       Verletzungen behandeln lassen müssen. Das Sicherheitssekretariat des
       Staates sprach von rund 20 verletzten Polizisten. Wie schwer die
       Verletzungen waren, war zunächst nicht bekannt.
       
       Bürgermeister Gustavo Fruet nannte die Szenen einen „Krieg ohne Vorbild“.
       Die Schuld für die „vorhergesagte Tragödie“ gab er den Sicherheitskräften.
       Für diese ist die Staatsregierung verantwortlich. Diese erklärte auf ihrer
       Webseite, dass sie „die Taten der Konfrontation, Aggression und
       Vandalismus, die diesen Nachmittag von Demonstranten verursacht wurden,
       zutiefst bedauert“. Maskierte hätten Steine, Feuerwerkskörper, Stöcker und
       Eisenstange benutzt, um durch die Polizeireihen durchzudringen. Sieben
       Personen seien festgenommen worden.
       
       30 Apr 2015
       
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