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       # taz.de -- Vertreibungen in Myanmar: Bergwerksfirmen profitieren
       
       > Im bitterarmen Myanmar beuten einheimische und ausländische Firmen die
       > Rohstoffe aus, nach Angaben von Menschenrechtlern oft mit Gewalt.
       
   IMG Bild: Polizisten blockieren eine Straße in der Nähe der Kupfermine von Monywa (Archivbild von 2013).
       
       BANGKOK dpa | Bergwerksfirmen aus Kanada und China haben nach Vorwürfen von
       Menschenrechtlern in Myanmar die Vertreibung von Bauern von ihrem Land in
       großem Stil geduldet oder aktiv unterstützt. Damit wollten sie Projekte zum
       Kupferabbau vorantreiben, berichtete Amnesty International am Dienstag in
       Bangkok.
       
       Am Bergwerk Letpadaung in Monywa rund 830 Kilometer nördlich der Hafenstadt
       Rangun seien Tausende Menschen von ihrem Land vertrieben worden, hätten
       ihren Lebensunterhalt verloren und seien hoher Umweltbelastung ausgesetzt.
       Friedliche Proteste würden mit Gewalt niedergeschlagen und niemand werde
       zur Rechenschaft gezogen.
       
       Das bitterarme asiatische Land war bis 2011 eine Militärdiktatur. Viele der
       damaligen Junta-Generäle regieren jetzt als Zivilisten.
       
       Die kanadische Firma Ivanhoe Mines, später Turquoise Hill Resources, zog
       sich 2011 aus dem Projekt zurück. Es wird nun zusammen mit einer
       myanmarischen Militärfirma von dem chinesischen Unternehmen Wanbao
       betrieben.
       
       „In Myanmar kommen drei Dinge zusammen: Rohstoffreichtum, eine schwache
       Justiz und eine Wirtschaft, die vom Militär und Spezialinteressen dominiert
       wird“, heißt es in dem Bericht.
       
       Die Kanadier hätten von den Vertreibungen gewusst und nichts getan,
       schreibt Amnesty. Die Chinesen hätten selbst Bulldozer zur Verfügung
       gestellt, um Felder der dort ansässigen Bauern zu zerstören.
       
       Amnesty zählt mehrere Zwischenfälle auf: im Dezember 2014 wurde eine Frau
       getötet, als die Polizei am Bergwerk das Feuer auf Demonstranten eröffnete.
       Die Regierung selbst räumte ein, im November 2012 Phosphorbomben gegen
       Demonstranten eingesetzt zu haben. 100 Menschen, darunter zahlreiche
       Mönche, wurden verletzt.
       
       10 Feb 2015
       
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