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       # taz.de -- Organisationsstruktur von Pegida: Nicht nur aufmarschieren
       
       > Die Organisatoren haben einen Verein gegründet. Die Leipziger Legida
       > zeigt ihr Gesicht und fordert das Ende des „Kriegsschuldkultes“.
       
   IMG Bild: Pegida will nicht nur marschieren, sondern auch „gemeinnützig“ sein
       
       HAMBURG taz | Die Struktur steht. Die „Patriotischen Europäer gegen die
       Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) um Lutz Bachmann wollen nicht mehr
       nur Spaziergänge ausrichten. In der sächsischen Landeshauptstadt hat sich
       Pegida in das Vereinsregister eintragen lassen.
       
       Bereits am 14. November vergangenen Jahres fand die Gründungsversammlung
       statt. Bei der Versammlung bestimmten die zwölf Anwesenden Lutz Bachmann
       zum Ersten Vorsitzenden, René Jahn zum Zweiten Vorsitzenden und Kathrin
       Oertel zur Kassiererin. Das Trio bildet nach den Vereinsunterlagen, die der
       taz vorliegen, den alleinigen Vorstand. Der Verein hat seinen Sitz mit
       einer Postfachadresse in Dresden.
       
       Schon bei den vergangenen Spaziergängen war Oertel mehr und mehr zum
       Gesicht der Pegida geworden. Nach dem Bekanntwerden von Bachmanns
       krimineller Vergangenheit tritt sie mehr in die Öffentlichkeit, spricht von
       „Dunkelziffern“ bei den Flüchtlingszahlen und beklagte eine
       „Asylindustrie“.
       
       In der Vereinssatzung erklärt die Pegida, „gemeinnützige Zwecke“ zu
       verfolgen. Der Verein bekennt sich zur freiheitlichen-demokratischen
       Grundordnung und gibt an, die „politische Wahrnehmungsfähigkeit“ und das
       „politische Verantwortungsbewusstsein“ fördern zu wollen.
       
       ## „Dunkelziffer e.V.“ weiß von nichts
       
       Bei der Auflösung von „Pegida e. V.“ oder dem „Wegfall steuerbegünstigter
       Zwecke“ soll das Vereinsvermögen an den Verein „Dunkelziffer e. V.“ gehen.
       „Das ist uns nicht bekannt“, sagt Vera Falck der taz. Sie ist
       Geschäftsführerin des Hamburger Vereins, der sich gegen sexuellen
       Missbrauch von Kindern und Kinderpornografie einsetzt.
       
       „Wir sind auch nicht gefragt wurden.“ Bundesweit bietet der Verein Hilfen
       für Kinder an und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Eltern.
       „Mit der Pegida haben wir nichts gemein“, sagt Falck. „Dieses Geld würden
       wir auch nicht annehmen.“
       
       Die Leipziger Legida, die heute zum ersten Mal demonstrieren will, gibt
       sich nicht so zurückhaltend. Sie fordern in einem Positionspapier die
       „Abkehr von der Multikultur und Stärkung bzw. Wiedererlangung unserer
       nationalen Kultur“ und die „Beendigung des Kriegsschuldkultes und der
       Generationenhaftung“.
       
       11 Jan 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Speit
       
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