# taz.de -- Strafgefangene in Bulgarien: Gewaltwillkür in Räumen voller Dreck
> Die Haftbedingungen in Bulgarien seien katastrophal, meint das
> Antifolterkomitee des Europarates. Häftlinge würden geschlagen, getreten
> oder mit Schlagstöcken traktiert.
IMG Bild: Auch solche Aktionen machen die Verhältnisse nicht besser: Weihnachtsfeier in einem Gefängnis in Sofia.
STRASSBURG dpa | Das Antifolterkomitee des Europarates (CPT) hat Bulgarien
angesichts katastrophaler Haftbedingungen Tatenlosigkeit vorgeworfen und
sofortige Abhilfe verlangt. Auch nach jahrelangen Mahnungen würden die
meisten CPT-Verbesserungsvorschläge ignoriert, hieß es in [1][einer
Erklärung des Komitees] am Donnerstag in Straßburg.
Das Antifolterkomitee forderte die Regierung in Sofia dringend auf, gegen
willkürliche Gewalt und menschenunwürdige Unterbringung von Häftlingen in
Gefängnissen in Sofia, Burgas und Varna vorzugehen.
Häftlinge würden ständig geschlagen, getreten oder mit Schlagstöcken
traktiert, hieß es in dem Text. Die Gefängnisse seien dreckig, voller
Ungeziefer, mit verstopften Abflüssen und Schimmel an den Wänden.
Die Zellen seien überfüllt, Häftlinge müssten ihre Notdurft in Eimern
verrichten. Für das CPT taugen diese Bedingungen „nicht für die
Unterbringung von Menschen und sind eine ernste Gefahr für die Gesundheit
von Gefangenen und dem Personal“.
Das CPT greift nur selten [2][zu einer öffentlichen Erklärung wie dieser],
um Druck auf die Regierung auszuüben. Dies ist erst die siebte öffentliche
Erklärung, die das CPT in den 25 Jahren seines Bestehens veröffentlicht
hat. Gerügt wurden bisher wiederholt Russland, Griechenland und die Türkei.
26 Mar 2015
## LINKS
DIR [1] http://www.cpt.coe.int/documents/bgr/2015-03-26-eng.htm
DIR [2] http://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?Ref=DC-PR031(2015)&Language=lanEnglish&Ver=original&Site=DC&BackColorInternet=F5CA75&BackColorIntranet=F5CA75&BackColorLogged=A9BACE
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