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       # taz.de -- Stiftung Warentest prüft Hackfleisch: Kolibakterien und Salmonellen
       
       > Stiftung Warentest findet bei einer Untersuchung von Hackfleisch bei mehr
       > als der Hälfte Krankheitserreger und Keime.
       
   IMG Bild: Nicht im Bild zu erkennen: Bakterien
       
       BERLIN taz | Ob frisch aufs Brötchen oder gebraten in der Pfanne:
       Hackfleisch gehört zum Lieblingsessen vieler Deutscher. Der Verzehr kann
       allerdings die Gesundheit gefährden. Das zeigt eine Untersuchung der
       Stiftung Warentest. Nur 10 von 21 Hackfleischprodukten haben gut
       abgeschnitten.
       
       „Wir raten grundsätzlich vom Verzehr von rohem Hackfleisch ab“, sagt
       Warentesterin Alina Reichhardt. Rohes Fleisch ist zwar nie völlig keimfrei,
       die Tester fanden allerdings bei einigen Produkten eine stark erhöhte
       Keimzahl. Bei jeder zweiten Hackfleischportion wurden Kolibakterien oder
       sogar antibiotikaresistente Keime gefunden. Am besten schnitt ein Produkt
       von der Supermarkt-Bedientheke ab, nur knapp dahinter landete ein
       abgepacktes Biohackfleisch zum Preis von zwölf Euro je Kilogramm. 5
       Produkte bekamen von den Testern nur ein „ausreichend“.
       
       Im Hackfleisch der Firma Gut Bartenhof von der Discounter-Kette Norma
       wiesen die Experten von Stiftung Warentest sogar Salmonellen nach. Diese
       können schwere Magen-Darm-Infektionen verursachen. „Es ist daher zu
       empfehlen, Hackfleisch gut durchzubraten“, sagt Reichardt. Zudem sollten
       nach dem Berühren des Fleisches die Hände gewaschen und der Kontakt mit
       anderen Lebensmitteln vermieden werden.
       
       Die meisten Biomischungen von Gehacktem aus Rind- und Schweinefleisch
       schnitten bei dem Test gut ab. Im Schnitt waren Geschmack, Geruch,
       Mundgefühl und Fleischqualität bei der tagesfrischen Ware, die noch am
       gleichen Tag gegessen werden sollte, besser. Hingegen seien in den
       haltbaren Hackfleischpackungen durchschnittlich weniger Keime gefunden
       worden als in frisch zubereitetem Hack.
       
       ## Kein Esel, Känguru oder Pferd
       
       Grundsätzlich sind Keime in rohem Fleisch nicht ungewöhnlich. Es kommt auf
       die Art und Anzahl an. In Deutschland dürfen Produkte trotz einer hohen
       Keimzahl verkauft werden, wenn auf diesen, wie bei den getesteten
       Produkten, explizit daraufhin gewiesen wird, dass das Fleisch nur
       durchgegart verzehrt werden darf.
       
       Immerhin: Pferdefleisch oder Fleisch von Esel und Känguru konnten die
       Tester in keiner Probe nachweisen – Funde hatten in den vergangenen Jahren
       für Aufsehen gesorgt. Die Tester untersuchten insgesamt 16 abgepackte und 5
       tagesfrische Hackfleischprodukte.
       
       29 Jan 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Lea Deuber
       
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