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       # taz.de -- Stadtrat in Essen: Jetzt wieder ohne AfD
       
       > Bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr zog die AfD erstmalig in den
       > Essener Rat ein. Jetzt ist sie wieder ganz draußen.
       
   IMG Bild: Rechtsdraußen: Rathaus in Essen
       
       KÖLN taz | Die Alternative für Deutschland (AfD) in Essen hat ein Problem
       und alle anderen freuen sich: In der vergangenen Woche hat die
       rechtspopulistische Partei ihren letzten Mandatsträger im Stadtparlament
       verloren. Der bislang noch verbliebene AfD-Ratsherr hat seinen Austritt
       erklärt. Damit ist der Essener Rat nun wieder AfD-frei.
       
       Bei den Kommunalwahlen im Mai vergangenen Jahres hatte die AfD noch kräftig
       feiern können: Drei Ratsmandate gewann die Partei und zog damit in
       Fraktionsstärke erstmalig in den Rat der Ruhrgebietsmetropole ein.
       
       Doch der Jubel währte nicht lange: Als Erstes trat Menno Aden aus. Die AfD
       in Essen sei eine Chaostruppe, mit der sich nicht vernünftig
       zusammenarbeiten ließe, begründete er seinen Abgang. Das Ratsmandat behielt
       der umstrittene Jurist, der als Rechtsaußen gilt, weil er beispielsweise
       Vorträge für die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei „Pro Deutschland“
       gehalten und lange für die Junge Freiheit geschrieben hat.
       
       Als Zweites machte der AfD-Spitzenkandidat Marco Trauten die Biege. Der
       Kreisvorstand hatte ihn wegen angeblicher Veruntreuung von Parteigeldern
       angezeigt. Zuvor war Trauten bereits vom AfD-Landesverband seines Amtes als
       Essener AfD-Chef enthoben worden, nachdem er die Methoden der Antifa mit
       denen der NSDAP verglichen hatte. Auch er behielt sein Ratsmandat.
       
       ## Trauer hält sich in Grenzen
       
       So verblieb nur noch Jochen Backes. Bis zu den Vorstandswahlen am 29. März.
       Dort gewann mit 19 zu 14 Stimmen Stefan Keuter gegen den bisherigen
       Parteichef Christoph Wilkes. Keuter steht in der Kritik, weil er mehrmals
       bei den rechtsextrem gefärbten Duisburger Pegida-Ablegern als Redner
       aufgetreten war. Als weitere Vertreter des rechten Flügels wurden zwei
       ehemalige „Republikaner“ in den Vorstand gewählt. Der frühere CDU-Mann
       Backes warf dem neuen Essener Vorstand einen „Schulterschluss mit
       Rechtsextremisten“ vor – und trat anschließend aus der Partei aus.
       
       In einer Erklärung bedauerte der Essener AfD-Vorstand den Abgang. Sein
       Verhalten sei „ungerecht und erstaunlich“ angesichts der Tatsache, dass
       Backes bisher „vertrauensvoll und intensiv“ mit den jetzigen
       Vorstandsmitgliedern zusammengearbeitet habe. Weiter verlangte der Vorstand
       von Backes die Rückgabe seines Ratsmandats, „so wie er es bisher auch von
       den beiden anderen ehemaligen Ratsmitgliedern der AfD gefordert hat“.
       
       Bei den übrig gebliebenen Ratsfraktionen hält sich die Trauer über den
       Zustand der AfD in Grenzen. Die Vorsitzende der Linksfraktion in Essen,
       Gabriele Giesecke, sagt dazu der taz, die Partei sei mit ihren
       „rassistischen und eurokritischen Positionen im Essener Rat gescheitert“.
       Darüber hinaus habe der Protest gegen die „rassistische Bauernfängerei, wie
       sie die AfD oder Bewegungen wie Hogesa und Pegida versuchen“, zum Zerfall
       beigetragen. „Wir hoffen jetzt, dass die Einzelratsvertreter nicht bei
       anderen Parteien mit ihren Positionen Unterschlupf finden“, sagte Giesecke.
       „Sie sind so zur Bedeutungslosigkeit verurteilt, und das ist auch gut so.“
       
       8 Apr 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Helke Ellersiek
       
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