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       # taz.de -- EU-Kommission zu Geoblocking: Youtube-Videos für alle
       
       > Kommissar Andrus Ansip kündigt an, sich für eine Harmonisierung der
       > Internetwirtschaft in der EU einzusetzen. Seine Pläne sind jedoch noch
       > vage.
       
   IMG Bild: Andrus Ansip kündigt das Ende des Geoblocking an.
       
       BRÜSSEL rtr | Die EU-Kommission will Barrieren im Internet für Verbraucher
       und Unternehmen abbauen. Der zuständige Kommissionsvizepräsident Andrus
       Ansip plädierte am Mittwoch dafür, in der EU den grenzüberschreitenden
       Internet-Handel anzukurbeln, die Mehrwertsteuer-Regeln zu vereinfachen und
       das Urheberrecht zu modernisieren.
       
       „Die Menschen müssen sich im Netz ebenso frei über Grenzen hinweg bewegen
       können wie in der Wirklichkeit.“, so Ansip. Innovative Unternehmen müssten
       unterstützt werden, damit sie EU-weit wachsen könnten und nicht in ihren
       nationalen Märkten gefangen blieben. EU-Digitalkommissar Günther Oettinger
       sprach von einem Flickenteppich von jeweils 28 unterschiedlichen Regelungen
       für Telekommunikation, Urheberrecht, IT-Sicherheit und Datenschutz.
       
       Im Mai will die EU-Kommission Vorschläge für konkrete Maßnahmen zur
       Schaffung eines digitalen Binnenmarktes vorlegen. Beobachter rechnen jedoch
       nicht vor dem Herbst diesen Jahres mit einer abstimmungsfähigen Vorlage.
       
       Die EU-Kommission moniert, dass wegen der Versandkosten nur 15 Prozent der
       Verbraucher online in einem anderen EU-Land einkaufen. Zudem dürften viele
       Bürger nicht auf Online-Dienste für Musik, Videos oder Büchern in anderen
       Ländern zugreifen.
       
       Die stellvertretende Vorsitze der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Julia
       Reda, kritisierte die Vorschläge Ansips zur Abschaffung der Barrieren bei
       Online-Angeboten als zu vage. Sie plädierte zudem für ein einheitliches
       Urheberrecht bei Online-Videos, bei dem Produzenten nur eine Lizenz für ihr
       Heimatland erwerben müssten und die Inhalte dann auch in anderen EU-Ländern
       vertreiben dürften.
       
       25 Mar 2015
       
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