URI: 
       # taz.de -- Hintergrund zum abgebrochenen taz Salon: Wie es wurde, was es war
       
       > Sieben Fragen und Antworten zum Abbruch des taz Salons „Fluchtpunkt
       > Hamburg“, der von Autonomen gestört wurde.
       
   IMG Bild: Lautstarker Nachbar, plötzlich verstummt: Die Rote Flora neben dem Kullturhaus 73
       
       Was haben die Störer dem taz Salon vorgeworfen? 
       
       Laut Aufruf im Internet sind es zwei Kritikpunkte: Es solle „über die Köpfe
       der Betroffenen hinweg diskutiert werden“ – ohne Beteiligung von
       Flüchtlingen. Die Veranstaltung sei Wahlkampf für die etablierte Politik:
       „Diese Inszenierung werden wir nicht durchgehen lassen und ihnen die Suppe
       durch unversöhnliche Einmischung versalzen!“, hieß es in einem
       Gegen-Aufruf.
       
       Warum hat die taz keine Flüchtlingsvertreter eingeladen? 
       
       Beim taz Salon im November 2013 zu „Lampedusa – Festung Europa“ und im Juni
       2014 zu Abschiebungen von Roma waren Flüchtlingsvertreter dabei. Diesmal
       sollten die Salon-Besucher die Möglichkeit haben, PolitikerInnnen kritisch
       nach ihren Plänen zum Umgang mit Flüchtlingen in Hamburg zu fragen.
       
       Warum wurde die Veranstaltung abgebrochen? 
       
       Direkt nach Beginn gab es Zwischenrufe von etwa 130 Anwesenden. Daraufhin
       wurde zur Abstimmung gestellt, ob der Salon fortgesetzt werden sollte. An
       der Abstimmung beteiligten sich rund zwei Drittel der Besucher, davon war
       eine knappe Mehrheit für die Fortsetzung. Der Moderator fragte, ob die
       Störer diese Entscheidung akzeptierten, diese verneinten. Daraufhin brach
       er den Salon ab.
       
       Wer waren die Störer? 
       
       Schwer zu sagen. Zum Protest gegen den Salon aufgerufen hatte der Blog
       „Flora bleibt unverträglich“ ([1][florableibt.blogsport.de]), verbreitet
       wurde das aber auch über Indymedia.
       
       Hat die taz die Polizei geholt? 
       
       Nein. Die Polizei hatte wegen des Aufrufs, „den taz Salon zum Tanzen“ zu
       bringen, angekündigt vor Ort zu sein. Die Beamten fragten am Abend
       mehrfach, ob sie ins Gebäude kommen sollten, was die taz ablehnte.
       
       Sind wir jetzt beleidigt? 
       
       Manche Leute verbreiten nun, die taz sei jetzt beleidigt. Wir würden eher
       sagen: genervt. Wir treiben hohen Aufwand, um unseren LeserInnen über das
       Blatt hinaus – kostenlose – Denkanstöße zu bieten und in Debatten
       einzugreifen. Wenn das kaputtgemacht wird, ist das frustrierend.
       
       Suchen wir das Gespräch? 
       
       Das hat sich als schwierig erwiesen. Die Pressegruppe der Roten Flora
       wollte selbst kein Gespräch dazu führen, aber Kontakte zu anderen
       herstellen. Bis Redaktionsschluss gab es aber keine Reaktion.
       
       24 Jan 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://florableibt.blogsport.de
       
       ## TAGS
       
   DIR Flüchtlinge
   DIR Hamburg
   DIR Rote Flora
   DIR Flüchtlingspolitik
   DIR Flüchtlingspolitik
   DIR Flüchtlingspolitik
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Solidarität mit Flüchtlingen: Tausende für gleiche Rechte
       
       Viele Menschen demonstrierten gegen Flüchtlingspolitik des SPD-Senat. Sie
       fordern Arbeitserlaubnisse und ein normales Leben für alle.
       
   DIR Erklärung: Die taz über den verhinderten taz Salon: Ein Ort der Debatte
       
       Auch nachdem Autonome den taz Salon verhinderten, wird er ein offener Ort
       der Begegnung bleiben und des – gerne kontroversen – Meinungsaustausches.
       
   DIR Autonome sprengen taz Salon: Keinen Bock auf Debatten
       
       Aktivisten der Roten Flora störten in Hamburg eine Podiumsdiskussion der
       taz massiv. Die Gäste kamen gar nicht zu Wort.
       
   DIR Kommentar zum gestörten taz Salon: Vom Elend, immer Recht zu haben
       
       Wenn Autonome eine Debatte sprengen, nützt das keinem – am wenigsten den
       Flüchtlingen. Die brauchen Hilfe, keine falschen Freunde.