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       # taz.de -- Demonstration in Dresden: Flüchtlinge willkommen
       
       > Tausende haben am Samstag in Dresden ihre Solidarität mit Flüchtlingen
       > gezeigt. Nachts wurde auch noch der Theaterplatz vor der Semperoper
       > besetzt.
       
   IMG Bild: Camping gegen rechts: Zelte auf dem Theaterplatz.
       
       BERLIN/DRESDEN dpa/afp | Flüchtlinge und ihre Unterstützer haben in Dresden
       den Theaterplatz vor der Semperoper besetzt. „Das ist eine spontane Aktion,
       die am späten Samstagabend begonnen hat“, sagte ein Sprecher der Polizei am
       Sonntagmorgen.
       
       Etwa 40 Menschen protestierten vor dem weltberühmten Opernhaus für mehr
       Solidarität mit Flüchtlingen. „Die Stimmung ist völlig friedlich“, sagte
       der Sprecher. Tausende hatten zuvor am Samstag in Dresden für die Belange
       von Flüchtlingen demonstriert. Vom historischen Zentrum zogen sie zu beiden
       Seiten der Elbe durch die Stadt.
       
       Die Demonstration sollte nach dem Willen der Veranstalter nach den
       Pegida-Demonstrationen in der sächsischen Landeshauptstadt ein
       Willkommenssignal setzen. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit etwa 3.500
       an. Die Kundgebung verlief demnach bis zum Nachmittag friedlich und ohne
       Zwischenfälle.
       
       „Sage es laut. Sage es klar. Flüchtlinge sind hier willkommen“, hieß es in
       dem Aufruf, der von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen, Kirchen und
       Gewerkschaften sowie SPD, Linkspartei und Grünen unterstützt wurde.
       Asylsuchende forderten unter anderem Erleichterungen bei der
       Familienzusammenführung sowie die Unterbringung in Wohnungen statt in
       Lagern und eine bessere Integration durch Deutschkurse von Anfang an.
       
       Monatelang hatte Dresden vor allem durch die Kundgebungen der
       anti-islamischen Pegida-Bewegung Schlagzeilen gemacht, an denen sich
       zeitweise mehr als zehntausend Menschen beteiligten. Obwohl sich auch
       wiederholt Tausende Menschen zu Kundgebungen gegen Pegida versammelten, war
       Dresden dadurch auch international vielfach als fremdenfeindlich
       wahrgenommen worden.
       
       1 Mar 2015
       
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