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       # taz.de -- Urteil im Ramelow-Prozess: So gut wie ein Freispruch
       
       > Das Verfahren gegen Thüringens Ministerpräsident Ramelow wird
       > eingestellt: Er war an der Blockade einer Nazi-Demo 2010 beteiligt.
       
   IMG Bild: Jetzt strahlt Ramelow wieder: Das Verfahren gegen ihn wurde einstellt
       
       BERLIN taz | Das Amtsgericht Dresden hat das Verfahren gegen den
       Thüringischen Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) eingestellt. Das
       erfuhr die taz am Donnerstag aus Gerichtskreisen. Ramelow war die
       Organisation der Blockade der rechtsradikalen „Jungen Landsmannschaft
       Ostdeutschland“ im Jahr 2010 zur Last gelegt worden.
       
       Das Verfahren war ursprünglich wegen Geringfügigkeit eingestellt worden,
       die Kosten sollte jedoch Ramelow tragen. Er legte deshalb Einspruch ein.
       Sein Anwalt Johannes Eisenberg stellte noch einmal umfangreiche
       Beweisanträge.
       
       Polizisten sollten bezeugen, dass Ramelow bei der Blockade vor allem als
       Vermittler tätig war und deshalb freizusprechen sei. Statt eines
       Verhandlungstermins kam gestern die Nachricht der Einstellung – diesmal
       aber ohne Kosten für Ramelow.
       
       Am 13. Februar 2010 hatten sich 12.000 Dresdner der Landsmannschaft
       entgegengestellt. Dabei war auch Ramelow, damals noch Fraktionschef im
       Thüringer Landtag. Die Dresdner Justiz klagte neben ihm mehrere andere
       Linken-PolitikerInnen an und beantragte, drei Tage vor seiner Wahl zum
       Ministerpräsidenten, die Aufhebung seiner Immunität.
       
       Ramelow selbst hatte mehrmals betont, es gehe dem Gericht offenbar nicht um
       die Sanktion strafbaren Verhaltens, „sondern um eine dezidiert politisch
       motivierte Verfolgung eines Menschen, der sich gegen rechtsradikale und
       geschichtsleugnende Thesen“ gewandt habe.
       
       9 Apr 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Heide Oestreich
       
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