# taz.de -- Fortsetzung NSU-Prozess: Spitzel ohne Erinnerung
> Am zweiten Tag der Vernehmung von V-Mann „Piatto“ ergeben sich kaum neue
> Erkenntnisse. Selbst Zschäpes Anwalt findet die Befragung zäh.
IMG Bild: Im Dezember vergangenen Jahres war Szczepanski schon einmal befragt worden.
MÜNCHEN taz | Immer wenn es interessant wurde, setzte die Erinnerung aus.
Auch am zweiten Tag der Vernehmung von V-Mann „Piatto“ (alias [1][Carsten
Szczepanski]) im NSU-Prozess ergaben sich am Dienstag kaum neue
Erkenntnisse.
Szczepanski berichtete von 1994 bis 2000 dem Brandenburger
Verfassungsschutz aus der rechten Szene. Für den NSU-Prozess ist er von
besonderem Interesse, weil er schon 1998 meldete, dass sich die drei eben
untergetauchten Thüringer Neonazis Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate
Zschäpe im Raum Chemnitz befinden, sich um Waffen bemühen und logistische
Hilfe aus dem Blood and Honour-Netzwerk erhalten.
Bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres war Szczepanski durch das
Gericht und die Verteidigung befragt worden. Nun waren die
Nebenklägeranwälte Alexander Hoffmann und Christoph Kliesing an der Reihe.
Doch wieder berief sich Szepanski auf fehlende Erinnerung. Am Ende
beschwerte sich sogar Zschäpes Verteidiger Wolfgang Stahl darüber, welch
zähe Befragung seine Mandantin an diesem Tag „ertragen“ müsse.
Szczepanski bestätigte zwar, dass er vom Verfassungsschutz insgesamt 50.000
Mark für seine Dienste bekam. Dies seien aber keine Honorare gewesen,
sondern „ausschließlich Spesen“.
13 Jan 2015
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