# taz.de -- Onlinehandel per Knopfdruck: Amazons Dash Button
> Wenn das Waschmittel alle ist, offline einfach einen Kopf drücken und
> schon kommt die nächste Ladung per Post? Da ist sie, die Zukunft der
> vernetzten Dinge.
IMG Bild: Bislang wird Toilettenpapier an den Wochenenden noch in mühsamer Handarbeit angeliefert. Das will Amazon ändern
Nein, kein Scherz: Amazon führt türklingelgroße Knöpfe ein, mit denen man
Produkte ordern kann: Wer in seine Wohnung die kleinen Buttons mit
WLAN-Verbindung klebt und sein Amazon-Konto entsprechend präpariert, kann
künftig offline online shoppen. Spülmittel alle? Ein Knopfdruck, eine
Bestätigung auf dem Smartphone, schon ist Nachschub auf dem Weg. Über 250
Produkte kann man in den USA so künftig ordern.
Die Kritikreflexe dagegen: Diese Dash Buttons, die aussehen wie aus dem
Waschmittelkarton rausgeplumste Billo-Gimmicks, verschandeln nicht nur
ästhetisch jede Wohnung, sie bauen auch Privaträume zur Shoppingmall um.
Noch näher würde Amazon an unsere Konsumimpulse wohl nur ranrücken,
filterten sie Kaufwünsche aus unseren Hirnströmen. Andererseits: Nie wieder
ein Sonntag ohne Toilettenpapier – das ist eine Aussicht, für die Amazon
Kunden finden wird. Trotz Bedenken gegen den Lohndrücker- und
Innenstadtveröder-Konzern.
Und so provoziert Amazons Dash Button Streit. Was gut ist. Wie schon mit
seiner Lieferdrohne verwandelt der Onlinehändler eine Fachdiskussion in ein
Küchentischgespräch. Seit Jahren tauscht sich die Techbranche über das
„Internet of Things“ aus: Wie werden Kühlschränke, Thermostate und zig
andere Haushaltsgegenstände, die mit dem Internet verbunden sind, unser
Leben verändern? Diese Debatte blieb seltsam abstrakt und blutleer. Weil
sie ohne die Betroffenen stattfand: jeden, von der Hausfrau bis zum
Rentner.
Der Dash Button direkt auf der Waschmaschine ist aber Technologie, die
jeder versteht. Die ganz nah an uns rangerückt ist, Onlinekonsum und
Offlineleben verschmelzen lässt und zu der jeder mitmeinen kann. Sodass wir
endlich anfangen können, zu streiten, wie vernetzt wir künftig zu Hause
leben wollen.
3 Apr 2015
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DIR Meike Laaff
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