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       # taz.de -- Anti-Drogen-Zonen in Berlin-Kreuzberg: Null Toleranz im Görlitzer Park
       
       > Berlin will den Besitz von kleinsten Mengen Cannabis ab April in gewissen
       > Gegenden strenger verfolgen. Für die Bezirksbügermeisterin Herrmann eine
       > „Luftnummer“.
       
   IMG Bild: Kontrolle: Polizisten im Görlitzer Park.
       
       BERLIN dpa | Die vom Senat geplanten Sonderzonen gegen den Drogenhandel in
       Berlin-Kreuzberg sind mit dem Bezirk noch nicht abgesprochen. „Uns ist
       nicht bekannt, wo sie sein sollen und wer genau kontrolliert wird“, sagte
       die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann
       (Grüne). Auf Anfragen zu dem Thema habe der Senat bisher nicht geantwortet.
       
       Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte angekündigt, den Besitz und Konsum
       auch von sehr kleinen Mengen Cannabis in bestimmten Gegenden Kreuzbergs ab
       April deutlich strenger zu verfolgen. Die Toleranzgrenze von 15 Gramm
       Haschisch oder Marihuana für den Eigenbedarf gilt dann an Orten wie dem
       Görlitzer Park nicht mehr. Derzeit werde die entsprechende Richtlinie noch
       zwischen den zuständigen Senatsverwaltungen abgestimmt, hieß es aus der
       Justizverwaltung.
       
       Bisher war der Besitz von Cannabis zwar verboten, die Verfahren wurden aber
       von der Staatsanwaltschaft bis zur Grenze von 15 Gramm eingestellt. Auch
       Dealer beriefen sich immer wieder auf diese Eigenbedarfsklausel.
       
       Herrmann kritisierte auch den Einführungstermin. In den letzten Wochen vor
       dem 1. Mai und den Demonstrationen der linken und linksautonomen Szene
       könne so eine Verordnung die Stimmung unnötig anheizen. Insgesamt glaube
       sie auch nicht an die Wirksamkeit: „Ich halte das ganze für eine komplette
       Luftnummer.“
       
       Henkel hatte für die neuen Strategien gegen die zahlreichen Drogenhändler
       in Kreuzberg eine sogenannte Taskforce aus Innenverwaltung,
       Justizverwaltung, Polizei, Staatsanwaltschaft und Bezirk ins Leben gerufen.
       Seit dem Herbst kontrolliert die Polizei noch mehr als früher im Park.
       Drogenfreie Bereiche, wie von Henkel gewünscht, gibt es aber trotzdem
       nicht. Sind keine Polizisten zu sehen, werden weiter Drogen angeboten und
       verkauft.
       
       16 Mar 2015
       
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