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       # taz.de -- Mord und versuchter Totschlag: Griechische Neonazis vor Gericht
       
       > Mehrere Mitglieder der rechtsextremen Goldenen Morgenröte werden
       > angeklagt; unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen
       > Vereinigung.
       
   IMG Bild: Betrachtet die Welt schon jetzt durch Gitterstäbe: Niko Michaloliakos, Chef der griechischen Neonazipartei Goldene Morgenröte.
       
       ATHEN afp | In Griechenland werden 72 Mitglieder der rechtsextremen Partei
       Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi) angeklagt. Der Parteivorsitzende Niko
       Michaloliakos sowie mehrere Führungsmitglieder und sämtliche Abgeordnete
       der Partei im vorherigen Parlament müssten sich vor Gericht wegen des
       Vorwurfs der „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“
       verantworten, verlautete aus Justizkreisen am Mittwoch.
       
       Dies sei das Ergebnis der Ermittlungen, die im September 2013 nach der
       [1][Ermordung eines Musikers] durch einen Sympathisanten der Partei
       aufgenommen worden waren.
       
       Die Partei, die enge Kontakte zur Neonazi-Szene unterhält, ist wegen ihrer
       Angriffe auf Migranten berüchtigt. So soll sie in den Mord an einem
       pakistanischen Migranten sowie in die Misshandlung politischer Gegner
       verwickelt sein. Den Beschuldigten drohen bis zu 20 Jahre Haft. Die Goldene
       Morgenröte hatte infolge der schweren Wirtschaftskrise seit 2010 an
       Einfluss gewonnen. Die Partei profitierte insbesondere von der Wut der
       Bürger auf die etablierten Parteien und die politischen Eliten, die für die
       Misere verantwortlich gemacht wurden.
       
       Die Vorwürfe gegen die Partei haben ihr kaum geschadet, da viele Anhänger
       sie als politisch motiviert betrachteten. Bei der Parlamentswahl Ende
       Januar wurde Chrysi Avgi mit 388.000 Stimmen drittstärkste Kraft und stellt
       nunmehr 17 Abgeordnete. Die meisten beschuldigten Abgeordnete wurden bei
       der Wahl wiedergewählt. Der Parteivorsitzende Michaloliakos und sechs
       weitere Führungsmitglieder sitzen bereits hinter Gittern. Ihnen werden
       Mord, versuchter Totschlag, illegaler Waffenbesitz und Mitgliedschaft in
       einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
       
       Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des neuen griechischen Parlaments am
       Donnerstag wurden die 300 Abgeordneten vereidigt, unter ihnen auch die 17
       Abgeordneten der Goldenen Morgenröte. Die Inhaftierten wurden eigens aus
       diesem Anlass vorübergehend auf freien Fuß gesetzt.
       
       5 Feb 2015
       
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