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       # taz.de -- Nach dem Anschlag in Kenia: Attentäter identifiziert
       
       > Kenia trauert um die Terroropfer von Garissa. Ein Attentäter wurde
       > identifiziert. Es soll sich um den Sohn eines Regierungsbeamten handeln.
       
   IMG Bild: Ostergottesdienst in Garissa.
       
       NAIROBI dpa | In Kenia hat am Sonntag eine dreitägige Staatstrauer für die
       148 Opfer eines Massakers militanter Islamisten in der Universität von
       Garissa begonnen. Im ganzen Land wehten Fahnen auf halbmast und Gläubige
       gedachten in den Ostergottesdiensten der Toten.
       
       Auch Papst Franziskus erinnerte während seiner Osterbotschaft an das
       Schicksal verfolgter Christen und dabei insbesondere auch an die in Kenia
       getöteten Studenten: „Den siegreichen Jesus bitten wir, die Leiden unserer
       vielen Brüder und Schwestern zu lindern, die seines Namens wegen verfolgt
       werden.“
       
       Die somalische Terrormiliz Al-Shabaab hatte am Donnerstag 148 Menschen in
       der Universität der Stadt Garissa getötet. Die meisten von ihnen waren
       christliche Studenten. Vier Angreifer wurden nach einer 16 Stunden
       dauernden Belagerung getötet, die Männer sprengten sich der Regierung
       zufolge selbst in die Luft.
       
       An dem Attentat war auch der Sohn eines kenianischen Regierungsbeamten
       beteiligt. Dies bestätigte Regierungssprecher Mwenda Njoka am Sonntag. Der
       Anwalt Abdiram Abdullahi war demzufolge von seinem Vater als vermisst
       gemeldet worden. „Zum Zeitpunkt des Angriffs wurde nach ihm gesucht. Sein
       Vater hat die Sicherheitsbehörden unterstützt“, sagte Njoka.
       
       ## Ist der Vater Landrat?
       
       Der Sprecher bestätigte aber nicht, dass Abdullahi einer der vier getöteten
       Attentäter sei. Die Zeitung The Star meldete, dass Einwohner in Garissa die
       Leiche des jungen Mannes erkannt hatten. Sein Vater ist dem Bericht zufolge
       Landrat im Landkreis Mandera. Dieser liegt im äußersten Nordosten Kenias;
       am Dreiländereck zwischen Kenia, Somalia und Äthiopien.
       
       Präsident Uhuru Kenyatta hatte am Samstag den Attentätern und Hintermännern
       mit schweren Konsequenzen gedroht. „Unsere Vorfahren sind für diese Nation
       gestorben“, sagte Kenyatta in einer aus seinem Amtssitz übertragenen Rede.
       „Wir werden alles tun, um unsere Art zu leben zu verteidigen.“
       
       Fünf Verdächtige wurden nach Angaben der Behörden festgenommen. Mehr als
       100 Verletzte werden in Krankenhäusern in Garissa und Nairobi behandelt.
       Etwa 500 überlebende Studenten des Anschlag verließen Samstag Garissa in
       Bussen, um zu ihren Familien zurückzukehren. Die Bevölkerung spendete
       Nahrungsmittel, Kleider und Geld für die Opfer. Das Rote Kreuz rief in
       Garissa zu Blutspenden auf. Die Universität bleibt auf Anweisung der
       Regierung geschlossen.
       
       5 Apr 2015
       
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