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       # taz.de -- Nach der Hamburg-Wahl: Grüne wollen mitmischen
       
       > Das Ergebnis ist etwas stärker als 2011. Nun winkt den Grünen eine
       > Koalition mit der SPD, die die absolute Mehrheit wohl verfehlt hat.
       
   IMG Bild: Spitzenkandidatin Katharina Fegebank freut sich über das Ergebnis
       
       HAMBURG taz | Die Grünen haben bei der Hamburger Bürgerschaftswahl nach den
       ersten Hochrechnungen knapp 12 Prozent der Stimmen geholt, leicht mehr als
       2011 nach dem Bruch der schwarz-grünen Koalition (11,2 Prozent).
       
       Das erklärte Wahlziel, Koalitionspartner der SPD zu werden, hat die
       Parteierreicht, da die AfD den Sprung in die Bürgerschaft geschafft hat.
       Olaf Scholz betonte nach der Wahl wie zuvor, er werde eine Koalition mit
       den Grünen anstreben, wenn es nicht wieder zur absoluten Mehrheit reichen
       sollte. Er warnte seine Gesprächspartner aber auch gleich: „Ich bin mir
       sicher, dass alle das Wahlergebnis richtig zu lesen wissen und nun keine
       überzogenen Forderungen entwickeln.“
       
       Im Wahlkampf hatten sich die Grünen konsequent der SPD als Juniorpartner
       angedient. Grundsätzliche Auseinandersetzungen mit der schwachen
       Umweltbilanz des Scholz-Senats etwa hatten sie weitgehend vermieden. Und
       auch mit großen Versprechen à la „Wir stoppen die Elbvertiefung“ hatten sie
       sich zurückgehalten – anders als vor vier Jahren, als sie Wahlkampf gegen
       ein neues Kohlekraftwerk in Moorburg gemacht hatten, die Dreckschleuder
       aber schließlich selbst genehmigen mussten.
       
       Unter dem Eindruck der ersten Zahlen wollte Fegebank sich zu möglichen
       Verhandlungen über das Thema Elbvertiefung nicht äußern. „Die Elbvertiefung
       liegt vor Gericht – da gibt es momentan politisch gar nichts zu
       entscheiden“, wiegelte sie ab. Parteichef Manuel Sarrazin hingegen
       präzisierte, die Grünen würden dafür sorgen, dass die klagenden
       Umweltverbände und der Hamburger Senat endlich direkte Gespräche über die
       Pläne zum Ausbau des Flusses führten.
       
       Kaum geschadet hat den Grünen offenbar die Affäre um die frühere
       Abgeordnete Nebahat Güclü, die bei einer Veranstaltung der
       türkisch-nationalistischen Grauen Wölfe aufgetreten war. Die Forderung des
       Landesvorstands, ihre Kandidatur zurückzuziehen, hatte sie abgelehnt, was
       dieser mit einem Parteiausschlussverfahren beantwortete. Der Antrag wurde
       allerdings noch vor der Wahl abgewiesen.
       
       16 Feb 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jan Kahlcke
       
       ## TAGS
       
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