URI: 
       # taz.de -- Weißer US-Polizist feuert auf Schwarzen: Verwirrter nackter Mann erschossen
       
       > In den USA ist erneut ein Schwarzer von einem weißen Polizisten
       > erschossen worden. Das offenbar geistig verwirrte Opfer war unbewaffnet.
       
   IMG Bild: 20.8.2014 in Oakland, Kalifornien: Demo für Michael Brown, der von einem Polizisten erschossen wurde.
       
       WASHIGTON afp/dpa | Erneut hat in den USA ein weißer Polizist einen
       unbewaffneten Schwarzen erschossen. Wie die Behörden im Bundesstaat Georgia
       am Dienstag mitteilten, wurde der Polizist am Montag von Bewohnern eines
       Vororts von Atlanta gerufen, weil ein offenkundig verwirrter, nackter Mann
       auf dem Boden kroch und an Haustüren klopfte.
       
       Als der Beamte den 27-jährigen Schwarzen auf einem Parkplatz zur Rede
       stellen wollte, sei dieser auf ihn losgestürmt. Ob es sich um eine Attacke
       handelte und ob der Polizist seinen Elektroschocker einsetzte oder hätte
       einsetzen müssen, soll nun die Ermittlungsbehörde GBI in Georgia klären.
       
       „Der Polizeibeamte hat ihn aufgerufen, stehen zu bleiben, und ist
       zurückgewichen“, sagte der Polizeichef von DeKalb County, Cedric Alexander.
       Dann habe der Polizist zwei Schüsse abgegeben. Der 27-Jährige sei noch vor
       Ort gestorben. Weil der Mann nicht bewaffnet gewesen sei, hätten die
       Behörden eine Untersuchung eingeleitet. Der Polizist Robert Olsen sei
       mittlerweile suspendiert worden.
       
       In den vergangenen Monaten hatten mehrere Fälle von tödlichen Schüssen auf
       Schwarze durch weiße Polizisten die USA erschüttert. Erst am Freitagabend
       war in Madison im Bundesstaat Wisconsin ein 19-Jähriger erschossen worden,
       der einen Polizisten angegriffen haben soll. Der junge Schwarze trug aber
       keine Waffe.
       
       Besonders große Aufmerksamkeit erregte der Tod des unbewaffneten schwarzen
       Jugendlichen Michael Brown vergangenen August in der Kleinstadt Ferguson.
       Die Verfahren gegen den weißen Polizisten, der die Schüsse am helllichten
       Tag auf offener Straße abgab, wurden eingestellt. Ein Bericht des
       US-Justizministeriums prangerte vergangene Woche die routinemäßige
       Schikanierung von Afroamerikanern durch Polizei und Justiz in Ferguson an.
       
       11 Mar 2015
       
       ## TAGS
       
   DIR Michael Brown
   DIR Ferguson
   DIR Polizei
   DIR USA
   DIR Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Rassismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Nach Rücktritt des Polizeichefs: Beamte in Ferguson angeschossen
       
       Nach Rassismusvorwürfen tritt auch der Polizeichef von Ferguson zurück. Das
       wurde von den Bürgern der US-Stadt gefeiert – dabei fielen Schüsse.
       
   DIR Rassismusvorwurf in Ferguson: Verwaltungschef Shaw tritt zurück
       
       Der Chef der Stadtverwaltung der US-Kleinstadt Ferguson hat seinen
       Rücktritt erklärt. Das US-Justizministerium hatte ihm Rassismus
       vorgeworfen.
       
   DIR Rassismus in den USA: Polizeigewalt und Gedenken
       
       Erneut stirbt ein junger Schwarzer nach Polizeischüssen. US-Präsident Obama
       mahnt unterdessen bei einer Gedenkveranstaltung den Rassismus im Land an.
       
   DIR Demos gegen Polizeigewalt in den USA: „Wie buchstabiert ihr rassistisch?“
       
       „Black Lives Matter“: Das riefen am Wochenende tausende BürgerInnen bei
       Protestmärschen in mehreren Städten. Die Polizei trat teilweise martialisch
       auf.
       
   DIR Demonstrationen in den USA: Sterben gegen Polizeigewalt
       
       In Dutzenden von Städten protestieren Menschen gegen Rassismus und
       Polizeigewalt. Die neuen Proteste haben von der Occupy-Bewegung gelernt.
       
   DIR Demonstrationen in New York: Eine Stadt hält den Atem an
       
       Die Empörung über die Grand-Jury-Entscheidung entwickelt sich zur
       politischen Blockade. Daran ändert auch ein gigantisches Polizeiaufgebot
       nichts.