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       # taz.de -- Prozess zu „Silk Road“ beginnt: „Dread Pirate“ fühlt sich unschuldig
       
       > Der Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des Onlinemarktplatzes
       > „Silk Road“ hat begonnen. Er selbst sagt, er habe die Seite nur kreiert
       > und dann abgegeben.
       
   IMG Bild: Sagt, er habe nur „ökonomisch experimentiert“: der Angeklagte Ross Ulbricht im Gerichtssaal.
       
       NEW YORK afp/taz | Der mutmaßliche Drahtzieher des illegalen
       Online-Handelsplatzes „Silk Road“ muss sich seit Dienstag vor einem
       US-Bundesgericht in New York verantworten. Der Prozess gegen den
       30-jährigen Ross William Ulbricht, der unter dem Pseudonym „Dread Pirate
       Roberts“ den Drogenumschlagplatz im Internet betrieben haben soll, begann
       mit der Auswahl der Geschworenen.
       
       „In diesem Prozess geht es um einen dunklen und geheimen Teil des
       Internets, der ein riesiger Marktplatz für illegale Drogen war“, sagte
       Staatsanwalt Timothy T. Howard [1][in seinem Eröffnungsstatement]. Dem
       Angeklagten werden unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und Verschwörung
       zum Computer-Hacking vorgeworfen.
       
       Ulbricht plädierte auf nicht schuldig. Sein [2][Verteidiger Joshua Dratel
       sagte]: „Ross ist kein Drogendealer. Ross ist kein Drahtzieher. Ross ist
       nicht Teil einer Verschwörung“. Dratel zufolge baute Ulbricht „Silk Road“
       als „ökonomisches Experiment auf“, gab die Seite aber an andere, weil sie
       ihm „zu stressig“ war. Am Ende hätten seine Nachfolgern Ulbricht
       zurückgelockt, um ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben.
       
       Die Bundespolizei FBI und die Drogenbehörde DEA hatten mehr als zweieinhalb
       Jahre nach „Dread Pirate Roberts“ gesucht. Die Ermittlungen waren knifflig,
       weil „Silk Road“ über die verschlüsselten Internetverbindungen des
       TOR-Netzwerks lief. Die Transaktionen wurden anonym über die Digitalwährung
       Bitcoin abgewickelt. Die US-Justiz beschlagnahmte bei den Ermittlungen
       gegen „Silk Road“ nach eigenen Angaben Bitcoins im Wert von mehr als 150
       Millionen Dollar (126 Millionen Euro).
       
       Die Seite, eine Art Ebay für illegale Güter, hatte hunderttausende Nutzer
       rund um die Welt. Neben Rauschgift konnten Internetnutzer auf „Silk Road“
       auch Waffen und gefälschte Ausweise kaufen sowie Auftragsmörder anheuern.
       Im November schlossen die Behörden eine neue Version Silk Road, gegen vier
       Verdächtige läuft ein Strafverfahren. Eine [3][neueste Version der Seite]
       läuft derzeit offenbar auf dem ebenfalls verschlüsselten i2p-Netzwerk.
       
       Ein Urteil wird in vier bis sechs Wochen erwartet. Bei einer Verurteilung
       droht Ulbricht im schlimmsten Fall lebenslange Haft.
       
       14 Jan 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.nytimes.com/2015/01/14/nyregion/trial-of-man-accused-of-founding-silk-road-an-online-black-market-is-set-to-begin.html
   DIR [2] http://hosted.ap.org/dynamic/stories/U/US_DRUG_WEBSITE_SHUTDOWN
   DIR [3] http://motherboard.vice.com/de/read/silk-road-reloaded-666
       
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