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       # taz.de -- Verleihung der Golden Globe Awards: Großer Gewinner „Boyhood“
       
       > Richard Linklaters Film konnte drei Golden Globe Awards einheimsen.
       > George Clooney wurde für sein Lebenswerk geehrt und solidarisierte sich
       > mit „Charlie Hebdo“.
       
   IMG Bild: Women and Men in Black: Die Crew von „Boyhood“ freut sich über ihre Auszeichnungen.
       
       BEVERLY HILLS ap | Bester Film, bester Regisseur, beste Nebendarstellerin:
       Der über zwölf Jahre hinweg gedrehte Film „Boyhood“ von Richard Linklater
       ist der große Gewinner der diesjährigen Golden Globes. Daneben schnitt auch
       [1][„Birdman“] von Alejandro Gonzalez Inarritu bei der Preisverleihung in
       Beverly Hills am Sonntagabend (Ortszeit) gut ab. Beste Komödie des Jahres
       wurde die britisch-deutsche Filmproduktion [2][„Grand Budapest Hotel“].
       
       Die Moderatorinnen Tina Fey und Amy Poehler machten sich bei der 72.
       Ausgabe der Golden Globes gleich zu Beginn über Hollywoods heikelstes Thema
       lustig: die Hackerattacke auf Sony Pictures und die Nordkorea-Satire „The
       Interview“. Doch herrschte wegen des Anschlags auf die französische
       Zeitschrift Charlie Hebdo vergangene Woche auch nachdenkliche Stimmung.
       
       Schauspieler George Clooney, der bei der Veranstaltung für sein Lebenswerk
       ausgezeichnet wurde, trug wie etliche Kollegen einen Anstecker mit dem
       Solidaritätsslogan „Je suis Charlie“. Helen Mirren hielt am Roten Teppich
       ein Plakat mit dem Satz hoch.
       
       Der Golden Globe gilt jedes Jahr als eine Art Stimmungsbarometer vor der
       wenige Wochen später folgenden Oscar-Verleihung. Vergeben werden die
       Auszeichnungen von der Hollywood Foreign Press Association vergeben, einer
       Gruppe internationaler Journalisten, die in Hollywood arbeiten.
       
       Die von ihnen auf den Spitzenplatz erkorene Produktion „Boyhood“ erzählt
       über zwölf Jahre hinweg die Geschichte eines Jungen. Regisseur Linklater
       hatte über die gesamte Spanne mit denselben Schauspielern gedreht – ein
       beispielloses Experiment. Patricia Arquette sicherte sich dafür den Preis
       als beste Nebendarstellerin.
       
       ## Ein Golden Globe Award für Julianne Moore
       
       Als beste Hauptdarstellerin in einem Drama wurde Julianne Moore für ihre
       Rolle in dem Streifen „Still Alice“ geehrt. Eddie Redmayne ist aus Sicht
       der Jury bester männlicher Darsteller in einem Drama für seine Darbietung
       als Stephen Hawking in „The Theory of Everything“.
       
       „Birdman“ räumte mit Michael Keaton den Preis für den besten Schauspieler
       in einer Komödie oder einem Musical ab. Amy Adams wurde für ihre Rolle in
       „Big Eyes“ beste Darstellerin in einem Musical oder einer Komödie. Die
       Auszeichnung für die beste männliche Nebenrolle bekam J.K. Simmons
       („Whiplash“). Bester fremdsprachiger Streifen wurde „Leviathan“ aus
       Russland.
       
       Weitere Preisträger sind unter anderem „How to Train Your Dragon 2“ (Bester
       Animationsfilm) und die Internetserie „Transparent“ (Beste TV-Serie,
       Musical oder Komödie). Johann Johannson wurde für die Filmmusik in „The
       Theory of Everything“ und John Legend und Common für den „Selma“-Filmsong
       „Glory“ geehrt. „The Affair“ setzte sich als beste TV-Serie in der
       Kategorie „Drama“ unter anderem gegen „Game of Thrones“ und „House of
       Cards“ durch.
       
       Die Golden Globes sind in den vergangenen Jahren wieder zu einem
       Fernseh-Event geworden: 2014 schalteten 20,9 Millionen Menschen ein, was
       die höchste Zuschauerzahl seit 2004 bedeutete. Die Awards sind die einzigen
       der großen Preisverleihungen, die sowohl für Film als auch für Fernsehen
       vergeben werden.
       
       12 Jan 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.youtube.com/watch?v=X_K1m-fLtjA
   DIR [2] http://www.youtube.com/watch?v=QhmnNBkS_C8
       
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