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       # taz.de -- Austritte aus der AfD: Nicht mehr als eine „CDU 2.0“
       
       > Die Gründung der AfD-Stiftung „Erasmus“ verbittert wichtige
       > Parteifunktionäre. Die Führung wiederum verbittert ein Papier aus der
       > rechten Ecke.
       
   IMG Bild: Ihr Parteibuch hat sie noch, ihre Ämter nicht mehr: Beatrix Diefenbach
       
       HAMBURG taz | Sie hat es sich anders überlegt. Vorerst. „Ich bin noch in
       der Partei“, sagt Beatrix Diefenbach. Vor dem Wochenende wollte das
       hessische Bundesvorstandsmitglied die AfD noch verlassen. Doch nach ihrer
       Ankündigung hätte sie so viele solidarische Rückmeldungen erhalten, dass
       die Lehrerin erst mal bleiben will. Ihre Ämter hat sie jedoch niedergelegt.
       Und: „Mein Mann bleibt bei seinem Austritt.“
       
       Ihr Mann ist Herbert Frohnhofen, bislang stellvertretender
       AfD-Landessprecher in Hessen. Die beiden hatten die Bundesspitze der AfD
       wegen der internen Richtungsstreite kritisiert und ihr anlässlich der
       parteinahen Stiftungsgründung sogar Rechtsbruch vorgeworfen.
       
       Die Erklärung der wichtigen Parteifunktionäre war deutlich: In den
       „Leitungsgremien auf Bundes- und Landesebene“ stünden „zunehmend Egomanien
       und das Streben nach Macht im Mittelpunkt“. Mit Diffamierungen sei die
       „Diskussion um die Einer-Spitze“ geführt worden. Außerdem halten sie der
       Führung vor, entgegen Parteitagsbeschluss die „Erasmus-Stiftung“ gegründet
       zu haben, um staatliche Mittel abzugreifen.
       
       In der Erklärung fällt kein Name. Im Gespräch sagt Beatrix Diefenbach
       allerdings, dass der Bundesvorsitzende Bernd Lucke von oben herab regiere
       und eine „CDU 2.0“ anstrebe – das sei ihr „zu wenig“. Das hat den Sound der
       „Erfurter Resolution“ um den nationalkonservativen Thüringer
       Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke.
       
       Seit Tagen sorgt das Papier für Aufregung in der Partei, da in ihm die über
       1.600 Unterzeichner fordern, die AfD als eine „patriotische“ Alternative
       des „freien Wortes“ gegen Gender Mainstreaming, Multikulturalismus und
       sogenannte Erziehungsbeliebigkeit zu etablieren. Mit einer „Deutschland
       Resolution“ reagierte Bundesvize Hans-Olaf Henkel auf diese „wolkigen
       Phrasen aus dem Arsenal rechter Splitterparteien“.
       
       31 Mar 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Speit
       
       ## TAGS
       
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