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       # taz.de -- Toter Staatsanwalt in Argentinien: Kirchner weiter im Fokus
       
       > Hat Präsidentin Kirchner Ermittlungen zum Anschlag auf ein jüdisches
       > Hilfswerk verschleiert? Auch der Nachfolger von Alberto Niemann will der
       > Frage nachgehen.
       
   IMG Bild: No, no, no: Cristina Kirchner bestreitet die Vorwürfe stets.
       
       BUENOS AIRES taz | Auch nach dem ungeklärten Tod des argentinischen
       Staatsanwalts Alberto Nisman will dessen Nachfolger die Ermittlungen gegen
       Präsidentin Cristina Kirchner aufnehmen. Staatsanwalt Gerardo Pollicita
       hält damit an dem Vorwurf fest, Kirchner habe die Ermittlungen zum Anschlag
       auf das Gebäude des jüdischen Hilfswerks AMIA verschleiert.
       
       Präsidialamtsleiter Aníbal Fernández bezeichnete den Vorgang als „ein
       Manöver ohne juristischen Belang, um die Regierung zu
       destabilisieren.“Nisman hatte wenige Tage vor seinem Tod Argentiniens
       Präsidentin Kirchner und Außenminister Héctor Timerman beschuldigt, die
       Ermittlungen zu dem Anschlag zu behindern.
       
       Ein Richter muss nun entscheiden, ob die Verdachtsmomente ausreichen, um
       die Ermittlungen gegen Kirchner zu beginnen. Kirchner hat die Vorwürfe
       stets energisch bestritten. Der 51-jährige Nisman war am 18. Januar
       erschossen in seiner Wohnung aufgefunden worden. Es ist nicht endgültig
       geklärt, ob es sich um eine Selbsttötung oder um einen Mord handelt. Als
       Sonderstaatsanwalt war Nisman seit 2004 für die Aufklärung des Anschlags
       auf das Hilfswerks AMIA im Jahr 1994 zuständig. Für den Anschlag mit 85
       Toten macht die argentinische Justiz den Iran verantwortlich. Argentiniens
       Außenminister Héctor Timerman und sein iranischer Amtskollege Ali Akbar
       Salehi unterzeichneten am 27. Februar 2013 eine Vereinbarung über die
       Bildung einer Wahrheitskommission.
       
       Aufgabe dieser Wahrheitskommission ist es, alle von Argentinien und dem
       Iran vorgelegten Dokumente im AMIA-Fall prüfen und die von Interpol mit
       internationalem Haftbefehl gesuchten Iraner vor der Kommission in Teheran
       zu vernehmen. Nach Auffassung Nismans verschleierte die Vereinbarung
       lediglich das eigentliche Vorhaben, nicht weiter gegen die iranischen
       Beschuldigten zu fahnden und gegen sie zu ermitteln. Diese Straffreiheit
       sei, so Nisman vor seinem Tod, bereits vor der Unterzeichnung des Abkommens
       ausgehandelt worden, und erst mit der Unterschrift unter das Abkommen
       bestätigt worden. Als Gegenleistung habe der Iran den Kauf von
       argentinischem Getreide und die Lieferung von Erdöl zugesagt.
       
       14 Feb 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jürgen Vogt
       
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