# taz.de -- Ölkatastrophe von Deepwater Horizon: BP kann auf weniger Strafe hoffen
> Wieviel Öl verschmutzte 2010 den Golf von Mexiko? Danach richtet sich die
> Strafzahlung des Konzerns BP. Nun hat ein Gericht diese Prognose gesenkt.
IMG Bild: Die brennende „Deepwater Horizon“ im Jahr 2010.
NEW ORLEANS afp/ap | Ein US-Gericht hat die drohende Maximalstrafe für den
Ölkonzern BP wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko um mehrere
Milliarden Dollar gesenkt. BP muss nun nicht mehr die Zahlung von 18
Milliarden Dollar (15,4 Milliarden Euro) fürchten, sondern von knapp 14
Milliarden Dollar, wie Bundesrichter Carl Barbier am Donnerstag in New
Orleans erklärte.
Grundlage für die Maximalstrafe ist die Schätzung der bei dem Unglück 2010
ausgetretenen Ölmenge. Die US-Regierung hatte sie auf 4,19 Milliarden
Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) geschätzt, Barbier sagte am Donnerstag,
es müsse von 3,19 Milliarden Barrel ausgegangen werden. BP hatte stets 2,4
Millionen Barrel angeführt.
Über die tatsächliche Strafsumme soll von Dienstag an entschieden werden.
Durch das Urteil könnte auf den Konzern ein Höchstbußgeld von mehr als 13,7
Milliarden Dollar (rund 11,8 Milliarden Euro) zukommen. Bei Voranhörungen
hatte die US-Regierung gefordert, der britische Ölgigant müsse 4.300 Dollar
pro Barrel zahlen. BP verlangt hingegen, dass das Bußgeld geringer
ausfallen sollte. Konkrete Summen nannte das Unternehmen jedoch nicht.
Richter Barbier hatte im September geurteilt, dass mangelnde Umsicht bei
den Bohrarbeiten für das Unglück auf der Bohrplattform Deepwater Horizon
verantwortlich war. Bei dem Unglück waren elf Menschen getötet worden,
riesige Mengen Öl hatten das Meer und die umliegenden Strände verseucht. In
einem Schuldeingeständnis sagte BP zu, der Regierung 4,5 Milliarden Dollar
Strafe zu zahlen.
Im Jahr 2012 willigte der Konzern zudem ein, 7,8 Milliarden Dollar zur
Entschädigung von Firmen und Individuen bereitzustellen. Darüberhinaus
zahlte BP zehn Milliarden Dollar an Geschädigte, die von einer Klage
absahen, sowie weitere 14 Milliarden Dollar für die Säuberung der
verseuchten Küste.
16 Jan 2015
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