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       # taz.de -- Energiekonzern Eon mit Rekordverlust: Über drei Milliarden Minus
       
       > Das Kraftwerksgeschäft in Großbritannien, Schweden und Italien ist
       > schuld: Das Geschäftsergebnis des Eon-Konzerns hat einen neuen
       > Tiefststand erreicht.
       
   IMG Bild: Das Eon-Kernkraftwerk im niedersächsischen Grohnde.
       
       DÜSSELDORF afp | Der vor einem Radikalumbau stehende Energieriese Eon muss
       für das vergangene Jahr einen Milliardenverlust verbuchen. Unterm Strich
       summierte sich der Fehlbetrag für das Jahr 2014 auf 3,16 Milliarden Euro,
       wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht des Unternehmens
       hervorgeht.
       
       Grund seien vor allem „Wertberichtigungen“, überwiegend aus dem
       Kraftwerksgeschäft in Großbritannien, Schweden und Italien, erklärte der
       Konzern. 2013 hatte Eon noch einen Gewinn in Höhe von 2,09 Milliarden Euro
       gemacht. Auch der Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebitda) ging 2014 zurück.
       
       Er sank laut Unternehmensangaben um neun Prozent auf 8,34 Milliarden Euro.
       „Neben der schon seit Jahren angespannten Situation auf den Energiemärkten
       in Deutschland und Europa trugen im letzten Jahr Währungseffekte und
       Veränderungen im Konzernportfolio zu der Entwicklung bei“, erklärte der
       Konzern. Gleichzeitig seien die jährlichen Kosten durch das noch bis Ende
       2015 laufenden Programm „Eon 2.0“ gesenkt worden.
       
       Eon hatte bereits im Jahr 2011 im Zuge der Energiewende nach der
       Atomkatastrophe im japanischen Fukushima rote Zahlen geschrieben. Damals
       schlug sich ein Minus von 2,2 Milliarden Euro zu Buche. Im vergangenen
       Dezember kündigte das Unternehmen eine radikale Neuausrichtung an – hin zu
       erneuerbaren Energien. Auch im Geschäftsbericht für 2014 betonte das
       Unternehmen erneut: „Eon wird sich vollständig auf Erneuerbare Energien,
       Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren.“
       
       Die konventionelle Erzeugung inklusive Wasserkraft sowie die russischen
       Aktivitäten, der globale Energiehandel und das Öl- und Gasfördergeschäft
       sollen 2016 in eine eigenständige neue Gesellschaft mit neuem Namen
       ausgegliedert werden. Details sollen im zweiten Quartal bekanntgegeben
       werden.
       
       11 Mar 2015
       
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