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       # taz.de -- Anwalt Kutscharena arbeitet an Klärung: Snowden möchte zurück in die USA
       
       > Edward Snowdens Anwalt hat einen Politthriller geschrieben – und erzählt
       > bei der Pressekonferenz, was sein Mandant in Russland macht: einkaufen
       > und Museen besuchen.
       
   IMG Bild: Nach Hause telefonieren: Edward Snowden hat Heimweh.
       
       MOSKAU afp | Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden würde
       laut seinem russischen Anwalt gerne in sein Heimatland zurückkehren. „Er
       hat große Lust, zurückzukehren und wir tun unser Mögliches, um dies zu
       ermöglichen“, sagte Anatoli Kutscherena am Dienstag bei einer
       Pressekonferenz in Moskau. Snowdens Anwälte seien dabei, „die rechtlichen
       Fragen“ für seine Rückkehr in die USA zu klären.
       
       Snowden hatte im Sommer 2013 nach der Enthüllung der geheimen Überwachung
       der Internet- und Telefonkommunikation durch die US-Geheimdienste Zuflucht
       in Russland erhalten. Im vergangenen Sommer erhielt er dann eine
       dreijährige Aufenthaltsgenehmigung.
       
       Über das Leben des früheren Beraters des US-Geheimdiensts NSA in Moskau ist
       kaum etwas bekannt. Kutscherena sagte, Snowden „kauft ein, reist und
       besucht Museen“. In der Öffentlichkeit bewege er sich mit Leibwächtern. Von
       den USA wird Snowden wegen Spionage und Diebstahl tausender geheimer
       Dokumente gesucht. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 30 Jahre
       Haft. Von vielen US-Politikern wird er wegen seiner Enthüllungen als
       „Verräter“ betrachtet.
       
       Anlass der Pressekonferenz war eine Buchvorstellung Kutscherenas. Der
       Anwalt hat einen Politthriller mit dem Titel „Das Zeitalter des Kraken“
       geschrieben. Darin wird die – wie Kutscherena betonte – fiktive Geschichte
       des US-Informatikers Joshua Cold erzählt, der auf der Flucht vor der
       US-Justiz im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo strandet.
       Dort wartet er auf politisches Asyl, ebenso wie Snowden seinerzeit.
       Ähnlichkeiten mit „real existierenden Personen“ seien aber „rein zufällig“,
       schreibt Kutscherena im Vorwort seines Thrillers.
       
       3 Mar 2015
       
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