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       # taz.de -- Krieg im Jemen: UN-Sondergesandter legt Amt nieder
       
       > Der Spitzendiplomat Dschamal Benomar wird nicht länger für den Jemen
       > zuständig sein. Einen Nachfolger wollen die Vereinten Nationen bald
       > bekanntgeben.
       
   IMG Bild: Wirft hin: Dschamal Benomar.
       
       NEW YORK ap | Inmitten des blutigen Machtkampfs um den Jemen legt der
       zuständige UN-Sondergesandte Dschamal Benomar sein Amt nieder. Das teilten
       die Vereinten Nationen am Mittwoch mit. Benomar habe nach vier Jahren
       Interesse an einer neuen Aufgabe bekundet. Sein Nachfolger werde bald
       bekanntgegeben. Wegen ausbleibender Fortschritte bei den Bemühungen um eine
       Friedenslösung für den umkämpften Jemen war zuletzt Kritik an Benomar laut
       geworden, vor allem aus Saudi-Arabien, Jemens nördlichem Nachbarn.
       
       Das Königreich führt derzeit [1][eine Militärkoalition gegen die im Jemen
       aktiven Huthi-Rebellen] an. Mit Luftangriffen soll der Vormarsch der
       schiitischen Aufständischen gestoppt werden, die den international
       anerkannten jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi in die Flucht
       getrieben haben.
       
       Die UN würden nichts unversucht lassen, den Friedensprozess wieder in Gang
       zu bringen, hieß es in der Mitteilung zu Benomars Rücktritt weiter. Doch
       ist diese Aufgabe schwieriger denn je geworden, da sich der Kampf um den
       bitterarmen Jemen zu einem Stellvertreterkonflikt zwischen Saudi-Arabien
       und dessen sunnitischen Verbündeten einerseits sowie dem überwiegend
       schiitischen Iran andererseits entwickelt hat, der die Huthi-Rebellen
       unterstützt. Mehr als 700 Menschen sind seit Beginn der Luftangriffe
       getötet worden.
       
       Mit dem jüngsten Erstarken der Huthi-Aufständischen wuchs auch der Druck
       auf Benomar. Erst vergangene Woche hatte der saudi-arabische UN-Botschafter
       Abdallah Al-Muallimi den Abgang des marokkanischen Spitzendiplomaten
       angedeutet. „Wir unterstützen die Mission des Sondergesandten des
       UN-Generalsekretärs weiter, wen auch immer er zum Sondergesandten ernennt,
       und ja, fürs erste ist das Dschamal Benomar“, sagte Al-Muallimi vor
       Reportern.
       
       Im Jahr 2011 war Benomar mit der Aufgabe betraut worden, den Jemen aus dem
       Chaos nach dem Arabischen Frühling in eine friedliche Phase des Übergangs
       zu begleiten. Zeitweise wurde das Land sogar als politisches Musterbeispiel
       gelobt. Doch räumten die UN nun in der Stellungnahme ein, dass „dieser
       Prozess leider durch die dramatische Gewalteskalation unterbrochen“ worden
       sei.
       
       16 Apr 2015
       
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