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       # taz.de -- Protest in Spanien: Hologramme für Meinungsfreiheit
       
       > Tausende kamen in der spanischen Hauptstadt Madrid zusammen – als
       > Hologramme. Sie demonstrierten gegen das neue „Knebelgesetz“.
       
   IMG Bild: Realer Protest mit virtuellen Mitteln.
       
       MADRID taz | Wer vor dem spanischen Parlament demonstriert kann mit einem
       Bußgeld von bis zu 600.000 Euro belegt werden, so steht es im vor Ostern in
       Kraft getretenen „Gesetz zur Sicherheit der Bürger“.
       
       Tausende Menschen aus aller Welt ließen sich davon nicht abschrecken. Sie
       kamen am Freitagabend vor dem Kongress in Madrid zusammen – als Hologramm.
       Die Demonstration wurde dreidimensional in den Raum vor der spanischen
       Volksvertretung projiziert.
       
       Die Teilnehmer hatten ihr Gesicht zuvor für die „weltweit erste
       holographische Demonstration“ [1][auf einer Internetseite] des Bündnisses
       „Wir sind kein Delikt“ eingescannt, das seit Monaten gegen das sogenannte
       „Knebelgesetz“ der konservativen Regierung unter Mariano Rajoy mobil macht.
       
       „Mit dieser Initiative erzählen wir von einer surrealistischen Zukunft, in
       der du dich entmaterialisieren musst, um die fehlende Meinungsfreiheit
       anzuklagen“, erklärt eine Sprecherin der Initiative.
       
       Neben Demonstrationen vor dem Parlament werden unter anderem das Filmen und
       Fotografieren von Polizeibeamten im Einsatz oder das Twittern über eine
       nichtangemeldete Demonstration mit einem Bußgeld von 300 bis 600.000 Euro
       geahndet.
       
       12 Apr 2015
       
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