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       # taz.de -- Trainer-Wechsel bei Hertha BSC: Jos Luhukay muss gehen
       
       > Das verlorene Spiel gegen Leverkusen war zu viel für die Chefetage des
       > Berliner Vereins. Der Niederländer wird nun zunächst von Pal Dardai und
       > Rainer Widmayer ersetzt.
       
   IMG Bild: Jetzt nur noch Ex-Trainer des Hertha BSC: Jos Luhukay
       
       BERLIN dpa | Am Tag nach dem Absturz in die „Rote Zone“ kam wie erwartet
       das Aus: Jos Luhukay ist nicht mehr Trainer von Hertha BSC. Die Chefetage
       des Berliner Fußball-Bundesligisten hatte kein Vertrauen mehr, dass Luhukay
       sein verunsichertes Team doch noch aus der Krise führen kann. „Nach
       eingehender Analyse der momentanen Situation hat sich der Verein heute dazu
       entschieden, darüber hinaus auch die Zusammenarbeit mit dessen Assistenten
       Markus Gellhaus und Rob Reekers zu beenden“, teilte Hertha am Donnerstag
       mit.
       
       Als Interimstrainer übernehmen Hertha-Rekordspieler Pal Dardai und Rainer
       Widmayer zunächst die Verantwortung für die Mannschaft „bis auf Weiteres“,
       wie Hertha mitteilte. Der 38 Jahre alte Ungar Dardai bestritt 286 Erst- und
       Zweitliga-Spiele für den Hauptstadtclub. Der 47-jährige Widmayer hatte
       schon als Assistenztrainer von Markus Babbel für Hertha gearbeitet und den
       Club im Dezember 2011 für drei Tage auch schon als Interims-Chefcoach
       geführt. Einen Tag nach der 0:1-Pleite des seit Monaten schwächelnden
       Vereins gegen Bayer Leverkusen zog Hertha die Reißleine.
       
       Ausschlaggebend für die Freistellung von Luhukay war wohl neben der
       anhaltenden Erfolglosigkeit das angespannte Verhältnis zwischen Trainer und
       Mannschaft. „Wenn man auf Platz 17 steht, ist es gefährlich. Die Tabelle
       lügt nicht, wir haben zu wenig Punkte“, sagte Mittelfeldmann Jens Hegeler.
       „Es wird enger“, ergänzte Stürmer Julian Schieber nach der elften
       Saison-Niederlage: „Es ist uns nicht gelungen, ein Tor zu schießen. Das ist
       sehr ernüchternd für uns. Die Verunsicherung ist zu spüren.“
       
       Die soll nun schon am Samstag im Auswärtsspiel gegen Mainz 05
       zurückgedrängt werden. Dardai, bisher Trainer der Hertha-U15 und der
       ungarischen Nationalmannschaft, ist ein Liebling der Berliner Fans.
       Widmayer galt unter Babbel schon als Macher mit gutem Draht zu den Profis.
       Luhukay hatte noch auf eine Chance für sich in Mainz gehofft. Die Stimmung
       aber war gekippt. Bereitschaft und Willen hätten gestimmt gegen Bayer wie
       auch die Defensive über weite Strecken der Partie, meinte der 51-Jährige.
       
       Nicht nur ein Teil der Berliner Fans sah es nach dem Abpfiff des 19.
       Bundesliga-Spieltages anders: „Luhukay raus“, hallte es aus der Ostkurve.
       Bayer-Torjäger Stefan Kießling hatte die Partie mit seinem vierten
       Saisontor entschieden.
       
       Der ehrgeizige Luhukay führte als Chef mit viel Druck. Viele seiner
       taktischen Maßnahmen griffen nicht. Mit einem „ausdrücklichen Dank“ für die
       Verdienste in der Vergangenheit wurde der Niederländer freigestellt. Nur
       vier Punkte aus den letzten sieben Spielen und die düsteren Erinnerungen an
       die Abstiege 2010 und 2012 wogen schwerer.
       
       Nach Mirko Slomka (Hamburger SV), Jens Keller (Schalke 04), Robin Dutt
       (Werder Bremen) und Armin Veh (VfB Stuttgart) ist Luhukay der fünfte
       Trainer in der laufenden Bundesliga-Saison, dessen Amtszeit vorzeitig
       beendet ist. Herthas Kapitän Fabian Lustenberger hatte die Lage bei Hertha
       nach dem Rückrunden-Start auf den Punkt gebracht: „Null Punkte aus zwei
       Spielen, das ist der Stand der Dinge, das ist die bittere Wahrheit.“
       
       5 Feb 2015
       
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