URI: 
       # taz.de -- Nach Start von Militärangriff in Afghanistan: Tote bei Selbstmordattentat
       
       > Die Taliban sollten noch vor der „Frühjahrsoffensive“ geschwächt werden.
       > Bei einem Anschlag auf eine Polizeistation wurden 22 Beamte getötet.
       
   IMG Bild: Wenige Tage zuvor wurde eine Polizeistation in der Nähe von Kunduz angegriffen.
       
       KABUL/KANDAHAR rtr/afp | Bei einem Selbstmordanschlag der
       radikalislamischen Taliban sind in Afghanistan 22 Polizisten getötet
       worden. Vier Angreifer stürmten am Dienstagnachmittag nach Behördenangaben
       ein Hauptquartier der Polizei östlich der Hauptstadt Kabul. Einer sprengte
       sich demnach am Haupteingang in die Luft und tötete dabei einen Polizisten.
       Ein weiterer Attentäter zündete einen Sprengsatz in seiner Weste im
       Speisesaal und riss 21 Polizisten in den Tod. Auch die anderen beiden
       Angreifer starben. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den
       Anschlag.
       
       In Kabul selbst wurde nach Polizeiangaben bei der Explosion einer Autobombe
       ein Mensch verletzt. Damit endete auch eine Phase relativer Ruhe in der
       Stadt. Landesweit wurden seit dem Abzug der meisten ausländischen
       Kampftruppen zum Ende des vergangenen Jahres aber eine Reihe von Anschlägen
       verübt.
       
       Erst kurz zuvor hatten die afghanischen Streitkräfte einen Großangriff auf
       die Hochburgen der Taliban gestartet. Unterstützt von Polizeikräften
       kämpften Soldaten seit Montag in vier Bezirken der südafghanischen
       Unruheprovinz Helmand gegen die radikalislamischen Aufständischen, teilten
       das Verteidigungsministerium und der Kommandeur des Einsatzes am Dienstag
       mit.
       
       Mindestens 76 Taliban-Kämpfer wurden demnach am ersten Tag getötet. Ziel
       des Einsatzes sei es, die Taliban vor dem erwarteten Beginn ihrer Offensive
       im April entscheidend zu schwächen.
       
       Es ist der erste Großangriff der afghanischen Sicherheitskräfte gegen die
       Taliban seit dem Ende des internationalen Isaf-Kampfeinsatzes im Land zum
       Jahresende. An der Planung und Umsetzung seien keine ausländischen Kräfte
       beteiligt gewesen, betonte Kommandeur Abdul Chalik. Nach seinen Angaben
       soll die Offensive auch auf weitere unruhige Provinzen ausgeweitet werden.
       
       Auch im benachbarten Pakistan kamen zuletzt zahlreiche Menschen bei
       Anschlägen ums Leben. Am Dienstag wurden mindestens sieben Menschen bei
       einem Selbstmordangriff auf ein Polizeihautquartier in Lahore getötet. Auch
       hier übernahmen die Taliban die Verantwortung. Bei den pakistanischen und
       afghanischen Taliban handelt es sich um unterschiedliche Gruppen.
       
       17 Feb 2015
       
       ## TAGS
       
   DIR Selbstmordanschlag
   DIR Taliban
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR Taliban
   DIR Human Rights Watch
   DIR Taliban
   DIR Opfer
   DIR Bundeswehreinsatz
   DIR Taliban
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR Schwerpunkt Afghanistan
   DIR Afghanistaneinsatz
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Bundeswehreinsatz in Afghanistan: Kämpfen sollen die anderen
       
       650 deutsche Soldaten sind noch in Masar-i-Scharif stationiert. Ende 2015
       ist Schluss. Zu früh oder höchste Zeit für den Ausstieg?
       
   DIR Menschenrechte in Afghanistan: Das Erbe der Straflosigkeit
       
       Ein neuer Bericht von Human Rights Watch dokumentiert
       Menschenrechtsverletzungen. Die neue Generation von Akteuren steht unter
       westlichem Schutz.
       
   DIR Islamisten in Afghanistan: Splittergruppen zieht es zum IS
       
       Der IS hat die Provinz Chorasan ausgerufen. Ihr „Gouverneur“ ist
       Pakistaner. Noch aber sind die Taliban stärker.
       
   DIR Krieg in Afghanistan: Rekordstand an zivilen Opfern
       
       Die UN-Mission macht vor allem die Taliban verantwortlich: Seit Beginn der
       Erhebungen sind im Afghanistan-Krieg nicht mehr so viele Zivilisten getötet
       worden wie 2014.
       
   DIR Dokumentation über Afghanistan: Krank vom Krieg
       
       Der TV-Film „Ausgedient“ befasst sich mit den psychischen Spätfolgen des
       Afghanistan-Einsatzes. Heute hat er im Hamburger Metropolis seine
       Kino-Premiere.
       
   DIR Afghanistans Staatspräsident: Ghani präsentiert Regierungskabinett
       
       Drei Frauen und eine fein austarierte Machtbalance: Nach zähen
       Verhandlungen haben Aschraf Ghani und Premier Abdullah Abdullah alle
       Personalfragen geklärt.
       
   DIR Raketenangriff in Afghanistan: 28 Tote bei Hochzeitsfeier
       
       Gäste einer Hochzeit warten vor einem Haus auf die Braut – dann schlägt
       eine Rakete ein. Mindestens 28 Menschen werden getötet.
       
   DIR Bundeswehr in Afghanistan: Gezielte Tötungen mit deutscher Hilfe
       
       Eine Abteilung im deutschen Hauptquartier in Afghanistan hat Dossiers für
       gezielte Tötungen erstellt. Dabei wurden auch Informationen des BND
       verwendet.
       
   DIR Kommentar Nato-Abzug aus Afghanistan: Müdigkeit auf allen Seiten
       
       Der Westen hat das Problem nicht verstanden: Nicht Militäreinsätze, sondern
       Wirtschaftshilfe und zivilgesellschaftliche Stützen sind nötig.
       
   DIR Afghanistan-Einsatz unter neuem Namen: Die Fahnen ausgetauscht
       
       Mit einer Zeremonie beendet die Nato ihren Kampfeinsatz in Afghanistan. Die
       Isaf-Mission wird ersetzt durch den Ausbildungseinsatz „Resolute Support“.