# taz.de -- Konflikt zwischen Israel und Syrien: Luftangriff auf Golanhöhen
> Israel hat einen mutmaßlichen Terrorangriff an der syrischen Grenze
> abgewehrt. Ministerpräsident Netanjahu lobte den Einsatz. Es ist von vier
> Toten die Rede.
IMG Bild: Israelischer Soldat auf den Golanhöhen, März 2015
JERUSALEM ap | Das israelische Militär hat an der Grenze zu Syrien einen
Luftangriff auf mutmaßliche Extremisten geflogen. „Eine Gruppe bewaffneter
Terroristen“ habe sich der Grenze mit einem Sprengsatz genähert, der
israelischen Truppen gegolten habe, teilte die Armee am Sonntag mit. Die
Luftwaffe habe die Männer ins Visier genommen und damit eine Attacke
verhindert. Angaben zu Opfern machte Israel nicht. Syrische Staatsmedien
berichteten zunächst nicht über den Vorfall.
Doch meldete das Syrische Observatorium für Menschenrechte die Tötung vier
syrischer Soldaten durch eine vom israelisch besetzten Teil der Golanhöhen
abgefeuerten Rakete. Ob das Geschoss von einem Flugzeug oder von einem
Fahrzeug kam, sei jedoch unklar.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lobte die am Luftangriff
beteiligten Truppen. „Jeder Versuch, unseren Soldaten und Zivilisten zu
schaden, wird mit einer entschiedenen Reaktion beantwortet wie die
Militäraktion heute Abend, die eine Terrorattacke vereitelte“, teilte er
[1][über Twitter] mit.
Israel versucht zwar, sich aus dem seit mehr als vier Jahren tobenden
Bürgerkrieg in Syrien herauszuhalten. Auf gelegentlichen Beschuss reagiert
es jedoch mit Vergeltungsangriffen.
## Iranische und russische Waffen in Syrien im Visier
Israel droht zudem immer wieder, die Lieferung hoch entwickelter Waffen an
die schiitische Hisbollah im Libanon notfalls auch mit militärischen
Mitteln zu stoppen. Die israelische Luftwaffe soll mehrfach iranische
Raketen und russische Luftabwehrsysteme in Syrien ins Visier genommen
haben.
Mitte Januar hatte Israel bei einem Luftangriff auf den syrisch
kontrollierten Teil der Golanhöhen sechs Hisbollah-Kämpfer und einen
iranischen General getötet. Die Hisbollah griff knapp zwei Wochen später
einen israelischen Militärkonvoi an und tötete zwei Soldaten. Israel
reagierte mit Artilleriebeschuss auf Hisbollah-Stellungen im Libanon. Die
Hisbollah unterstützt Syriens Präsident Baschar al-Assad im Bürgerkrieg.
Israel und Syrien gelten als erbitterte Feinde. Trotz der frostigen
Beziehungen hatte die Assad-Dynastie in den vergangenen 40 Jahren dafür
gesorgt, dass es in der Grenzregion überwiegend ruhig blieb. Israel
befürchtet, dass Syrien nach einem möglichen Sturz Assads in die Hände von
Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat oder mit Al-Kaida verbündeten
Gruppen fallen könnte.
27 Apr 2015
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