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       # taz.de -- Oberstes US-Gericht prüft Zulassung: Homo-Ehe vor Gericht
       
       > In den USA steht eine Grundsatzentscheidung über die Ehe
       > gleichgeschlechtlicher Paare bevor. Bis jetzt ist sie in 36 der 50
       > Bundesstaaten erlaubt.
       
   IMG Bild: Streben nach Glück: Demonstranten vor dem Obersten Gerichtshof in Washington im März
       
       WASHINGTON ap | Der Oberste Gerichtshof der USA nimmt am heutigen Dienstag
       Beratungen über die bundesweite Zulassung der Ehe gleichgeschlechtlicher
       Paare auf. Damit treibt eine gesellschaftliche Entwicklung auf einen
       Höhepunkt zu, die vom Totalverbot der Homo-Ehe in etwas mehr als zehn
       Jahren zu deren Zulassung in 36 der 50 US-Staaten und dem Hauptstadtbezirk
       Columbia führte.
       
       Vor das Verfassungsgericht gebracht wird die Zulassung der Homo-Ehe von den
       Staaten Kentucky, Michigan, Ohio und Tennessee, für die das
       Bundesberufungsgericht Cincinnati zuständig ist. Dieser Bundesgerichtshof
       war der einzige, der staatliche Verbote der Homo-Ehe aufrechterhalten hat,
       nachdem das Oberste Gericht in Washington die Grundsäulen des
       Bundesgesetzes zum Verbot der Homo-Ehe 2013 kassiert hatte.
       
       Die Entscheidung machte - in Kategorien des föderalen Systems Deutschlands
       übertragen - die Homo-Ehe zur Ländersache. Als erster US-Staat ließ
       Massachusetts 2004 die Homo-Ehe zu. Seit der
       Verfassungsgerichtsentscheidung 2013 fiel das Verbot der Homo-Ehe bis
       vergangenen Oktober in einem Drittel der 50 US-Staaten. Danach stieg die
       Zahl auf 36.
       
       Den Einzelstaaten geht es nicht mehr nur um die Homo-Ehe an sich, sondern
       auch darum, wie weit Bundesrecht über dem Landesrecht steht. „In diesem
       Fall geht es nicht um die beste Definition von Ehe“, schreibt der Vertreter
       Michigans, John Bursch, in seiner Eingabe an des Gericht. „Es geht um die
       fundamentale Frage, wie unsere Demokratie Debatten über
       Gesellschaftspolitik regelt: Wer entscheidet, die Bürger in jedem Staat
       oder die Bundesjustiz?“
       
       Die Mitgliedschaft im Bundesstaat USA setzt voraus, dass der Einzelstaat
       die US-Verfassung anerkennt. Deswegen hat das Oberste Gericht in Washington
       großen Einfluss. 1967 schaffte das Verfassungsgericht einzelstaatliche
       Verbote von Ehen zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe ab, 1973 in
       einer weiteren Grundsatzentscheidung das Abtreibungsverbot.
       
       28 Apr 2015
       
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