# taz.de -- Jagdverband über Fuchsjagd: „Fuchsjagd ist doppelt nachhaltig“
> Fuchsjagd soll ökologisch sinnlos sein. Außerdem will niemand die Felle
> haben. Die Biologin Astrid Sutor vom Jagdverband widerspricht.
IMG Bild: Störenfried.
Anfang April hat die Regierung in Luxemburg die Fuchsjagd bis 2016
verboten, weil sie die Jagd aus ökologischer Sicht für sinnlos hält. Je
mehr Füchse gejagt werden, desto stärker ist die Geburtenrate, heißt es.
Außerdem würden die Tiere nicht verwertet, weil niemand mehr die Felle
haben will. Astrid Sutor vom Deutschen Jagdverband sieht das ganz anders.
taz: Frau Sutor, warum gibt es in Deutschland noch die Fuchsjagd, nachdem
Luxemburg sie aus ökologischen Gründen verboten hat?
Astrid Sutor: Gerade aus ökologischen Gründen müssen wir die Fuchsjagd
weiter betreiben. Sie ist wichtig für den Artenschutz, zum Beispiel für
Bodenbrüter wie den Kiebitz, das Rebhuhn und den Brachvogel oder Tiere wie
den Feldhasen. Der Druck insbesondere auf bedrohte Arten durch den Räuber
Fuchs ist groß.
In einigen Artenschutzprojekten werden aus der Not heraus deshalb
Lebensräume fuchssicher eingezäunt. Das hat aber mit einem dauerhaften und
damit erfolgreichen Artenschutz für Wildtiere nichts zu tun.
Steigt die Zahl der Füchse nicht gerade durch die Jagd, wie KritikerInnen
sagen?
Die Behauptung, durch die Jagd steigt die Zahl der Füchse, ist biologischer
Nonsens. Der Fuchs ist ein Allesfresser, das Futterangebot für ihn ist in
Kulturlandschaften enorm groß. Eine Fuchsfähe bringt unabhängig von der
Gesamtzahl der Füchse durchschnittlich fünf Welpen zur Welt. Die Jagd hat
keinen Einfluss auf die Anzahl der Jungtiere pro Muttertier.
Ist es nicht unsinnig, Tiere zu jagen, deren tote Körper einfach
weggeworfen werden, weil die Felle mangels Nachfrage nicht verwertet
werden?
Die Antipelzkampagne hat der Verwertung von Füchsen zwar stark geschadet.
Aber es gibt trotzdem immer mehr Menschen, die ihre Jacken lieber mit
Fuchsfell als mit Chemiefasern gefüttert haben wollen. Deshalb bringen
immer mehr Jäger die Bälge zu Kürschnern.
Fuchsjagd ist doppelt nachhaltig: Erstens ist sie aus Artenschutzgründen
alternativlos und zweitens ist es besser, das Fell als natürliche Ressource
zu nutzen, anstatt die Natur mit Chemie-Fasern zu belasten.
3 Apr 2015
## AUTOREN
DIR Anja Krüger
## TAGS
DIR Jagd
DIR Pelz
DIR Fuchs
DIR Fuchs
DIR Großbritannien
DIR taz.gazete
DIR Wildtiere
DIR Schwerpunkt Artenschutz
DIR Einwanderung
DIR Tiere
DIR NRW
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Sommerserie Großstadtrevier: So ein Fuchs!
Gewieft und gar nicht scheu. Dem Fuchs in Berlin auf der Spur. Er kommt in
der Stadt hervorragend zurecht. Großstadtrevier: Folge 1.
DIR Fuchsjagd in Großbritannien: Regierung zieht Gesetz zurück
Die Abstimmung über das Gesetz zur Fuchsjagd wurde abgesagt. Tierschützer
demonstrierten vor dem Parlament. Sie sprachen von „Sadismus“
DIR Kolumne Tier & Wir: Der Moslem der Tierwelt
Hundert Schafe sollen die Wölfe schon gefressen haben! Skandal! Bleiben ja
nur noch 1.999.900 zum Schlachten übrig!
DIR Neues Jagdrecht in Nordrhein-Westfalen: Aufstand der Jagdlobby
Mit Jagdhörnern wollen Jäger und Landleute am Mittwoch gegen das geplante
neue Jagdrecht anblasen. Die größte Oppositionsfraktion steht Gewehr bei
Fuß.
DIR Abschuss: Wolf ohne Angst
Ein Wolf in Schleswig-Holstein verletzte vier Schafe und hatte vor Menschen
keine Scheu. Wenn er aggressives Verhalten zeigt, darf ein Wolfsbetreuer
ihn erschießen.
DIR Konferenz der Tiere: Der Marsch auf Berlin
Die Jagd auf Einwanderer wollen deutsche Tiere nicht länger hinnehmen. Sie
treffen sich zu einer Konferenz und planen Gegenaktionen.
DIR Migranten mit Pfoten: Ausländische Tiere raus?
Die EU hat Angst vor Einwanderern – wie dem Waschbären und der
Schwarzkopf-Ruderente. Dahinter scheint mehr als die Furcht vor Schäden zu
liegen.
DIR Jäger lehnen neues Gesetz ab: Lobby der Katzenmörder
In NRW protestieren Jäger gegen einen Gesetzentwurf des grünen
Umweltministers. Sie wollen, dass der Abschuss von Haustieren erlaubt
bleibt.