URI: 
       # taz.de -- Lawrow über Ukraine-Konflikt: Der Westen ist schuld
       
       > Russlands Außenminister Lawrow macht auf der Münchner
       > Sicherheitskonferenz den Westen für die Eskalation des Ukraine-Konflikts
       > verantwortlich.
       
   IMG Bild: Nicht zufrieden mit USA und EU: Russlands Außenminister Lawrow
       
       MÜNCHEN taz | Russlands Außenminister Sergej Lawrow macht die USA und die
       EU „verantwortlich für die Eskalation des Ukraine-Konflikts“. Zu „jedem
       Zeitpunkts des Konfliktes“ hätten Washington und Brüssel „Schritte
       unternommen, um die Krise weiter zu verschärfen“, erklärte Lawrow am
       Samstagmittag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Zugleich erklärte der
       Außenminister, die aktuellen Gespräche von Bundeskanzlerin Angela Merkel
       und des französischen Präsidenten François Hollande böten „eine gute
       Grundlage für einen gewissen Grad von Optimismus“.
       
       Konkret warf Lawrow der USA und der EU vor, sie hätten im Februar 2014 „den
       verfassungswidrigen Putsch gegen den damaligen Präsidenten Viktor
       Janukowitsch unterstützt“. Zudem hätten sie „zugelassen, dass an der nach
       dem Putsch installierten Übergangsregierung Vertreter der faschistischen
       Organisationen Swoboda und Rechter Sektor beteiligt wurden“.
       
       Der EU hielt der russische Außenminister zudem vor, sie habe Moskau nicht
       einbezogen in die Regelung der wirtschaftlichen Auswirkungen, die das
       geplante Assoziierungsabkommen und die Zollunion zwischen der EU und der
       Ukraine für Russland hätten.
       
       Lawrow erklärte, für die massiven Spannungen zwischen dem Westen und
       Russland seien nicht die Ereignisse in der Ukraine im vergangenen Jahr
       verantwortlich, sondern Entwicklungen während der letzten 25 Jahre seit
       Ende des Kalten Krieges. Er kritisierte insbesondere die „amerikanische
       Obsession“ der Raketenabwehr in Europa und hielt den USA vor, damit
       „globale Dominanz“ erreichen zu wollen.
       
       Mit der Stationierung der Raketenabwehr würden die USA internationale
       Vereinbarungen verletzen. Mit dem Einsatz von Drohnen, „die ähnlich
       funktionieren wie Marschflugkörper", würden die USA bereits seit geraumer
       Zeit gegen das 1987 zwischen der damaligen Sowjetunion und den USA
       vereinbarte INF-Abkommen zur Abschaffung aller Mittelstreckenraketen
       verstoßen.
       
       7 Feb 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
       ## TAGS
       
   DIR Russland
   DIR Außenminister
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Sergej Lawrow
   DIR Münchner Sicherheitskonferenz
   DIR München
   DIR Israel
   DIR Minsk
   DIR Russland
   DIR Münchner Sicherheitskonferenz
   DIR Schwerpunkt Angela Merkel
   DIR Francois Hollande
   DIR USA
   DIR Ölpreis
   DIR Israel
   DIR Aufrüstung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kommentar Sicherheitskonferenz: Der Zerfall der Unordnung
       
       Konfrontativ und kompromisslos haben sich die Redner auf der Münchner
       Sicherheitskonferenz gezeigt. Die zentralen Fragen bleiben offen.
       
   DIR Münchner Sicherheitskonferenz: Bomben, Krisen, Terror und ein Eklat
       
       Die Sicherheitskonferenz ist auch ein Ort ungewöhnlicher Begegnungen. Der
       türkische Minister kam nicht. Er wollte keinen Israeli sehen.
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Neuer Krisengipfel in Minsk geplant
       
       In Weißrusslands Hauptstadt soll es einen zweiten Krisengipfel geben. Am
       Mittwoch wollen sich Deutschland, Frankreich, Russland und die Ukraine
       treffen.
       
   DIR Konflikt in der Ukraine: Behörden vermuten 50.000 Tote
       
       In der Ukraine sollen zehn Mal so viele Menschen getötet worden sein wie
       bisher angenommen. Merkel und Hollande setzen Diplomatie-Offensive am
       Sonntag fort.
       
   DIR Protest gegen Sicherheitskonferenz: „Weltkongress der Waffenhändler“
       
       Tausende demonstrieren gegen die Münchner Sicherheitskonferenz. Die Rufe
       gegen die Nato sind laut, die Kritik an der Politik Russlands bleibt stumm.
       
   DIR Münchner Sicherheitskonferenz: Kalter Krieg gegenseitiger Vorwürfe
       
       US-Vizepräsident Joe Biden reagiert auf Kritik des russischen
       Außenministers Lawrow und macht Moskau verantwortlich für die Eskalation
       des Ukraine-Konflikts.
       
   DIR Ukraine-Konflikt: Kein Durchbruch, nur Hoffnung
       
       Angela Merkel warnt in München vor Waffenlieferungen an die Ukraine. Trotz
       Skepsis über die Erfolgsaussichten setzt sie weiter auf diplomatische
       Initiativen.
       
   DIR Kommentar Ukraine-Friedensinitiative: Was sonst noch auf dem Spiel steht
       
       Das Duo Merkel-Hollande will Frieden in der Ukraine stiften. Bei ihren
       diplomatischen Bemühungen geht es aber auch um die außenpolitische Macht
       der EU.
       
   DIR Essay Russische Krisenpolitik: Die Panik vor der Panik
       
       Die Angst in Russland vor den Folgen der fehlenden Einnahmen ist groß. Und
       fast jeder glaubt, dass der Westen sich gegen das Land verschworen habe.
       
   DIR Sicherheitskonferenz in München: Führung – aber ohne Pickelhaube
       
       Ursula von der Leyen betont Deutschlands Bereitschaft zur Übernahme von
       mehr Verantwortung. Die Bevölkerung sehe das aber „zurückhaltender“.
       
   DIR Kommentar Aufrüstung der Ukraine: Ein Recht auf Waffen
       
       Ein souveräner, international anerkannter Staat hat die Pflicht, gegen
       Gewaltakteure vorzugehen. Wer dieses Recht abspricht, unterstützt
       Straflosigkeit.