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       # taz.de -- Anschlag im Jemen: Dutzende Tote in Sanaa
       
       > Die Bombe explodierte nahe einer Polizeiakademie: Ein mit Sprengstoff
       > beladener Minibus ist neben wartenden Schülern detoniert. Noch bekannte
       > sich niemand zur Tat.
       
   IMG Bild: Terror nahe der Polizeiakademie in Sanaa.
       
       SANAA ap/afp | Bei einem Selbstmordanschlag sind in der jemenitischen
       Hauptstadt Sanaa am Mittwoch mindestens 30 Menschen getötet worden. 40
       weitere wurden verletzt, wie Sicherheitsbeamte mitteilten. Sie rechneten
       mit einer steigenden Zahl an Opfern. Andere Quellen sprechen bereits von
       mehr als 40 Toten. Ein Attentäter brachte am frühen Morgen nahe der
       Polizeiakademie im Zentrum der Stadt seinen mit Sprengstoff beladenen
       Kleinbus zur Detonation, wie es hieß.
       
       Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Der örtliche Arm des
       Terrornetzwerks al-Qaida hat in der Vergangenheit allerdings ähnliche
       Bluttaten verübt.
       
       Augenzeuge Dschamil al-Chalidi sagte der Nachrichtenagentur AP, der Bomber
       habe sich direkt neben den Polizeischülern in die Luft gejagt. Die Bombe
       sei mitten zwischen ihnen explodiert. Vor der Akademie waren nach
       Behördenangaben zum Attentatszeitpunkt zahlreiche Menschen wegen einer
       Rekrutierungsveranstaltung versammelt. Am Anschlagsort waren zahlreiche
       Rettungskräfte im Einsatz, Sicherheitskräfte sperrten den Bereich
       weiträumig ab.
       
       Am 31. Dezember hatte ein Selbstmordattentäter in der Stadt Ibb mindestens
       24 schiitischen Huthi-Rebellen getötet, die die Feier des Geburtstags des
       Propheten Mohammed vorbereitet hatten. Die Huthis hatten in den vergangenen
       Monaten weite Teile des Jemens unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die
       Hauptstadt Sanaa. Das Vorgehen war Teil eines Machtkampfs mit Präsident
       Abed Rabbo Hadi. Kritiker werfen den Rebellen vor, Stellvertreter des
       schiitischen Irans zu sein, der das Land dominieren wolle. Die Huthis
       bestreiten die Vorwürfe.
       
       Der Jemen wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Ali Abdullah
       Saleh im Jahr 2012 von Gewalt und schweren politischen Unruhen erschüttert.
       Die Huthi-Milizionäre starteten Anfang vergangenen Jahres eine Offensive,
       in deren Zuge sie im September auch Sanaa unter ihre Kontrolle brachten.
       
       Seither weiteten die Milizen ihren Machtbereich im Zentrum und Westen des
       Landes aus. Im Namen der schiitischen Minderheit fordern sie mehr
       politische Mitsprache, stoßen aber auf heftigen Widerstand sunnitischer
       Stämme und der Extremistengruppe al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel.
       
       7 Jan 2015
       
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