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       # taz.de -- Kommentar Karstadts Zukunft: Umbau statt Abbau
       
       > Der Warenhauskonzern muss Weichen stellen. Er könnte zum Beispiel clevere
       > Lösungen für die Verzahnung von Off- und Onlineangeboten suchen.
       
   IMG Bild: Düster sieht's für Karstadt aus. Die üblichen Lösungen greifen nicht
       
       Das Führungspersonal von Karstadt führt den Konzern geradewegs in den
       Untergang. Den ManagerInnen fallen nur die üblichen Scheinlösungen ein, um
       die Krise der Warenhauskette in den Griff zu kriegen: Stellen abbauen,
       weniger Service.
       
       Damit vergrault das Unternehmen weitere StammkundInnen und hat offenbar
       keine Idee, wie es neue Käufer gewinnen könnte. Dazu könnten die
       ManagerInnen viel vom Onlinehandel lernen – allerdings nicht mit Blick auf
       Lohndumping, sondern mit der Orientierung auf Produktvielfalt, gute Preise
       und schnellen Service.
       
       Der Einzelhandel steht vor tief greifenden Umbrüchen. In Zukunft werden
       noch viel mehr Waren über das Internet verkauft als heute. Auch das sollte
       Karstadt endlich in seiner vollen Dimension begreifen. Die Kaufkraft der –
       sehr sympathischen – OnlinekaufverweigererInnen wird jedenfalls nicht
       ausreichen, um die Geschäfte in der heutigen Ausstattung zu erhalten.
       Tausende klassische VerkäuferInnen werden ihren Job verlieren.
       
       Es wird höchste Zeit, sich für sie etwas Neues einfallen zu lassen. Mit
       ritualisierten Abwehrkämpfen, die auf Sozialplanverhandlungen bei
       Entlassungen und Besitzstandswahrung für die verbleibenden Beschäftigten
       hinauslaufen, hilft die Gewerkschaft Verdi den Betroffenen nicht weiter.
       
       Der Strukturwandel trifft nicht nur Karstadt. Konkurrent Kaufhof hat gerade
       in bester Innenstadtlage in Düsseldorf ein Haus geschlossen, weitere werden
       folgen. Die Krise bei Karstadt könnte eine Chance für den Konzern und seine
       MitarbeiterInnen sein, von der Not getrieben richtige Weichenstellungen für
       die Zukunft vorzunehmen. Zum Beispiel clevere Lösungen für die Verzahnung
       von Off- und Onlineangeboten oder einen guten Lieferservice zu entwickeln.
       Aber dafür müsste der Konzern kräftig umbauen – statt massiv abzubauen.
       
       2 Feb 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Krüger
       
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