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       # taz.de -- AfD in Thüringen: Flügelstreit spaltet Landtagsfraktion
       
       > Streit zwischen Nationalen und Wirtschaftliberalen: Parteiinternen
       > Kritikern von Fraktionschef Höcke drohen Disziplinierungsmaßnahmen.
       
   IMG Bild: Fähnchen beim thüringischen Landesparteitag der AfD am 14. März
       
       DRESDEN taz | „Die Fraktion ist voll handlungsfähig. Wir konzentrieren uns
       auf die Plenararbeit und stimmen einheitlich ab“, erklärt die
       Pressesprecherin der AfD im Thüringer Landtag. Doch Berichte, die der taz
       aus der elfköpfigen Landtagsfraktion bestätigt wurden, sagen anderes.
       
       Gefolgsleute von Fraktionschef Björn Höcke haben die Abgeordneten Jens
       Krumpe und Oskar Helmerich aufgefordert, sich aus den Fachausschüssen des
       Landtags zurückzuziehen. Andernfalls drohe ihnen Fraktionsausschluss.
       
       Hinter den mühsam kaschierten Spaltungstendenzen in Thüringen steckt
       offensichtlich der Richtungsstreit in der Bundespartei vor dem großen
       Parteitag im Juni. Die Fraktionssprecherin der AfD bestreitet zwar jeden
       Zusammenhang und will sich nicht zu Fraktionsinterna äußern. Es fällt
       jedoch auf, dass die beiden gemaßregelten Abgeordneten neben ihrem Kollegen
       Siegfried Gentele die „Deutschland-Resolution“ unterzeichnet haben.
       
       Sie war die unter anderem von AfD-Bundesvize Hans-Olaf Henkel mitgetragene
       Antwort auf die so genannte „Erfurter Resolution“ und sollte den gemäßigt
       eurokritischen wirtschaftsliberalen Kurs von Parteichef Bernd Lucke
       stützen.
       
       ## Zusammenarbeit mit Pegida
       
       Die inzwischen von 1.500 der 22.000 Parteimitglieder unterzeichnete
       „Erfurter Resolution“ hingegen beschwört den nationalistischen
       Erneuerungsgedanken der Alternative für Deutschland. Man dürfe sich nicht
       dem Stil der etablierten Parteien annähern und ein Zusammengehen mit
       Bewegungen wie Pegida nicht ausschließen. Diese Erklärung geht auf den
       Thüringer Fraktionschef Höcke und auf den sachsen-anhaltischen
       Landesvorsitzenden André Poggenburg zurück.
       
       Parteivize Henkel warf Höcke daraufhin Spaltungsabsichten und „spinnerte
       völkische Ansichten“ vor. Er wolle die Partei nicht spalten, dementierte
       der Angesprochene im Deutschlandfunk, sondern nur auf einem alternativen
       Weg halten. Doch nun zieht sich der Riss durch die eigene
       AfD-Landtagsfraktion. Von Osterdienstag an trifft sie sich auf der Wartburg
       zu einer richtungsbestimmenden Klausur. Eine Tagesordnung liegt noch nicht
       vor.
       
       Der Fraktionschef der CDU im Landtag, Mike Mohring, hatte der konservativen
       Konkurrenz nach Bekanntwerden der „Erfurter Resolution“ Politikunfähigkeit
       angesichts der Grabenkämpfe bescheinigt.
       
       26 Mar 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Michael Bartsch
       
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