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       # taz.de -- 13 Festnahmen in Dortmund: Rechte Parolen vor Asylbewerberheim
       
       > Am Freitagabend skandierten Vermummte rechte Parolen vor einem
       > Aylbwerberheim in Dortmund. Die Stadt gilt als eine Hochburg von
       > Rechtsextremen in Nordrhein-Westfalen.
       
   IMG Bild: Gegen die Festgenommenen wird unter anderem wegen Landfriedensbruchs ermittelt
       
       DORTMUND dpa/afp | Vermummte mit brennenden Fackeln haben vor einem
       Asylbewerberheim in Dortmund rechte Parolen skandiert. „Als wir an dem Heim
       ankamen, war keiner mehr da. Nur ein paar Fackeln lagen noch auf der Straße
       und dem Gehweg“, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstagmorgen. Dortmund
       gilt als eine Hochburg von Rechtsextremen in Nordrhein-Westfalen.
       
       Es habe sich um mindestens 20 Menschen gehandelt, manche Zeugen hätten auch
       von mehr Teilnehmern gesprochen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in
       Dortmund. 13 Angehörige der rechtsextremen Szene seien zwischenzeitlich
       festgenommen worden. Gegen die Festgenommenen werde nun unter anderem wegen
       Landfriedensbruchs ermittelt. Es gab keine Verletzten. Die Polizei rückte
       mit rund 200 Einsatzkräften aus.
       
       Ein Zeuge hatte die Polizei gegen 21.00 Uhr alarmiert. Die Rechtsextremen
       hatten sich den Angaben zufolge vor einer Flüchtlingsunterkunft in
       Dortmund-Eving versammelt. Einige zündeten demnach auch Feuerwerkskörper.
       
       Die Polizei habe zahlreiche Beweismittel eingesammelt – Fackeln,
       Mobiltelefone und die Bekleidung der Festgenommenen. Eine
       Ermittlungskommission wurde eingerichtet.
       
       Polizeipräsident Gregor Lange erklärte: „Wir tun alles, was uns möglich
       ist, um diese unerträglichen Provokationen und Einschüchterungen der
       Rechtsextremisten zu stoppen.“ Gerade aus ihren Heimatländern vor Not und
       Elend geflüchtete Menschen bedürften des besonderen Schutzes.
       
       NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte vor zweieinhalb Jahren die
       Neonazi-Gruppe „Nationaler Widerstand Dortmund“ und zwei andere NRW-Gruppen
       im nahe gelegenen Hamm und in Aachen verboten. Sie seien fremdenfeindlich,
       rassistisch, antisemitisch und eine Gefahr für ein friedliches
       Zusammenleben, begründete er das Verbot. Kurz darauf gründeten ehemalige
       Mitglieder den Landesverband der Partei „Die Rechte“. Dagegen sah die
       Justiz keine Handhabe.
       
       Inzwischen sitzt der Landesvorsitzende der Partei im Dortmunder Stadtrat,
       nachdem „Die Rechte“ bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 einen Sitz in
       Dortmund errungen hatte.
       
       7 Feb 2015
       
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